„Ich finde es sehr ungalant von Ihnen, mein Herr, mir nicht zu glauben, daß der Witj, den
ich erzählte, von mir selbst erfunden -wurde:'
„Es würde noch viel ungalanter sein, gnädige brau, wenn ich es glaubte, denn auf keinen
Fall sind Sie schon so alt!“
Problem
Die Huberbäuerin ist recht
krank. Pater Hubert vom Orden
der Kapuziner leistet ihr geistlichen
Beistand und besucht sie oft an
ihrem Krankenlager. Sie hat den
Willen zum Gesundwerden und
wirklich geht es ihr allmählich
besser. Sowie sie wieder hatschen
kann, geht sie an die Leinentruhe,
holt ein schönes Stück Leinen her-
aus, gibt es dem Pater und sagt:
„DöS bringst na denn Weib mit,
weilst mir so viel gholfen hast!"
„Aber Bäuerin", sagt der
Pater, „ich Hab doch kein Weib!"
„Mach Witz'", lacht da die
Bäuerin überlegen, „du Schlanke!;
wo kamen nachher die jungen
Kapuziner her?"
Liebe Jugend!
In einem hessischen Dorf hat
der aus. den Ufern getretene Dorf-
bach die untere Brücke weg-
gerissen. Der Bürgermeister gibt
dem Polizeidiener den . Auftrag,
dies in ortsüblicher Weise durch
Ausschellen bekannt zu machen.
Der Polizeidiener entledigt sich des
Auftrags in folgender, seiner poli-
zeilichen Funktion angemessenen
Form:
„Es wird hiemit bekannt ge-
macht: Das Betreten der unteren
Bachbrücke ist verboten! Grinde
worim: Sie is nit mehr doo!!"
Antwo rt
Dame: „bind welches ist Ihr Beruf, Herl-
Miller, wenn ich fragen darf?"
Herr Miller: „Ich bin Geschäftsreisender."
Dame: „Oh, wirklich! In meiner Gegend
werden Geschäftsreisende in der guten Gesell-
schaft gar nicht empfangen."
Herr Miller: „Hier auch nicht."
Schon geschehen
„Ich finde, man sollte alle Menschen, die
bei den Pferderennen wetten, mit Geldstrafen
belegen."
„Das tut man ja!"
Die Sitte
Gläubiger: „Vor einem Monat habe ich
Ihnen bereits meine Rechnung gesandt!"
Redakteur: „Ich erinnere mich. Aber Sie
hatten auf die Rückseite geschrieben: Ich bitte
um prompte Regulierung."
Gläubiger: „Ganz recht! Und ...?"
Redakteur: „Es ist in allen Redaktionen
Sitte, daß zweiseitig beschriebene Manuskripte
ohne weiteres in den Papierkorb wandern."
Kelche Leute
Sie: „Ich finde, Eduard, daß wir ganz vor-
züglich zueinander passen würden."
Er: „Wieso, Anni?"
Sie: „Keiner macht sich etwas aus dem
anderen, und wir haben beide Geld."
So geht es
Die Unerfahrene: „Wenn ich nur wüßte, wie
ich meinein Manne beibringe, nicht immer zu
vergessen, die Briefe einzustecken, die ich ihm
mitgebe!"
Die Erfahrene: „Ganz einfach! Steck sie ihm
in seine Zigarrentasche."
Soeben erschien eine im Umfang erweiterte
und in Ganzleinen gebundene
Geschenk-Ausgabe
von
Die lustige Arche
Ein fröhliches Buch
von Fred Endrikat
zum Exemplarpreis von RM. 1.80
Fred Endrikat der einzigartige Bretteldichter, der geist-
reichste und temperamentvollste Konferencier des deut-
schen literarischen Kabaretts hat seine von tiefgründiger
Weisheit und Wahrheit durchtränkten Tiergedichte in
einem Bändchen vereinigt, das unter dem Titel „Die
lustige Arche" alle Freunde eines wirklichen deutschen
Humors begeistern wird. Von der einfachen Ausgabe
zu M. 1.20 sind noch wenige Exemplare zu haben. Wir
bitten zu bestellen.
G. Hirth Verlag AG., München
Herrnstraße 10
Kritik
Herr: „Ich hörte Sie heute morgen singen,
gnädige Frau."
Dame: „Oh, nur um die Zeit totzuschlagen."
Herr: „Eine grausame Waffe!"
Entführung
Der Entführer: „Und nun, Geliebte, was
machen wir nur mit der Strickleiter? Wir
können sie doch nicht hier hängen laßen!"
Die Entführte: „O doch! Papa hat mir
versprochen, sie hochzuziehen."
Der Entführer: „Aber..."
Die Entführte: „Ja, er meinte, es wäre das
Beste. Dann könnten wir nicht wieder zurück-
kommen."
Zwiegespräch
Redner (der gar kein Ende finden kann,
seine Stimme zu einem eindringlichen Flüjtern
dämpfend): „Und, meine Freunde, habt ihr je
darüber nachgedacht, wo ihr sein werdet, wenn
ein weiteres Jahrhundert dahingegangen ist?
Gelangweilter Zuhörer (auch im Flüsterton):
„Wir werden jedenfalls immer noch hier^ sitzen
und darauf warten, daß Sie endlich Schluß
machen!"
Botanik
Gärtner: „Dies ist eine Tabakpflanze in
voller Blüte."
Dame: „Wie interessant! Und wann jind
nun die Zigarren reif?"
Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehm
44
1936 / JUGEND Nr. 3
ich erzählte, von mir selbst erfunden -wurde:'
„Es würde noch viel ungalanter sein, gnädige brau, wenn ich es glaubte, denn auf keinen
Fall sind Sie schon so alt!“
Problem
Die Huberbäuerin ist recht
krank. Pater Hubert vom Orden
der Kapuziner leistet ihr geistlichen
Beistand und besucht sie oft an
ihrem Krankenlager. Sie hat den
Willen zum Gesundwerden und
wirklich geht es ihr allmählich
besser. Sowie sie wieder hatschen
kann, geht sie an die Leinentruhe,
holt ein schönes Stück Leinen her-
aus, gibt es dem Pater und sagt:
„DöS bringst na denn Weib mit,
weilst mir so viel gholfen hast!"
„Aber Bäuerin", sagt der
Pater, „ich Hab doch kein Weib!"
„Mach Witz'", lacht da die
Bäuerin überlegen, „du Schlanke!;
wo kamen nachher die jungen
Kapuziner her?"
Liebe Jugend!
In einem hessischen Dorf hat
der aus. den Ufern getretene Dorf-
bach die untere Brücke weg-
gerissen. Der Bürgermeister gibt
dem Polizeidiener den . Auftrag,
dies in ortsüblicher Weise durch
Ausschellen bekannt zu machen.
Der Polizeidiener entledigt sich des
Auftrags in folgender, seiner poli-
zeilichen Funktion angemessenen
Form:
„Es wird hiemit bekannt ge-
macht: Das Betreten der unteren
Bachbrücke ist verboten! Grinde
worim: Sie is nit mehr doo!!"
Antwo rt
Dame: „bind welches ist Ihr Beruf, Herl-
Miller, wenn ich fragen darf?"
Herr Miller: „Ich bin Geschäftsreisender."
Dame: „Oh, wirklich! In meiner Gegend
werden Geschäftsreisende in der guten Gesell-
schaft gar nicht empfangen."
Herr Miller: „Hier auch nicht."
Schon geschehen
„Ich finde, man sollte alle Menschen, die
bei den Pferderennen wetten, mit Geldstrafen
belegen."
„Das tut man ja!"
Die Sitte
Gläubiger: „Vor einem Monat habe ich
Ihnen bereits meine Rechnung gesandt!"
Redakteur: „Ich erinnere mich. Aber Sie
hatten auf die Rückseite geschrieben: Ich bitte
um prompte Regulierung."
Gläubiger: „Ganz recht! Und ...?"
Redakteur: „Es ist in allen Redaktionen
Sitte, daß zweiseitig beschriebene Manuskripte
ohne weiteres in den Papierkorb wandern."
Kelche Leute
Sie: „Ich finde, Eduard, daß wir ganz vor-
züglich zueinander passen würden."
Er: „Wieso, Anni?"
Sie: „Keiner macht sich etwas aus dem
anderen, und wir haben beide Geld."
So geht es
Die Unerfahrene: „Wenn ich nur wüßte, wie
ich meinein Manne beibringe, nicht immer zu
vergessen, die Briefe einzustecken, die ich ihm
mitgebe!"
Die Erfahrene: „Ganz einfach! Steck sie ihm
in seine Zigarrentasche."
Soeben erschien eine im Umfang erweiterte
und in Ganzleinen gebundene
Geschenk-Ausgabe
von
Die lustige Arche
Ein fröhliches Buch
von Fred Endrikat
zum Exemplarpreis von RM. 1.80
Fred Endrikat der einzigartige Bretteldichter, der geist-
reichste und temperamentvollste Konferencier des deut-
schen literarischen Kabaretts hat seine von tiefgründiger
Weisheit und Wahrheit durchtränkten Tiergedichte in
einem Bändchen vereinigt, das unter dem Titel „Die
lustige Arche" alle Freunde eines wirklichen deutschen
Humors begeistern wird. Von der einfachen Ausgabe
zu M. 1.20 sind noch wenige Exemplare zu haben. Wir
bitten zu bestellen.
G. Hirth Verlag AG., München
Herrnstraße 10
Kritik
Herr: „Ich hörte Sie heute morgen singen,
gnädige Frau."
Dame: „Oh, nur um die Zeit totzuschlagen."
Herr: „Eine grausame Waffe!"
Entführung
Der Entführer: „Und nun, Geliebte, was
machen wir nur mit der Strickleiter? Wir
können sie doch nicht hier hängen laßen!"
Die Entführte: „O doch! Papa hat mir
versprochen, sie hochzuziehen."
Der Entführer: „Aber..."
Die Entführte: „Ja, er meinte, es wäre das
Beste. Dann könnten wir nicht wieder zurück-
kommen."
Zwiegespräch
Redner (der gar kein Ende finden kann,
seine Stimme zu einem eindringlichen Flüjtern
dämpfend): „Und, meine Freunde, habt ihr je
darüber nachgedacht, wo ihr sein werdet, wenn
ein weiteres Jahrhundert dahingegangen ist?
Gelangweilter Zuhörer (auch im Flüsterton):
„Wir werden jedenfalls immer noch hier^ sitzen
und darauf warten, daß Sie endlich Schluß
machen!"
Botanik
Gärtner: „Dies ist eine Tabakpflanze in
voller Blüte."
Dame: „Wie interessant! Und wann jind
nun die Zigarren reif?"
Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehm
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1936 / JUGEND Nr. 3
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend
[nicht signierter Beitrag]: Botanik
[nicht signierter Beitrag]: Zwiegespräch
[nicht signierter Beitrag]: Kritik
[nicht signierter Beitrag]: Problem
[nicht signierter Beitrag]: So geht es
[nicht signierter Beitrag]: Reiche Leute
[nicht signierter Beitrag]: Die Sitte
[nicht signierter Beitrag]: Schon geschehen
[nicht signierter Beitrag]: Antwort
Josef Hegenbarth: Zeichnung ohne Titel
[nicht signierter Beitrag]: Entführung
[nicht signierter Beitrag]: Botanik
[nicht signierter Beitrag]: Zwiegespräch
[nicht signierter Beitrag]: Kritik
[nicht signierter Beitrag]: Problem
[nicht signierter Beitrag]: So geht es
[nicht signierter Beitrag]: Reiche Leute
[nicht signierter Beitrag]: Die Sitte
[nicht signierter Beitrag]: Schon geschehen
[nicht signierter Beitrag]: Antwort
Josef Hegenbarth: Zeichnung ohne Titel
[nicht signierter Beitrag]: Entführung