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1936

Das behagliche Heim

Dr. Alexander Koch's

INNEN-
DEKORATION

nach wie vor anerkannt beste internationale Zeit-
schrift unter Mitarbeit namhafter Architekten über

Neuzeitliche Wohnungskunst

Reichillustriertes Probeheft RM. 2.80 postfrei

Verlagsanstalt Alexander Koch, G.m.b.H., Stuttgart O 42

DAS ÖEMAGUCHE HEIM

INNEN

DEKORATION

Soeben erschien:

Otto Moftnann

Was ich erlebt - was ich erdacht

Gedichte eines Vielgewanderten.

112 Seiten in Ganzleinen M. 1.80.

Aus einem reichen Erleben
heraus sind diese Reime
entstanden, die in ihrer
ungekünstelten Form jeden
ansprechen, der das Leben
ebenso liebt wie der Ver-
fasser. Ein Buch und ein
Geschenkband besonders
für die Frau.

Zu haben in den Buchhand-
lungen oder beim Verlag

G. Hirth AG., München, Herrnstraße 10

Merkwürdig

Durchlaucht besichtigt das Naturhistorische
Museum.

Ihr besonderes Interesse erregen dic vor-
sintflutlichen Tiere.

„Sehr interessant, lieber Direktor", sagt
Durchlaucht, „aber wissen Sie, was ich am
meisten bewundere? Daß sich die Namen dieser
Tiere durch die Hunderttausende von Jahren
erhalten haben!"


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j jjflucrn,

Natürlich mußten wir uns fügen. Eine Minute später traten zwei
in Gugeln (Gugel bedeutet einen kuttenartig mit über das Gesicht
reichender Kapuze mit Augenschlitzen) Vermummte ins Zimmer: „Ist
Hauptmann Freiherr von Unertl anwesend?" fragte einer mit ver-
stellter Stimme.

Unertl trat ihnen ruhig entgegen: „Jawohl, was soll's?"

„Freiherr von Unertl hat sich seiner Taten zu verantworten und wird
aufgefordert, uns stehenden Fußes zu folgen. Ist er bereit?"

„DaS bin ich!" rief der Freiherr, indem er Hut und Mantel ergriff.
„Ich komme wieder!" rief er zu uns zurückwinkend und folgte eiligen
Schrittes hochaufgerichtet den beiden Gerichtsboten.

Vor der Haustüre warfen sie ihm eine daS ganze Gesicht abschließende
Kapuze über den Kopf und hoben ihn in die wartende Halbchaise. Wir
sahen eS deutlich vom Fenster der vorderen Wirtsstube aus.

Wiedergekommen ist er nicht mehr, weder an diesem Abend noch
später; auch alle Erkundigungen in München, wo er geboren war und
ein schönes Landhaus mit großem Garten besessen hatte, waren ver-
gebens. Er war und blieb verschollen, ein Opfer des heimlichen
Gerichtes. —

Nach vielen, vielen Jahren, als ich schon in München als alter
Pensionär lebte, wurde (i8Zi) ein unterirdischer Gang zwischen dem
ehemaligen Jesuitenkolleg (jetzt Alte Akademie) und dem früheren
Augustinerkloster aufgerissen, um eingefüllt zu werden. Dabei kam auch
der Saal des heimlichen Gerichtes zur Freilegung. Es war ein ziemliches
Geviert, rechts, etliche Stufen erhöht, ein länglicher Tisch mit drei
Richterstühlen; für Verteidiger oder Protokollführer war kein Platz vor-
gesehen. An der gegenüberliegenden Wand verdeckte ein rotwollener Vor-
hang eine Nische, darin der Richtblock stand und dareingehackt daS
breite Richtbeil. Man mochte nicht viel Umstände mit den Verurteilten
gemacht haben.

Zufällig kam ich des Weges, und ein Blick in die Tiefe machte mich
schaudern. Währenddem waren die Arbeiter dabei, alles, was sich in
diesen unterirdischen Gängen und Räumen befand, mit Schaufeln her-
auszuwerfen. Kleider, Waffen, Schmuckstücke, Menschenknochen, eine
ganze Menge kleiner Kindergerippe. Mir gerade vor die Füße fiel eine
alte, halbverwitterte, schwarzlederne, silberbeschlagene Degenkoppel, auf
der kleinen Platte der Innenseite der Name graviert: „Hauptmann
Frh. v. Unertl." —

Lichtenberg an Kaltenhofer, 1772:

In einigen Stunden ist dieses Jahr vorüber. Auch dieses Faß haben
wir ausgeleert, wie mancher hat über den: Trinken daS Aufstehen ver-
gessen. Wir, die wir bis auf den letzten Tropfen dabei ausgehalten
haben, wollen wünschen, daß daS neue, das uns der Himmel ansteckt,
eben so schmackhaft, so wenig berauschend und so gesund sein möge, als
das nunmehr leere, so wollen wir mit Freude unser Geschirre unterhalten.

Siedermeier-Wunschkarte:

Das alte Jahr verging in Rauch
Und so vergeht das neue auch;

So blase, wie sie immer sind,

Die Sorgen heuer in den Wind.

Ihr sollt Bücher nicht nur lesen,

sondern auch kaufen!

Der abgeblitzte Advokat

Ein Advokat, der sehr schinächtig war, verhöhnte vor Gericht
einen überaus fetten M ü l l e r , indem er auf dessen dicken Bauch zeigte
und sagte: „Euch Herren in den Mühlen geht es wahrhaftig besser als
uns Herren an den Gerichtsschranken." — „DaS ist doch kein Wunder",
entgegnete der Müller. „Die Advokaten schlafen zu wenig." — Ver-
wundert fragte der Advokat: „Warum sollten wohl gerade die Advo-
katen weniger schlafen als andere Menschen?" — „Weil sie meist ein
böses Gewissen haben!" triumphierte der dicke Müller.

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„J U G E N D“

/ JUGEND Nr. 1 Bei etwaigen Bestellungen bittet man aufdie Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.

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