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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 42.1937, (Nr. 1-52)

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DIE FOTO-JUGEND

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NEGATIV-TECHNIK

Grundbedingung ist Sauberkeit. Denn die
Entwicklung ist ein chemischer Vorgang,
der mit größter Sorgfalt durchgeführt
werden muß.

Alle fotochemischen Vorgänge sind abge-
stimmt auf eine Temperatur vor 18—20° C.
Es muß also besonders in den warmen und
kalten Jahreszeiten darauf geachtet wer-
den, daß die Bäder entsprechend tempe-
riert sind.

Bei der Entwicklung bildet sich aus dem
belichteten Bromsilber metallisches Silber.
Der Vorgang erfolgt allmählich. In der
Emulsion entstehen zunächst kleine Silber-
gebilde, die sich nach und nach ver-
größern und schließlich miteinander in
Verbindung treten können. Das bedeutet
praktisch eine Zunahme der Korngröße,
die von der Entwicklungsdauer abhängig
ist.

Feinkornentwicklung ist deshalb zu einem
Teile kurzfristige Entwicklung, die eine
nicht zu knappe Belichtungszeit voraus-
setzt.

Die Entwicklung muß heute als ein im
wesentlichen automatisch erfolgender Vor-
gang angesehen werden. Individuelle Ent-
wicklung ist überholt und durchaus über-
flüssig. Denn die Erfassung eines weit-
spannigen Tonumfanges erfolgt bereits
von der Emulsion her und wird durch
reichliche Belichtung wirksam unterstützt.
Zu beachten bleibt allerdings, daß für
U m k e h r emulsionen (Schmalfilm, Farben-
fotografie) weder reichliche noch kurze
Belichtung günstig ist, sondern hier auf

absolut richtige Belichtung Wert gelegt
werden muß.

Die Entwicklung wird man im wesentlichen
nach Zeit vornehmen, wobei dann und
wann eine kurze Kontrolle im Dunkel-
kammerlicht eingeschaltet werden kann.
Manchen Entwicklern liegen Entwicklungs-
tabellen bei, die gute Anhaltspunkte ins-
besondere auch für die Dosenentwicklung
geben. Die Wahl des Negativentwicklers
ist vom Material abhängig. Für kleine
Formate ist Feinkornentwickler vorzuziehen,
der auch bei großen Formaten für den Fall
einer Ausschnittvergrößerung wesentlich
wird. Rapidentwickler sind bei knappen
Belichtungszeiten (Sportaufnahmen usw.)
von Nutzen, Kontrastentwickler steigern die
Tonunterschiede und haben in der Repro-
duktionsfotografie Bedeutung.

Zum Selbstansatz eines Entwicklers ist
nicht zu raten. Denn ein solcher Entwick-
ler fällt niemals gleichmäßig aus und wird
auch nicht wesentlich preiswerter als eine
fertige Handelspackung. (Ausführliche An-
gaben in „Richtiges Entwickeln", Fotowelt-
Bücherei Bd. 1.)

Für Roll- und Kleinfilm ist Dosenentwick-
lung zweckmäßig und sauber. Es gibt
Geräte für ausschließliche Dunkelkammer-
arbeit, für Dunkelkammerladung und übri-
ger Verarbeitung im Tages- bzw. weißem
Kunstlicht und für völlige Tageslichtent-
wicklung.

Nur Dosenentwicklung vermeidet bei Film-
st reifen (Rollfilm, Kleinfilm) mecha-
nische Schichtverletzungen sowie Luft-
schleier (Grauschleier).

Solche Entwicklungsgeräte gestatten Ent-
wicklung, Zwischenwässerung, Fixage und

Schlußwässerung in denkbar sauberer
Weise.

Einzelaufnahmen auf Platten und Schnitt-
film werden für den Amateurbetrieb nach
wie vor am besten in Schalen entwickelt
und fixiert.

Fixierentwicklung stellt ein Einbadverfahren
dar, indem mit einer Lösung zugleich Ent-
wicklung und Fixage erfolgt. Unter ge-
nauer Beachtung der Gebrauchsanweisun-
gen werden gute Ergebnisse erzielt.

Im Zwei bad verfahren ist eine scharfe
Trennung von Entwickler und Fixierbad zur
Vermeidung von Fehlergebnissen wichtig.
Schon geringe Mengen haben schädigen-
den Einfluß (Herabsetzung der Intensität,
Farbschleier, Kraftlosigkeit).

Die Fixierdauer beträgt im allgemeinen
10—15 Minuten. Allzu starke Bean-
spruchung des Fixierbades ist nicht am
Platze (1 Liter Fixierbad reicht für etwa
80 Platten 9X12 cm).

Gute Wässerung ist für die Haltbarkeit der
Negative Vorbedingung. Für Einzelauf- j
nahmen sind Wässerungskästen zu emp-
fehlen, für Filmstreifen findet gleichzeitig
die Entwicklungsdose Verwendung.

Die Aufbewahrung der Negative erfolgt
am besten in besonderen Ordnern oder
einzelnen Pergamintaschen. Nur so wer-
den Kratzer vermieden und ist übersicht-
liche Zusammenstellung möglich. Film-
streifen sollen nicht in Rollenform auf-
bewahrt werden, da auch hier die Gefahr
von mechanischen Verletzungen besteht.
Am besten werden Filmstreifen in Stücke
zu drei, vier oder fünf Aufnahmen zer-
schnitten und plan in entsprechenden
Ordnern verwahrt.


wrsn. u-M
AtBuchhijä
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Redaktioneller Beitrag: Die Foto-Jugend
 
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