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Rikschakuli
Oswald Malura
Der Weise
Eines Tages besuchte ein wohl
mit irdischen, nicht jedoch mit
geistigen Gütern Gesegneter den
Denker und Philosophen Scheler
und traf ihn gerade bei einem vor-
trefflichen Abendbrot. „So, so",
rief er, „ist ein Philosoph ein
solches Leckermaul?" Scheler sah
ernsthaft von dem reichbeladenen
Tische auf, hob dem Besucher sein
Glas entgegen und sagte ruhig:
„Das nicht! Aber ich bin als
Philosoph der Ansicht, daß die
gütige Natur ihre besten Dinge
nicht nur für Ignoranten hervor-
bringt." F. H. S.
Ehrlich
David Humes Geschichte von
England war ein ganz großer
Erfolg und der berühmte Ge-
lehrte, der plötzlich reich geworden
war, zog sich auf sein Landgut in
Schottland zurück. Den Buch-
händlern, die ihn dazu bewegen
wollten, einen zweiten Band des
Werkes zu verfassen, erwiderte er
zuerst mit Ausflüchten. Als sie
aber immer mehr in ihn drangen,
schrieb er ihnen kurz und bündig:
„Ich kann Ihre Vorschläge aus
vier triftigen Gründen nicht an-
nehmen und werde das Buch nicht
mehr schreiben. Denn: ich bin zu
alt, zu dick, zu faul und zu reich."
Höflichkeit
Der nordamerikanische General
Grant fuhr mit seinem Adjutan-
ten Major Creighton, der das
Rauchen verabscheute, in einem
geschlossenen Wagen. Der Gene-
ral zog seine Zigarettentasche und
wandte sich lächelnd zu seinem Be-
gleiter: „Hoffentlich haben Sie
nichts -dagegen, wenn ich rauche?"
Der Major verbeugte sich höflich:
„blnd Sie, Herr General, haben
hoffentlich nichts dagegen, wenn
mir davon übel wird." F. H. S.
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Der große Kerl erwartete jie. Er pfiff.. . Sie näherte sich ihm.
Er fragte, indem er sie um den Hals nahm:
„Wie heißt du?"
„Rosine, bind Sie?"
„Polo, Polo de la Courneuve... Komm mit mir ..."
„Wohin?"
„Das wirst du sehen, Ich meine es nicht schlecht mit dir."
Er rief ein Taxi herbei und nannte die Adresse. Rosine genoß hem-
mungslos das blnvorhergesehene dieser Entführung. Der große Kerl
nahm sie um die Taille und küßte sie leidenschaftlich auf den Mund.
Rosine erbebte. Welch ein Kuß! Sie dachte an Gaston und unwill-
kürlich umspielte ein verächtliches Lächeln ihren Mund. .. Sie beob-
achtete ihren Entführer. Welch schöner Mann! Er hatte einen Anker
und einen Käuzchenkopf auf das Handgelenk tätowiert, den Nacken
eines Galeerensträflings und einen Ring mit einem silbernen Totenkopf
am Finger.
Der Wagen hielt vor einem Hause des Boulevard Suchet.
„Folge mir", befahl Polo.
Ohne zu verstehen, wie eine Schwimmerin, die ins Wasser taucht,
ging Rosine eine Freitreppe hinauf und kam in eine prächtige Halle.
Kein Geräusch. Das HauS schien unbewohnt.
„Wo sind wir?" fragte sie ängstlich.
Polo führte sie in eine Art finsteren Rauchzimmers und befahl:
„Kümmere dich nicht darum ..."
"3^) habe Angst", stöhnte Rosine.
„Alles ist in Ordnung. Bleib da . .. Rühr dich nicht. Ich komme in
einem Augenblick wieder zurück."
Polo verschwand.
Von Minute zu Minute unruhiger, setzte Rosine sich in einen großen
Lederstuhl und wartete klopfenden Herzens. Sie begann ihre blnvor-
jichtigkeit zu überdenken und zu bereuen, als plötzlich eine Alabasterschale
an der Decke aufleuchtete. Ein Vorhang schob sich zur Seite und Polo
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Oswald Malura
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Eines Tages besuchte ein wohl
mit irdischen, nicht jedoch mit
geistigen Gütern Gesegneter den
Denker und Philosophen Scheler
und traf ihn gerade bei einem vor-
trefflichen Abendbrot. „So, so",
rief er, „ist ein Philosoph ein
solches Leckermaul?" Scheler sah
ernsthaft von dem reichbeladenen
Tische auf, hob dem Besucher sein
Glas entgegen und sagte ruhig:
„Das nicht! Aber ich bin als
Philosoph der Ansicht, daß die
gütige Natur ihre besten Dinge
nicht nur für Ignoranten hervor-
bringt." F. H. S.
Ehrlich
David Humes Geschichte von
England war ein ganz großer
Erfolg und der berühmte Ge-
lehrte, der plötzlich reich geworden
war, zog sich auf sein Landgut in
Schottland zurück. Den Buch-
händlern, die ihn dazu bewegen
wollten, einen zweiten Band des
Werkes zu verfassen, erwiderte er
zuerst mit Ausflüchten. Als sie
aber immer mehr in ihn drangen,
schrieb er ihnen kurz und bündig:
„Ich kann Ihre Vorschläge aus
vier triftigen Gründen nicht an-
nehmen und werde das Buch nicht
mehr schreiben. Denn: ich bin zu
alt, zu dick, zu faul und zu reich."
Höflichkeit
Der nordamerikanische General
Grant fuhr mit seinem Adjutan-
ten Major Creighton, der das
Rauchen verabscheute, in einem
geschlossenen Wagen. Der Gene-
ral zog seine Zigarettentasche und
wandte sich lächelnd zu seinem Be-
gleiter: „Hoffentlich haben Sie
nichts -dagegen, wenn ich rauche?"
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„Rosine, bind Sie?"
„Polo, Polo de la Courneuve... Komm mit mir ..."
„Wohin?"
„Das wirst du sehen, Ich meine es nicht schlecht mit dir."
Er rief ein Taxi herbei und nannte die Adresse. Rosine genoß hem-
mungslos das blnvorhergesehene dieser Entführung. Der große Kerl
nahm sie um die Taille und küßte sie leidenschaftlich auf den Mund.
Rosine erbebte. Welch ein Kuß! Sie dachte an Gaston und unwill-
kürlich umspielte ein verächtliches Lächeln ihren Mund. .. Sie beob-
achtete ihren Entführer. Welch schöner Mann! Er hatte einen Anker
und einen Käuzchenkopf auf das Handgelenk tätowiert, den Nacken
eines Galeerensträflings und einen Ring mit einem silbernen Totenkopf
am Finger.
Der Wagen hielt vor einem Hause des Boulevard Suchet.
„Folge mir", befahl Polo.
Ohne zu verstehen, wie eine Schwimmerin, die ins Wasser taucht,
ging Rosine eine Freitreppe hinauf und kam in eine prächtige Halle.
Kein Geräusch. Das HauS schien unbewohnt.
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Polo führte sie in eine Art finsteren Rauchzimmers und befahl:
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Von Minute zu Minute unruhiger, setzte Rosine sich in einen großen
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