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Fotos mit Nitraphot und Vacublitz

Das erste Spezialwerk zu diesen so wichtigen und be-
kannten Osram-Kunstlichtquellen. Neuartig aufgemacht
und in einzigartiger Qualität gedruckt.RM 1.60

G. HIRTH VERLAG AG., MÜNCHEN 2 NO

fotos mit NITRAPHOT
-VACUBLITZ

FÜR JEDEN FOTO-AMATEUR:

AUS öÜWfSMfcfc*

Vaszary, Gabor, von: „Mosepti“. (Deutsch vom Verfasser.)

Berlin, Rowohlt. 350 S. Lw. 4.80 RM.

Ein junger Ungar, den es nach Paris verschlagen hat, und ein
kleines Pariser Mädel: die alte zunächst alltäglich anmutende Ge-
schichte von zwei jungen Menschen, die sich suchen und nicht
finden. Aus einer rührend-täppischen Lieibelei erwächst die große
Liebe erst, da das Schicksal schon seinen tragischen Lauf genommen
hat. Das alles ist mit vollendeter Grazie und ironischer Heiterkeit
erzählt, mit einem leisen wehmütigen Unterton, der ergreift und
erschüttert. Das Paris von heute, die Großstadt mit ihrem betörenden
Taumel und daneben die stillen verschwiegenen Gäßchen und Gärten
des alten Paris, bilden den eindringlich und lebendig geschilderten
Hintergrund. Man liest das Buch mit Spannung von Anfang bis zu
Ende, und wenn auch der Autor in seinem unbekümmerten Drauflos-
plaudern — ein Einfall überstürzt oft den andern — manchmal über
die Stränge schlägt, man verzeiht es ihm gerne, denn er ist ein
wirklicher Dichter. Dr. Max S t e f 1

Hesse, Hermann: „Stunden im Garten1. Wien, Bermann-Fischer.
11,5X18,5 cm. Pp. und in Hülse 2.60 RM.

Eine köstliche Idylle, aus Vergilischem Geiste geboren, hat uns
Hermann Hesse in diesem seinem neuesten Gedichtband geschenkt.
Ein hübscher Einfall war es, das Bändchen im Format jener alt-
modischen Poesiealben, wie sie unsere Großeltern kannten und in
denen man heute noch mit Rührung blättert, herauszubringen. Auch
die antike Form der Verse paßt gut zu den beschaulichen Betrach-
tungen, die der Dichter bei seiner Arbeit im Garten, fern vom Lärm
und Getöse der Welt, anstellt. Wie schön, wenn der Dichter seiner
Jugend gedenkt:

„Ferne Jugend! Auch du wehst aus den Freuden des Gartens
In die herbstlichen Jahre mir sehnlich herüber und rührest
Oft so mahnend und herb und süß ans alternde Herz mir.“

In der Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Gartens, unter Bäumen
und Sträuchern, zwischen Blumen und Kräutern sind dem Dichter
die letzten und tiefsten Weisheiten des Lebens aufgeblüht, und wir
folgen ihm gerne für ein paar stille Stunden in diese entschwundene
Zauberwelt. Dr. Max Stet 1

Bodo Kaltenboeck: „Armee im Schatten.“ (Verlag Georg D. W.
Callwey, München 1936.)

Die „Armee im Schatten“ ist die k. u. k. österreichisch-ungarische
Armee des Weltkrieges, und der Titel des Buches bezeichnet mit
treffendem Schlagwort jenes düstere Schicksal, wie es unheilvoll
über dem Heere und den Waffentaten unseres Bundesgenossen hing.
Gewiß, das ungeheuerliche Erlebnis des Weltkrieges mußte die
Berufenen (und leider auch manchen Unberufenen) dazu treiben,
sich durch das Wort von den andrängenden Schatten einer blutigen
Vergangenheit zu befreien. Groß ist die Zahl jener Bücher, die.
aus der schreckensvollsten und erhabensten Spanne eines Menschen-
lebens heraus geschrieben, Ereignisse und Taten schildern. Auch
das Werk des österreichischen, in Deutschland aufgewachsenen
Frontkämpfers Kaltenboeck ist ein Kriegsbuch, und an Glut und
Kraft der Darstellungsweise kaum zu übertreffen. Doch klingt aus
der stürmischen, mitreißenden Schilderung ein neues Motiv auf und
steigert sich zum beherrschenden. Es ist Bitterkeit und Anklage.
Leidenschaftliche Anklage jener billigen Entstellungen, die schon
vor dem Weltkrieg, in dessen Verlauf und in der Nachkriegszeit
teils in humoristischer, teils in gehässiger Form das Soldatentum
der österreichischen Armee herabzuwürdigen suchten. Und es ist
Bitterkeit gegenüber einer verständnislosen Überhebung, die den
schwierigen Verhältnissen eines in Sprache und Volkstum zer-
spaltenen, aus den verschiedensten Nationalitäten zusammengesetzten
Heeres nicht gerecht zu werden vermochte. So lebte und kämpfte
eine Armee, die ihre ruhmreichen Fahnen dereinst über ganz
Europa getragen und das Gedeihen des Reiches vor dem Ansturm
östlicher Völker beschirmt hatte, im Schatten. Ein aufschlußreiches
Buch, an Gehalt und Formgebung gleich meisterlich, dessen Mahnruf
zum deutschen Gedanken nie mehr verklingen soll!

A. W i s b e c k

„Dichter des Deutschen Barock“, „Dudelsack und Schalmei“,
„Schock schwere Kot!“ (Dr. Ernst Hauswedell 8c Co.-Verlag,
Hamburg.)

In der gleichen reizvollen Ausstattung, in der Dr. Ernst Haus-
wedell im Vorjahr das prächtige Bändchen „Alte Seemannslieder
und Shanties“ herausgebracht hat, liegen jetzt drei weitere köstliche
Bändchen vor. Die „Dichter des Deutschen Barocks“ eine glücklich
getroffene Zusammenstellung deutscher Barocklyrik vom alten
Rudolf Weckherlin bis zu den Meistern des 17. Jahrhunderts, Weise,
Auschatz, Neukirch u.s.w. mit Kupfern und Stempel aus der Zeit,
„Dudelsack und Schalmei“ eine von Robert Walter besorgte Samm-
lung polnischer Volkslieder und schließlich „Schock schwere Not“
—. drei Dutzend Original Moritaten, schauerlichen Inhalts von Prof.
Karl Rössing trefflich bebildert. Wir empfehlen diese drei wert-
vollen Bändchen jedem, der sich für das unvergängliche und doch
oft schwer zugängliche Gut reiner Volkspoesie interessiert. Er wird
nicht enttäuscht sein. Avis.

*

DIE KUNSTZEITSCHRIFT

„Der Sportfisdier

mit den amtlichen Nachrichtendes
Reichverbandes Deutscher Sportfischer

soll von jedem weidgerechten Sport-
fischer gehalten werden. „Der Sportfischer“
bringt Text- und Bildermaterial
aus aller Welt, darunter auch
große mehrfarbige Kunstdrucke

/'Gährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim

FISCHEREISPORT-VERLAG
DR. HANNS SCHINDLER,

Fischerei-Buch* u. Kunsthandlung
München, NW 2, Karlstraße Nr. 44
Tel. 59 61 60

Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.

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1936 / JUGEND Nr. 52
Register
Avis: Aus dem Büchermeer
Max Stefl: Aus dem Büchermeer
August Wisbeck: Aus dem Büchermeer
 
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