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Is romantische
Anschauungen
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sches Geschick
und am Anfang
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ide. Es ist ein
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dabei wird das
Menschen noch-
h.
mermann,
-Verlag, Statt-
der
den
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Immer wieder: Der Mensch
Zu den Aufgaben des Menschen gehört die Beschäftigung mit sich
selbst. So weit wir auch eine Darstellung in Wort und Bild zurück-
verfolgen, überall tritt uns. der Mensch als ein Problem entgegen,
an dessen Lösung wir noch heute arbeiten. Es ist die ungeheure
Vielgestaltigkeit, in der uns der Mensch erscheint. Dieses Differen-
zierte tut immer neue Aufgaben kund, und so wird der- Mensch
ein ewiges gestalterisches Problem bleiben, das man so und anders
sehen und lösen kann.
Ganz zweifellos finden wir nicht nur beim Menschen, sondern
allgemein in der Natur einen rein zahlenmäßig großen Reichtum.
Um ihn aufzudecken, wird viel Zeit erforderlich, in der wir uns
vom Menschen lösen und allein dieser einen Aufgabe leben. Deshalb
werden es immer Spezialarbeiten bleiben, die sich z. B. mit Tier
und Pflanze tiefgründig befassen. So folgt quantitativ eine Bevor-
zugung des Menschen, und wir werden verstehen, wenn seine
Darstellung in der Lichtbildkunst einen weiten Raum einnimmt.
Bei der Abbildung des Menschen steht die Frage des Wie an
erster Stelle, und sie wiederum richtet sich nach der Absicht: Was
soll fotografisch von ihm dargestellt werden?
Vor allein streben wir die Wirklichkeit an. Jede Pose und Maske
erscheint uns verwerflich. Wir wollen nicht Oberflächlichkeit und
Abklatsch gestellter und konstruierter Belange; dieses Bestreben
ist längst überholt und kanni nicht befriedigen.
Zu dieser Erkenntnis hat die Fotografie eine Entwicklung be-
schritten. Es ist Naturgesetz, daß jedes werdende Wesen die Ent-
wicklung seiner Art wenigstens in wesentlichen Zügen noch einmal
durchläuft. Das Gesetz bezieht sich nicht nur auf das Körperliche,
sondern ebenso auf das Geistige — in unserem Rahmen auf die
Fotografie. Man fängt in alten Anschauungen an, fotografiert zu-
nächst „gekünstelt“ und „gestellt“, um in langsam wirkender Er-
kenntnis den gestalterischen Sinn fotografischer Verfahren zu
ergründen.
Und gerade die Fotografie ist ja im besonderen dazu geeignet,
das wirkliche Leben zu schildern. Man erfaßt mit ihr nicht das
zeitliche Nacheinander, sondern das Ganzheitliche. Aus technischen
Gegebenheiten folgt der Schnappschuß, der dieses Besondere nach
sich zieht. Im Charakter der so bedingten Darstellungsform liegt
es, daß wir uns auf wenige Einzelheiten beschränken. Es würde
verwirren, wollten wir tausenderlei Feinheiten und Kleinigkeiten
zusammen geben; selbst wenn es sich um gleichzeitige Vorgänge
handelt, kann doch nicht Geschlossenheit entstehen. So erkennen
wir die Notwendigkeit der Beschränkung auf das Wesentliche.
Wenig, aber gründlich — das ist die Folge.
Beim Menschen kommt noch etwas anderes hinzu, das Moment
der Bewegung. Der Mensch ist ja aktiv, und darin liegt Schönheit,
die sich gestalterisch verwerten läßt. Es ist die Schönheit der
Linien und Richtungen, die aus dem Motiv der Aktivität entspringt.
Wir wollen sie nicht verwechseln mit der Schönheit der Form, die
wir etwa im Porträt sachlich vermitteln und durch Komposition mit
Licht und Schatten besonders bestärken.
Gehen wir vom Allgemeinen zu unserem Bilde. Wie wurde hier
der Gesichtspunkt „Aktivität“ erfaßt?
Die schräge Richtung der Linien bedingt Lebendigkeit. Nicht
überstürzt, sondern gleichmäßig, dem Rhythmus der Arbeit ent-
sprechend. Die Linie ist gegeben durch die Bewegungsrichtung.
Über dem Menschen baut sich ein dem Charakter seines Schaffens
entsprechender Himmel auf. Er gibt Frische und wieder Bewegung.
Damit nun die Harmonie beider Faktoren allein wirksam wird,
wurde ein tiefer Aufnahmestandpunkt gewählt. So taucht alles
Nebensächliche unter, und allein der arbeitende Mensch und der
sich ihm angleichende Himmel werden wirksam. Es wurde quanti-
tativ wenig erfaßt; doch gerade dadurch ist ein hoher Ausdruck
möglich. gi—t
Etwas Schnappschuß-Technik
Schußbereitschaft ist alles. Wer vor der Aufnahme erst lange
herumhantieren muß, wird kaum zum Ziel kommen. Deshalb wird
grundsätzlich das Negativmaterial sofort nach erfolgter Belichtung
gewechselt, damit immer frisches Material bereit liegt. Blende
und Belichtungszeit sind vorher eingestellt. Die gebräuchlichste
Zeit ist Vgo Sekunde bei Blende 8. In anderen Fällen muß recht-
zeitig eine Änderung erfolgen. Die Einstellung der Kamera wird
für gewöhnlich auf vier Meter gehalten. Das gibt in den meisten
Fällen die richtige Schärfenverteilung, die man ja leicht nach der
Tiefenschärfetabelle ermitteln kann.
Unsere Motive lassen sich allzu leicht durch die Kamera beein-
flussen. Das ist eine Erscheinung, die jeder bei seinen Schnapp-
schüssen mehr oder weniger machen wird. Deshalb handelt man
entweder blitzschnell, oder es wird überlangweilig an der Kamera
herumhantiert, so daß die Aufmerksamkeit für uns und den schwar-
zen Zauberkasten sehr bald abnimmt. Wir müssen uns also in
gewisser Weise in Extremen bewegen.
Wirksam ist es auch, wenn wir gewissermaßen um die Ecke
fotografieren. Wir halten die Kamera so, daß die Aufnahmerichtung
etwa senkrecht zur Blickrichtung steht.
Eine große Rolle spielt die Perspektive. Wenn wir die Kamera
tief nach unten halten, also von unten nach oben fotografieren, er-
scheinen die Menschen mächtig und gewaltig. Perspektive von oben
drückt sie zusammen. So gelingt es auf einfache Weise, gewisse
Momente zum Ausdruck zu bringen, die allerdings zum Bildinhalt
in organischem Zusammenhang stehen müssen. gi—t
i-l Conrad
Jrnst Rowohlt-
NR. 9 / 25. Februar 1936
DIE KUNSTZEITSCHRIFT
44
44
GEORG
TH V E R
antwortlich
ünchen. —
Y. — M
Der Sportfisdier
soll von iedem waidgerechten Sport-
fischer gehalten werden .„Der Sportfischer"
bringt Text- und Bildermaterial
aus aller Welt, darunter auch große
mehrfarbige Kunstdrucke
Vijährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim
FISCHEREISPORT-VERLAG
OR. HANNS SCHINDLER,
Fischerei-Buch- u. Kunsthandlung
München NW 2, Karlstraße Nr. 44
Tei. 59 6160
Vierteljahres*Preis 7 Mark, Heft*Preis 60 Pfennig
HIRTH. — Verantwortlich für die Schriftleitung: ARNOLD WEISS-RÜTHEL ; für die Anzeigen: GEORG POSSELT. München. -
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: MARIANNE RAF AEL, Wien XIX, Gymnasiumstraße 77. — Alle Rechte Vorbehalten. — Nachdruck strengstens verboten. — Copyright by G. HIRTH
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anuskripte sind nur an die Redaktion der „Jugend“, München. Herrnstraße 10, zu senden: Rücksendung kann nur erfolgen, wenn Rückporto beiliegt.
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Zu den Aufgaben des Menschen gehört die Beschäftigung mit sich
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Der Sportfisdier
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