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HIISTOIRIISC H IE M HIN IA T U R EN
Fürchterliche Drohung
Aus einer Brücke stand ein Bettler, der an die Vorübergehenden mit
erhobenen Händen die Bitte richtete: „Erbarmt Euch, sonst müßte ich
etwas tun, was ich in meinem ganzen Leben noch nicht getan habe."
Ein Herr blieb erschrocken stehen, zog die Börse und reichte dem
Bettler ein größeres Geldstück.
„blnglücklicher", wandte er sich an den Zerlumpten, „waS wolltest du
denn tun?"
Der Bettler schob die Münze lächelnd in seinen Sack.
„Arbeiten", sagte er.
Fine Flo5che mehr
Wenn König Ludwig XV. von Frankreich aus die Jagd zog, wurden
immer zwanzig Flaschen Burgunder mitgenommen, die, weil der König
selten zu trinken begehrte, die übrigen Jäger sich gut schmecken ließen.
Eines Tages aber begehrte der König wider Erwarten zu trinken und
die Flaschen waren schon alle leer.
Man zitterte schon vor dem Zorne des Königs, doch dieser sagte nur
gelassen mit nachsichtigem Lächeln:
„Nehmt künftig lieber einundzwanzig Flaschen mit, damit ich im Not-
fall doch auch einmal trinken kann!"
Fine verdiente Antwort
Als der französische Gesandte in Spanien B a s s o m p i e r r e nach
Paris zurückkehrte, Heinrich IV. Bericht über seinen Einzug in Madrid
erstattete, erwähnte er: „Ich saß auf dem kleinsten Maultier von der
Welt." — „Ah!" lachte der König. „Wie lustig muß es gewesen sein,
den größten Esel auf dem kleinsten Maultier reiten zu sehen!" Bastom-
pierre blieb die Antwort auf die Verhöhnung nicht schuldig; gleichmütig
entgegnete er: „Ich war der Repräsentant meines Königs." W.
Die Rä u be r g esc h ichte
In einer Abendgesellschaft langweilte man sich tödlich, bim der Unter-
haltung wieder auf die Beine zu helfen, machte einer der Herren den
Vorschlag, man möge sich — Räubergeschichten erzählen. Und so
geschah es denn auch. Jeder aus der Runde wußte schließlich etwas
Gruseliges zu berichten, das die anderen eine Zeitlang in Spannung er-
hielt. Als die Reihe an Voltaire kam, der an diesem Abend gleichfalls
zu Gast geladen war, begann er:
„Es war einmal ein Generalpächter. — Den Rest erlassen Sie mir,
bitte."
Der Unterschied zwischen Mensch und Tier
Als zur Zeit der Jakobinerriecherei in einem kleinen Fürstentum
Deutschlands ein Erlaß gegen das Politisieren in Wirtshäusern bekannt
gemacht wurde, gerieten die Mitglieder eines Stammtisches im Gemeinde-
wirtshaus in wallende Erregung. Besonders der Schulmeister, der im
Verdacht stand, das umstürzlerische Treiben der Neufranken zu billigen,
machte, nachdem er den öffentlichen Anschlag gelesen hatte, seiner Em-
pörung über die neue Verfügung laut Luft: „WaS...", erklärte er,
„jetzt darf man also hierzulande auch nicht einmal den Mund auftun?"
Der zufällig anwesende Amtmann gab dem erhitzten Lehrer kühl zur
Antwort: „Doch, Schulmeister — zum Essen und Trinken dürft Jhr's!"
Da schlug der Lehrer mit der Faust auf den Tisch.
„Zum Essen und Trinken, so? — bind wodurch, sagt mir, soll sich
dann der Mensch noch vom Tier unterscheiden?"
Darauf der Wirt, der, die Hände vor dem Bauch gefaltet, daneben
stand: „Durchs Bezahlen, meine Herren!"
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Aus einer Brücke stand ein Bettler, der an die Vorübergehenden mit
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etwas tun, was ich in meinem ganzen Leben noch nicht getan habe."
Ein Herr blieb erschrocken stehen, zog die Börse und reichte dem
Bettler ein größeres Geldstück.
„blnglücklicher", wandte er sich an den Zerlumpten, „waS wolltest du
denn tun?"
Der Bettler schob die Münze lächelnd in seinen Sack.
„Arbeiten", sagte er.
Fine Flo5che mehr
Wenn König Ludwig XV. von Frankreich aus die Jagd zog, wurden
immer zwanzig Flaschen Burgunder mitgenommen, die, weil der König
selten zu trinken begehrte, die übrigen Jäger sich gut schmecken ließen.
Eines Tages aber begehrte der König wider Erwarten zu trinken und
die Flaschen waren schon alle leer.
Man zitterte schon vor dem Zorne des Königs, doch dieser sagte nur
gelassen mit nachsichtigem Lächeln:
„Nehmt künftig lieber einundzwanzig Flaschen mit, damit ich im Not-
fall doch auch einmal trinken kann!"
Fine verdiente Antwort
Als der französische Gesandte in Spanien B a s s o m p i e r r e nach
Paris zurückkehrte, Heinrich IV. Bericht über seinen Einzug in Madrid
erstattete, erwähnte er: „Ich saß auf dem kleinsten Maultier von der
Welt." — „Ah!" lachte der König. „Wie lustig muß es gewesen sein,
den größten Esel auf dem kleinsten Maultier reiten zu sehen!" Bastom-
pierre blieb die Antwort auf die Verhöhnung nicht schuldig; gleichmütig
entgegnete er: „Ich war der Repräsentant meines Königs." W.
Die Rä u be r g esc h ichte
In einer Abendgesellschaft langweilte man sich tödlich, bim der Unter-
haltung wieder auf die Beine zu helfen, machte einer der Herren den
Vorschlag, man möge sich — Räubergeschichten erzählen. Und so
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Gruseliges zu berichten, das die anderen eine Zeitlang in Spannung er-
hielt. Als die Reihe an Voltaire kam, der an diesem Abend gleichfalls
zu Gast geladen war, begann er:
„Es war einmal ein Generalpächter. — Den Rest erlassen Sie mir,
bitte."
Der Unterschied zwischen Mensch und Tier
Als zur Zeit der Jakobinerriecherei in einem kleinen Fürstentum
Deutschlands ein Erlaß gegen das Politisieren in Wirtshäusern bekannt
gemacht wurde, gerieten die Mitglieder eines Stammtisches im Gemeinde-
wirtshaus in wallende Erregung. Besonders der Schulmeister, der im
Verdacht stand, das umstürzlerische Treiben der Neufranken zu billigen,
machte, nachdem er den öffentlichen Anschlag gelesen hatte, seiner Em-
pörung über die neue Verfügung laut Luft: „WaS...", erklärte er,
„jetzt darf man also hierzulande auch nicht einmal den Mund auftun?"
Der zufällig anwesende Amtmann gab dem erhitzten Lehrer kühl zur
Antwort: „Doch, Schulmeister — zum Essen und Trinken dürft Jhr's!"
Da schlug der Lehrer mit der Faust auf den Tisch.
„Zum Essen und Trinken, so? — bind wodurch, sagt mir, soll sich
dann der Mensch noch vom Tier unterscheiden?"
Darauf der Wirt, der, die Hände vor dem Bauch gefaltet, daneben
stand: „Durchs Bezahlen, meine Herren!"
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