U C H E IR
„Antike Briefe \ Urtext und Übersetzung. Ernst Heimeran Ver-
lag, München.
Einen durchaus klassischen Briefsteller, einen Briefsteller für
alle Gelegenheiten des Lebens, d. h. eine Sammlung antiker Briefe
im Urtext und in der deutschen Übertragung legt der verdienstvolle
Ernst Heimeran Verlag in München vor. Ein wenig erschüttert
bleiben wir nach der Lektüre zurück: 2000 Jahre haben es nicht
vermocht, die Interessen, die Leiden und Triebe,, die Wünsche und
Freuden der Menschheit auch nur um ein geringes zu verschieben!
Nicht die Glaubenskämpfe des Mittelalters und nicht die technischen
Fortschritte unserer Zeit haben es fertig gebracht, die Grenzpfähle
innerhalb der menschlichen, allzumenschlichen Bereiche zu ver-
rücken! Ob os sich nun um einen Bauauftrag „zur Erneuerung
eines Cerestempels mit Vorhalle“ oder um einen Empfehlungsbrief
des Cicero an einen hochmögenden Minister des römischen Impe-
riums handelt, ob von einer „Einladung zu einem Festschmaus“
oder von „Großväterlichen Wünschen und Mahnungen“ die Rede
ist, — überall fühlen wir den lebendig gebliebenen Herzschlag der
Menschen der Antike, der mit dem Herzschlag der Menschen unserer
Tage, wie wir voll tiefem Staunen erkennen, im gleichen Takt und
Schritt gellt! Das ist der bedeutende Sinn des kleinen Buchs und
dem ausgezeichneten Herausgeber und Übersetzer Michel Hofmann
sei für die treffliche Auswahl gedankt, die allein dem unbeschwer-
ten, unbefangenen und unliterarischen Brief Raum gab. G r a.
,Spielbuch für Erwachsene'‘ von Ernst Heimeran. Ernst Heimeran
Verlag, München.
Seit vielen Jahren schon hat es wohl kaum ein derart nützliches
und gleicherweise liebenswürdiges kleines Buch gegeben wie dieses
„Spielbuch für Erwachsene“, das im (für Kenner aller Arten) wohl-
bekannten Ernst Heimeran Verlag zu München erschienen ist.
Passen Sie auf: Sie haben eine kleine Gesellschaft (Gästezahl dem
Vermögen angepaßt und es können viele sein!), Sie lieben es,
Freunde und Gäste des Abends bei sich’ zu sehen, Gäste auch, die
nicht vom ersten Augenblick des Abends an, wie sagt man doch,
„unter einen Hut“ zu bringen sind, die Stimmung ist noch bitter
kalt, der beste Tee scheint nicht zu wärmen, Ihre arme Frau
schleudert Ihnen Blicke zu, Sie wippen etwas mit dem Fuß und
lächeln verlegen, ein Hüsteln greift um sich, — da plötzlich greifen
Sie in die rechte Ecke Ihres Gehirns, wo Sie einen Teil des reichen
Inhalts des Spielbüchleins aufbewahrt haben! „Was würden Sie
tun, wenn..fällt Ihnen ein, „Bequemlichkeiten und Unbequem-
lichkeiten“ folgen, das reizende „Kim“, ja sogar das „Matrosen-
spiel“ kommen zu ihrem Recht, —- kurz, schon nach dem ersten,
schon während des ersten Spiels steigt die Wärme in Ihren
Gästen hoch. Sie sehen förmlich, wie die Heiterkeit in Bläschen
nach oben treibt. Dies ist das Verdienst dieses Spielbüchleins.
Eilen Sie also und kaufen Sie! Zu allem Überfluß ist es nämlich
noch ganz reizend ausgestattet und eingebunden und so billig!
G r a.
Florian Kienzl: „Bolivar, Ruhm und Freiheit Südamerikas".
A. Metzner Verlag Berlin.
Mit hinreißender Gestaltungskraft, in formvollendeter Sprache,
schildert der Verfasser das Heldenleben Bolivars, seinen Aufstieg,
Glanz und tragischen Untergang. In zwanzigjährigen kampfdurch-
tobten Jahren, ungebrochen durch Niederlagen und schmählichen
Verrat, durchschweift der „Libertador“ die unermeßlichen Weiten
Venezuelas, Neugranadas, Ecuadors, Perus, übersteigt mit seiner
bunt zusammengewürfelten, jämmerlich ausgerüsteten „Armee“
die Gletscher der Anden, er siegt —- und sieht am Ende seines
Lebens, arm, vereinsamt und beschimpft, das Werk der Einigung
zerschlagen. — Wer weiß es heute noch, daß hannoversche
Husaren, in Urwald, Savannen und Felspässen fechtend, an Bolivars
Befreiungskämpfen teilgenommen haben? Viele deutsche Namen
klingen aus den Schlachten auf, ein Heinrich von Lützow, Vetter
des deutschen Befreiungskämpfers, liegt im Pantheon von Caracas
begraben. A. W i s b e c k
Titus Taeschner: „Atlantropa". Roman. 256 8. Goldmann-Ver-
lag, Leipzig 1935.
Das kühne Atlantropa-Projekt Hermann Soergels liegt diesem
Abenteurer-Roman zugrunde, dessen billig arrangierte Handlung
höchstens einem anspruchslosen Lesebedürfnis, nicht aber dem
phantastischen Zukunftsplan Soergels gerecht wird. Wenn man
eine hübsche Amerikanerin den Generalingenieur beiläufig bitten
hört: „Sie müssen mir erlauben, wiederzukommen. Ich liebe Ihr
zukünftiges Atlantropa“, dann scheint mit dem Wort Atlantropa
irgendein idyllischer Garten im Besitz eines einzelnen, nicht aber
der größte unserer — Erdteile gemeint zu sein!... K. U.
Bruno Wellenkamp: „Lauter Sonntage". Ein kleiner Roman.
147 S. Brunnen-Verlag W. Bischofs, Berlin 1935..
Wahrhaftig, so muß eine Dichtung aussehen, die eine Bücher-
reihe mit dem verheißungsvollen Titel: „Aus neuer Saat“ würdig
einzuleiten vermag! Dieses kleine Buch hat seine eigene Melodie,
eine volksliedhaft innige und herbe Melodie, die von junger Liebei
von Abschiednehmen und Sterben singt: zu Anfang des Großen
Krieges lernen zwei Kinder eines norddeutschen Städtchens ein-
ander kennen und lieben, verbringen ein paar glückgesegnete
Sonntage miteinander, werden getrennt und treffen sich als Sieb-
zehnjährige wieder; in einer jugendhaft romantischen Nacht findet
ihre Liebe Bestätigung, dann zieht der blonde Klaus ins Feld und
stirbt ... Ein Einzelschicksal aus der Kriegszeit, und doch viel
mehr: lautere Offenbarung jenes Geistes, der die neue Saat prägt.
Diese Geschichte ist mit all der Unmittelbarkeit eines starken
Herzens erzählt,, sie, ist erfüllt von einer großen Gesinnung1 und
dem Glanz reiner unerschrockener Jugend, die das Leben um so
tiefer liebt und lebt, je näher sie sich dem Tode weiß. Eine
Storm’sche Poesie hat Wellenkamp um die Liebenden seines
Buches gebreitet; der Himmel aber, unter den er sie stellt, ist
größer, ist voller Heldentum und stiller Tragik. Karl Ude
Madeion Lulofs: „Kuli". Roman aus Sumatra. 317 8. Holle 8c
Co., Berlin 1935.
Erzählt ist die Geschichte des kleinen Sundanesenjungen Ruki!
Am Fuße des blauen Vulkans seiner javanischen Heimat wächst er
auf; lebt in Armut, aber doch in einer Idylle. Ein weißer Agent
lockt ihn eines Tages mit sich fort, verspricht ihm Gold, Spiel und
Frauen, und Ruki wird zum Kontraktkuli auf Sumatra. Das Ver-
sprechen aber erfüllt sich nicht: die Arbeit im Urwald ist gewaltig,
das Geld ist knapp und bald verspielt, und an Frauen fehlt es ganz.
Ein wenig Unzufriedenheit kommt auf, geht aber in einem dumpfen
Fatalismus bald unter. So bleibt Ruki dort, um — nie mehr heim-
zukehren. Das Buch ist nicht überragend, aber es trägt dieses
Schicksal unsentimental in reportagehafter Treue vor, es erlaubt
dann und wann erschütternden Einblick in die seelische Primitivität
seiner schwarzen „Helden“ und erweckt am Ende sogar eine herz-
hafte Anteilnahme. U.
Heinrich Luhmann: „Heimkehr".
bürg i. Br. 1935.
242 8. Herder 8c Co., Frei-
Dieses ansprechende Buch setzt sich zusammen aus kurzen auto-
biographischen Erzählungen, die ein geschlossenes Ganzes ergeben.
Luhmann weiß auf eine volkstümlich gegenständliche Art zu erzäh-
len, seine Geschichten sind erfüllt von der Atmosphäre einer west-
fälischen Kleinstadt, erfüllt vor allem aber von einer unbändigen
Liebe und Verehrung zur Mutter. Ihre gütige Menschlichkeit
leuchtet aus jedem Bericht, mag er ernst sein oder von jenem
schelmischen Humor überglänzt, der am kräftigsten aus dem Kapitel
von der reizenden Kaninchen-Lotterie des Buben spricht. Es ist
ein feinsinniges, in seinem Gefühl echtes und gesundes Buch, dessen
Wärme beglückt. „All unser Schreiten ist Heimkehr, ewige Heim-
kehr zur Mutter“ — dies der letzte Sinn dieser „Geschichte von
Mutter und Kind“. Karl Ude
OIE KUNSTZEITSCHRIFT
tt
Der Sportfisdier
ft
soll von jedem waidgerechten Sport-
fischer gehalten werden.„Der Sportfischer“
bringt Text- und B i 1 de r m aterial
aus aller Welt, darunter auch große
mehrfarbige Kunstdrucke
Vajährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim
FISCHE REt SPORT-VERLAG
DR. HANNS SCHINDLER,
Fischerei «Buch« u. Kunsthandlung
München NW 2, Karlstraße Nr. 44
Tel. 596160
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1936 / JUGEND Nr. 5
Bei etwaigen Bestellungen bittet man
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auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehme
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„Antike Briefe \ Urtext und Übersetzung. Ernst Heimeran Ver-
lag, München.
Einen durchaus klassischen Briefsteller, einen Briefsteller für
alle Gelegenheiten des Lebens, d. h. eine Sammlung antiker Briefe
im Urtext und in der deutschen Übertragung legt der verdienstvolle
Ernst Heimeran Verlag in München vor. Ein wenig erschüttert
bleiben wir nach der Lektüre zurück: 2000 Jahre haben es nicht
vermocht, die Interessen, die Leiden und Triebe,, die Wünsche und
Freuden der Menschheit auch nur um ein geringes zu verschieben!
Nicht die Glaubenskämpfe des Mittelalters und nicht die technischen
Fortschritte unserer Zeit haben es fertig gebracht, die Grenzpfähle
innerhalb der menschlichen, allzumenschlichen Bereiche zu ver-
rücken! Ob os sich nun um einen Bauauftrag „zur Erneuerung
eines Cerestempels mit Vorhalle“ oder um einen Empfehlungsbrief
des Cicero an einen hochmögenden Minister des römischen Impe-
riums handelt, ob von einer „Einladung zu einem Festschmaus“
oder von „Großväterlichen Wünschen und Mahnungen“ die Rede
ist, — überall fühlen wir den lebendig gebliebenen Herzschlag der
Menschen der Antike, der mit dem Herzschlag der Menschen unserer
Tage, wie wir voll tiefem Staunen erkennen, im gleichen Takt und
Schritt gellt! Das ist der bedeutende Sinn des kleinen Buchs und
dem ausgezeichneten Herausgeber und Übersetzer Michel Hofmann
sei für die treffliche Auswahl gedankt, die allein dem unbeschwer-
ten, unbefangenen und unliterarischen Brief Raum gab. G r a.
,Spielbuch für Erwachsene'‘ von Ernst Heimeran. Ernst Heimeran
Verlag, München.
Seit vielen Jahren schon hat es wohl kaum ein derart nützliches
und gleicherweise liebenswürdiges kleines Buch gegeben wie dieses
„Spielbuch für Erwachsene“, das im (für Kenner aller Arten) wohl-
bekannten Ernst Heimeran Verlag zu München erschienen ist.
Passen Sie auf: Sie haben eine kleine Gesellschaft (Gästezahl dem
Vermögen angepaßt und es können viele sein!), Sie lieben es,
Freunde und Gäste des Abends bei sich’ zu sehen, Gäste auch, die
nicht vom ersten Augenblick des Abends an, wie sagt man doch,
„unter einen Hut“ zu bringen sind, die Stimmung ist noch bitter
kalt, der beste Tee scheint nicht zu wärmen, Ihre arme Frau
schleudert Ihnen Blicke zu, Sie wippen etwas mit dem Fuß und
lächeln verlegen, ein Hüsteln greift um sich, — da plötzlich greifen
Sie in die rechte Ecke Ihres Gehirns, wo Sie einen Teil des reichen
Inhalts des Spielbüchleins aufbewahrt haben! „Was würden Sie
tun, wenn..fällt Ihnen ein, „Bequemlichkeiten und Unbequem-
lichkeiten“ folgen, das reizende „Kim“, ja sogar das „Matrosen-
spiel“ kommen zu ihrem Recht, —- kurz, schon nach dem ersten,
schon während des ersten Spiels steigt die Wärme in Ihren
Gästen hoch. Sie sehen förmlich, wie die Heiterkeit in Bläschen
nach oben treibt. Dies ist das Verdienst dieses Spielbüchleins.
Eilen Sie also und kaufen Sie! Zu allem Überfluß ist es nämlich
noch ganz reizend ausgestattet und eingebunden und so billig!
G r a.
Florian Kienzl: „Bolivar, Ruhm und Freiheit Südamerikas".
A. Metzner Verlag Berlin.
Mit hinreißender Gestaltungskraft, in formvollendeter Sprache,
schildert der Verfasser das Heldenleben Bolivars, seinen Aufstieg,
Glanz und tragischen Untergang. In zwanzigjährigen kampfdurch-
tobten Jahren, ungebrochen durch Niederlagen und schmählichen
Verrat, durchschweift der „Libertador“ die unermeßlichen Weiten
Venezuelas, Neugranadas, Ecuadors, Perus, übersteigt mit seiner
bunt zusammengewürfelten, jämmerlich ausgerüsteten „Armee“
die Gletscher der Anden, er siegt —- und sieht am Ende seines
Lebens, arm, vereinsamt und beschimpft, das Werk der Einigung
zerschlagen. — Wer weiß es heute noch, daß hannoversche
Husaren, in Urwald, Savannen und Felspässen fechtend, an Bolivars
Befreiungskämpfen teilgenommen haben? Viele deutsche Namen
klingen aus den Schlachten auf, ein Heinrich von Lützow, Vetter
des deutschen Befreiungskämpfers, liegt im Pantheon von Caracas
begraben. A. W i s b e c k
Titus Taeschner: „Atlantropa". Roman. 256 8. Goldmann-Ver-
lag, Leipzig 1935.
Das kühne Atlantropa-Projekt Hermann Soergels liegt diesem
Abenteurer-Roman zugrunde, dessen billig arrangierte Handlung
höchstens einem anspruchslosen Lesebedürfnis, nicht aber dem
phantastischen Zukunftsplan Soergels gerecht wird. Wenn man
eine hübsche Amerikanerin den Generalingenieur beiläufig bitten
hört: „Sie müssen mir erlauben, wiederzukommen. Ich liebe Ihr
zukünftiges Atlantropa“, dann scheint mit dem Wort Atlantropa
irgendein idyllischer Garten im Besitz eines einzelnen, nicht aber
der größte unserer — Erdteile gemeint zu sein!... K. U.
Bruno Wellenkamp: „Lauter Sonntage". Ein kleiner Roman.
147 S. Brunnen-Verlag W. Bischofs, Berlin 1935..
Wahrhaftig, so muß eine Dichtung aussehen, die eine Bücher-
reihe mit dem verheißungsvollen Titel: „Aus neuer Saat“ würdig
einzuleiten vermag! Dieses kleine Buch hat seine eigene Melodie,
eine volksliedhaft innige und herbe Melodie, die von junger Liebei
von Abschiednehmen und Sterben singt: zu Anfang des Großen
Krieges lernen zwei Kinder eines norddeutschen Städtchens ein-
ander kennen und lieben, verbringen ein paar glückgesegnete
Sonntage miteinander, werden getrennt und treffen sich als Sieb-
zehnjährige wieder; in einer jugendhaft romantischen Nacht findet
ihre Liebe Bestätigung, dann zieht der blonde Klaus ins Feld und
stirbt ... Ein Einzelschicksal aus der Kriegszeit, und doch viel
mehr: lautere Offenbarung jenes Geistes, der die neue Saat prägt.
Diese Geschichte ist mit all der Unmittelbarkeit eines starken
Herzens erzählt,, sie, ist erfüllt von einer großen Gesinnung1 und
dem Glanz reiner unerschrockener Jugend, die das Leben um so
tiefer liebt und lebt, je näher sie sich dem Tode weiß. Eine
Storm’sche Poesie hat Wellenkamp um die Liebenden seines
Buches gebreitet; der Himmel aber, unter den er sie stellt, ist
größer, ist voller Heldentum und stiller Tragik. Karl Ude
Madeion Lulofs: „Kuli". Roman aus Sumatra. 317 8. Holle 8c
Co., Berlin 1935.
Erzählt ist die Geschichte des kleinen Sundanesenjungen Ruki!
Am Fuße des blauen Vulkans seiner javanischen Heimat wächst er
auf; lebt in Armut, aber doch in einer Idylle. Ein weißer Agent
lockt ihn eines Tages mit sich fort, verspricht ihm Gold, Spiel und
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sprechen aber erfüllt sich nicht: die Arbeit im Urwald ist gewaltig,
das Geld ist knapp und bald verspielt, und an Frauen fehlt es ganz.
Ein wenig Unzufriedenheit kommt auf, geht aber in einem dumpfen
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zukehren. Das Buch ist nicht überragend, aber es trägt dieses
Schicksal unsentimental in reportagehafter Treue vor, es erlaubt
dann und wann erschütternden Einblick in die seelische Primitivität
seiner schwarzen „Helden“ und erweckt am Ende sogar eine herz-
hafte Anteilnahme. U.
Heinrich Luhmann: „Heimkehr".
bürg i. Br. 1935.
242 8. Herder 8c Co., Frei-
Dieses ansprechende Buch setzt sich zusammen aus kurzen auto-
biographischen Erzählungen, die ein geschlossenes Ganzes ergeben.
Luhmann weiß auf eine volkstümlich gegenständliche Art zu erzäh-
len, seine Geschichten sind erfüllt von der Atmosphäre einer west-
fälischen Kleinstadt, erfüllt vor allem aber von einer unbändigen
Liebe und Verehrung zur Mutter. Ihre gütige Menschlichkeit
leuchtet aus jedem Bericht, mag er ernst sein oder von jenem
schelmischen Humor überglänzt, der am kräftigsten aus dem Kapitel
von der reizenden Kaninchen-Lotterie des Buben spricht. Es ist
ein feinsinniges, in seinem Gefühl echtes und gesundes Buch, dessen
Wärme beglückt. „All unser Schreiten ist Heimkehr, ewige Heim-
kehr zur Mutter“ — dies der letzte Sinn dieser „Geschichte von
Mutter und Kind“. Karl Ude
OIE KUNSTZEITSCHRIFT
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Der Sportfisdier
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soll von jedem waidgerechten Sport-
fischer gehalten werden.„Der Sportfischer“
bringt Text- und B i 1 de r m aterial
aus aller Welt, darunter auch große
mehrfarbige Kunstdrucke
Vajährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim
FISCHE REt SPORT-VERLAG
DR. HANNS SCHINDLER,
Fischerei «Buch« u. Kunsthandlung
München NW 2, Karlstraße Nr. 44
Tel. 596160
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1936 / JUGEND Nr. 5
Bei etwaigen Bestellungen bittet man
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auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehme
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