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weiße jacfc ober bie Binde des Ingenieurs
geärgert. Er zieht also ohne ein Wort sein
Schießeisen heraus unb knallt einfach eine ber
Flaschen vom Bord: „Davon schenke ein."
Der Josua betrachtet, als müsse es so sein, bie
zerfetzte Etikette. Kriegt eine neue Flasche
bieser Marke unter ber Theke hervor unb füllt
langsam ein GlaS: „Fünf Pfunb unb ben
Spiegel bazu."

In biesem Augenblick ging bie Tür nach ber
Küche auf. Der Lärm unb Krach hatte JosuaS
Frau herausgelockt. Sie staub ba unb hustete
im Rauch: „Ach bu bist das? Piet!" fängt sie
zu lachen an unb schüttelt sich. Sie war eine
hübsche Person, blondhaarig unb sauber. Gott
sei's geklagt, benn ber Mann war boch nichts
als ein Bastard von einem Afrikanber! Darauf
begann sie ihrem Alten etwas ins Ohr zu
tuscheln unb sagte plötzlich laut: „Für bich ist
ein Brief ba, Piet. Geh' hin — er steckt bort."

„Für mich?" fragte Lagerkrantz ganz starr.
Es geht wie ein Riß burch sein Gesicht, blnb
war boch ba nichts so Seltsames unb Ver-
lvunberliches babei. Empfingen wir boch alle
unsere Briefe nach ber Bar; sie war von jeher
unsere Poststation. So hatte ich bieseS selbe
Mal drei bekommen unb Tom Felbe einen
ganzen Packen. Er aber sperrte sich und konnte
sich nicht fassen vor Erstaunen. Enblich ging
er hin unb brach ihn auf. IllrkS den Rücken
zugewanbt, begann er zu lesen.

„DaS ist wohl ein großmächtiger Brief?"
fragte Josua neugierig unb stieß unS mit bem

Ellenbogen an. „Gute Nachrichten?" Aber er
bekam keine Antwort. Da fühlte Josua sich
beleibigt unb sagte ungehalten: „Ich will mit
bem Glaser reben, baß er eS für zwanzig Pfunb
macht. Es ist ein teueres Spiegelglas unb
kommt über See."

lllnd ba mit einem Mal brehte sich mein
Lagerkrantz nach ihm um unb entgegnete klein-
laut: „Nun, so bitte ich bich, ein wenig Geduld
mit mir zu haben! Komme ich wieder von
Safari, so zahle ich dir gern das Doppelte.
Heute aber ist dieser Brief da — it is from
my mother — und eS gibt keinen Pfennig, den
ich nicht brauche!" ... Er stand da, den Brief
in der Hand, ehrlich verzagt.

Wir alle waren baff. „Na also!" trium-
phierte der Ingenieur und scharrte gereizt mit
den Schuhen.

Josut seinerseits war wohl zu erstaunt, um
das Ganze gleich zu begreifen. Dann aber
schaute er Lagerkrantz ins Gesicht, und plötzlich
wurde er grob: „WaS spielst du dich denn auf,
wenn du kein Geld hast? Kommt daher und
vergrämt mir meine besten Gäste und ist doch
nichts weiter als ein Buschklepper und Lump!"

Er wollte wohl so fortfahren im Text, doch
blieb ihm das Wort im Halse stecken: Lager-
krantz nämlich hatte laut schallend zu lachen
angefangen, er hielt sich förmlich den Bauch
und stieß mühsam hervor: „Armseliger Hotten-
tottensohn, konntest du dir wirklich einbilden,
ein weißer Mann wende sich mit einer Bitte

an dich? Hier zieh dein Geld ab, und versteh'
einen Scherz." Damit warf er ihm eine große
Banknote hin.

„Darauf bekommst du noch allerhand
heraus!" stammelte Josua verlegen, und völlig
an sich irre geworben, begann er aufzuzählen.

Lagerkrantz blieb stehen und überlegte einen
Augenblick: „Behalt du das vorläufig!" ent-
schied er wie aus einer Laune heraus und schob
das Geld zurück: „Vielleicht können wir doch
noch ein Geschäft machen." Dann erst kam er
wieder an unseren Tisch.

Nun aber merkten wir bald, daß noch nicht
alles so im Lot war. Er saß da und stützte daS
Kinn in die Hand, sprach kein Wort und war
wie verstört. Wir bestürmten ihn, zu reden,
und wollten auch den Teufelsbrief lesen; er aber
wollte nicht. Plötzlich ließ er die Arme sinken,
sah Tom Felde an und sagte fest: „Wilhelm,
ich habe all mein Geld an dich verspielt, wohl
dreihundert Stöckchen. Ich will dir sechs-
hundert geben, zahlbar sofort nach dem
nächsten Abschluß, aber jetzt sei ein Freund und
leih' mir hundert Pfund bar."

Tom Felde begann zu überlegen. Das nun
währte dem anderen zu lange und er bekam's
mit der Angst. „Oder neunhundert", sagte er
rasch, bind gleich darauf bot er die Hälfte
seiner Ausbeute für die nächsten drei Jahre.
Gerade damit aber hatte er den Bogen über-
spannt. „Nein!" sagte Tom Felde.

blnd eS wurde nicht mehr davon geredet.

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Arthur Huber: Aus der alten Au
 
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