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Vom „höflichen" Brahms

Bruch, der heute schon vergessene Berliner Komponist, hielt
ungemein viel von sich und war in bezug aus seine Werke von geradezu
krankhafter Empfindlichkeit. So geriet er schon immer in Wut, wenn
in Berlin ein anderer lebender Komponist aufgeführt wurde. Brahms
hielt nicht viel von Bruch und verhehlte dies auch keinem, der es wissen
wollte. Trotzdem gelang es gemeinsamen Freunden, bei einem Berliner
Aufenthalt LrahmS, diesen zu bewegen, sich von Bruch dessen neue Oper
„Hermione" am Klavier Vorspielen zu lassen. Bruch setzte sich zum
Klavier und spielte. Zuerst den ganzen ersten Akt, dann sogleich den
ganzen zweiten Akt. Und Brahms saß stumm wie eine Statue dabei.
Als nun nach Beendigung des zweiten Aktes Bruch pausierte und unge-
duldig auf ein Urteil Brahms wartete, fragte dieser: „Sagen Sie mal,
Bruch, wo lassen Sie eigentlich abschreiben?" H. G.

Der Fehler

Der Text, den die Opernsänger singen, ist in den meisten Fällen
unverständlich: bei Berdiopern nicht gerade ein Nachteil. Der berühmte
Bariton Betz, Wagner's erster HanS Sachs, fragte einmal einen musik-
liebenden Bekannten, nach einer Aufführung von Verdi's „Troubadour",
was dieser zu seiner deutlichen Aussprache sage. Woraus dieser erwiderte:
„Lieber Betz, das war der einzige Fehler, den Sie gemacht haben. Denn
nun habe ich leider den Unsinn zum erstenmal verstanden?" H. G.

MEVIE SC1HIA1L1L PLATTIER

(TELEFUNKEN)

Die klassische Rolle

Als Ludwig Martinelli, der berühmte Wiener Bolksschaufpieler,
noch in Prag engagiert war, wurde er auch dort nur in Volksstücken,
auch in Operetten verwendet, da sein harter Steirer-Dialekt ihm zu fest
im Genick saß, als daß er im klassischen Drama hätte beschäftigt werden
können. Um eine Vorstellung des „Uriel Acosta" jedoch zu retten, mußte
er einmal als Rabbi Ben Akiba einspringen, wobei er aus die tat-
kräftige Hilfe des Souffleurs rechnete. Zn dieser Rolle hat er einigemale
den Namen Elisa Ben Abuja auszusprechen, doch konnte er den ihm
ungeläusigen hebräischen Namen aus dem Wunde des Souffleurs nicht
genau verstehen. Daher glitt er zuerst, mit beabsichtigter Undeutlichkeit
über das Hindernis hinweg. Dann aber brachte es die Rolle mit sich,
daß er diesen Namen langsam und deutlich auSzurusen hatte. „Elisa"
verstand er noch und sprach eS auch dem Souffleur nach. Aber was
weiter kam, das konnte er sich nicht zusammenreimen, und als der Souff-
leur immer wieder den Namen wiederholte und er ihn immer wieder
nicht verstand, packte ihn die Wut und er rief dem Souffleur corarn
publico zu: „Wia haßt der Saujud?"

Die Prager, deren Liebling Martinelli war, schrien vor Vergnügen
und applaudierten lebhaft. H. G.

Per ffvpfinqer- WasH

aehrzurtt


Soeben erschien:

Michel Vomland

Dev Hupfittgev Maftl

geht zum

Bauevniheatev

Preis M. 2.50

Eine lustige Geschichte aus den bayerischen Bergen,
frisch erzählt und flott geschrieben, die jeden, der auf

Neisen oder in der
Eichel Uorriland Sommerfrische mit

der bayerischen Land-
bevölkerung in Be-
rührung gekommen
ist, einige Stunden
auf's Angenehmste
unterhalten wird.
Es ist die Geschichte
eines idyllisch ge-
legenen Dorfes, das
durch Einbezug in
den Bahnverkehr eine
schnell aufblühende
Sommerfrische wird
mit Bauerntheater
und sonstigem Drum
und Dran einer
Fremdenstation. Die
Bauerntypen sind
echt geschildert wie es
nur einer kann, der
dauernd mit ihnen
in Berührung ist.

Ein Geschenkbuch von besonderer Art!
Zu beziehen durch den Buchhandel und den

G. Sirth Verlag,München, Serrnstr.i o

Wer den diesjährigen Bayreuther Festspielen nicht beiwohnte,
dem spendet Telefunken einen Abglanz:

Auf 9 Platten Ausschnitte aus Lohengrin, Walküre und Siegfried
in Bayreuther Besetzung mit Orchester und Chor des Festspiel-
hauses, alles unter der Leitung Generalintendant Heinz T i e t j e n s.
Aus diesen Aufnahmen weht Bayreuther Luft. Man fühlt, daß hier
anderes geschah, als daß sich Kammersänger vor ein Mikrophon
stellten, und dirigiert wurden. Es sind Aufnahmen aus dem Fest
s p i e 1 h a u s selbst,' nicht aus Aufführungen, doch aus Vorbereitungs-
tagen des Festspiels. Die Gesamtheit der tonlichen Eindrücke
dort ist auf Platte gebannt, Ausschnitte aus lebendigem Spiel, wie
sie vorher bei Plattenübertragungen aus Theatern nur selten gelangen.
Bayreuths Geheimnis ist in die schwarzen Rillen eingeschlossen.

Darum rundet sich das Ganze zu einem Bild von wundersam
ausgeglichener Tonfarbe-Harmonie. Am höchsten werte ich das
Orchester, das im Holzbau des Bayreuther Tempels wie auf
einer ungeheueren Geige spielt. Wie warm und edel klingt das!
In den berühmten Chören des Braut-Chors und Kirchzugs sowie
in der Untermalung des Königsgebetes aus Lohengrin, das Mano-
war das mächtiger Baß führt, bewundert man das herrlich
erhaltene und weitergepflegte Erbe des heimgegangenen Hugo
R ii d e 1. Aus Lohengrin hört man außerdem den 1. Teil der Szene
im Brautgemach (Völker als Lohengrin, Maria Müller als Elsa),
und die vollständige Gral-Erzählung, einschließlich des bisher
gestrichenen 2. Teils, der doch erst das Schwanen-Geheimnis erklärt!

• und Lohengrins Abschied, leider ohne die Schluß-Szene des
Werkes.

Aus Walküre geben Franz Völker und Maria Müller den
2. Teil des ersten Aufzugs vom Liebeslied an, aus Siegfried schmettert
Max Lorenz Schmelz- und Schmiedelieder.

Das alles sind Denkmäler deutscher Kunst, die Bayreuths Glanz
in die Welt tragen, Gesandte Deutschlands, die deutschen Klang auch
„in fernem Land“ zu Ehren bringen.

Technisch ist jede Platte ein Meisterwerk; klanglich im ganzen
zurückhaltend aufgenommen, lassen sie bei elektrischer Vergrößerung
reichen Spielraum für das Ohr des Einzelnen.

Alexander D i 11 m a n n

OIE KUNSTZEITSCHRIFT

„Der Sporlfisdier

mit den amtlichen Nachrichtendes
Reichverbandes Deutscher Sportfischer

soll von jedem weidgerechten Sport-
fischer gehalten werden. „Der Sportfischer“
bringt Text- und Bildermaterial
aus aller Welt, darunter auch
große mehrfarbige Kunstdrucke

/^jährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim

FISCHEREI SPORT-V ER LAG
OR. HANNS SCHINDLER,

Fischerei-Buch- u. Kunsthandlung
München, NW 2, Karlstraße Nr. 44

Tel. 59 61 60

etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.

799

1936 / JUGEND Nr. 50
Register
H. G.: Der Fehler
Alexander Dillmann: Neue Schallplatten
H. G.: Vom "höflichen" Brahms
H. G.: Die klassische Rolle
 
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