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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 42.1937, (Nr. 1-52)

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Der Kunstkenner

Witze, über die wir vor einigen
fahren noch lachten

Ehrlichkeit

Steht da einer aus der Straße und
handelt mit Postkarten. Ein Vorüber-
kommender gibt ihm den wohlgemeinten
Rat: „Verkaufen Sie doch lieber Streich-
hölzer, das bringt mehr ein!" — „Nee, ich
will ehrlich bleiben! Rreuger hat auch mit
Streichhölzern angefangen!"

p f u n d f t u r z

„was? Du steckst dein Geld in den
Strumpf? Ist es da denn sicher?" —
„Meinst du vielleicht, ich bring's auf die
Bank von England?!"

Devisen

„pst! Leise! Haben Sie chinesische De-
visen?" — „Irrtum! Ich Hab bloß die
Gelbsucht!"

Prohibition

„welchen Namen haben Sie denn
Ihrem Baby gegeben? — „Amerika!" —
„wie komisch!" — „wieso? Es muß doch
auch immer trockengelegt werden!"

Einzige Freude

„Sie gehen in letzter Zeit so häufig in
den stummen Film!" — „Ia, es ist er-
frischend, Frauen sprechen zu sehen, ohne
daß man etwas hört!"

was ist de r Unterschied
zwischen Radio, stummem Film und Ge-
haltszulage? — Iin stummem Film steht
man was und hört nichts, im Radio hört
man was und steht nichts, und von dep
Gehaltserhöhung hört und steht man
nichts!

Der Sch ü ch t e r n e

„Seit einem Iahr liebst du mich schon,
Oskar? Ia, warum hast du dich denn
heute erst erklärt, du schüchterner Mensch?"
— „Reine Sorge, Schatz — wegen der
Wohnung habe ich mich schon vor einem
Iahr auf dem Wohnungsamt ange-
meldet!"

Mode i o 2 6

„Ich möchte ein paar Strumpfbänder
kaufen!" — „Sehr gerne, gnädiges Fräu-
lein, sollen es ähnliche sein, wie Sie da
tragen?"

A b f i n d u n g

Iin l)-Zug Röln—Berlin werden die
Fahrkarten revidiert. In einem Rupee
dritter Rlasse sitzt ein dralles Rölner
Mädel, und der redselige Schaffner er-

laubt sich die Frage, was sie denn in Ber-
lin wolle. Die anderen Reisegäste spitzen
die Ohren. „Wat ich in Berlin will?
Meine ehemalige Bräutigam aussuche,
mir habe nämlich e klein Rindche zu-
samme, un weil in Berlin jetz überall de
Leute a b g e f u n d e werde, wollt ich
emal sehe, ob auch für mich wat abfällt!"

D a m e n m o d e von beute

„Ich möchte einen Smoking gemacht
haben!" — „Iawohl, gnädige Frau! Soll
es für den r£evvn Gemahl fein oder für
gnädige Frau selbst?"

Ranalfieber

„Verzeihen Sie, ist dies hier der weg
nach England?" — „warum?" — „Ich
möchte unterwegs ein Tafö für Ranal-
schwimmer aufmachen!"

S t i l l e g u n g

„was ist denn dahinten für ein ent-
setzlicher Rlamauk? Ein Brüllen, Gröh-
len und Toben ohne Ende?" — „Ach
nichts, da wird nur eine größere Fabrik
still gelegt!"

in biederer Schneidermeister stand vor
einem Gemälde Raphaels. Er schaut und
schaut und will schließlich seine Meinung
sagen. Sie ist nicht besonders gut, denn,
so meint er, wenn diese Rleider nicht so
viele Falten würfen und anliegender
wären, so würde man die Umrisse der Ge-
stalten viel besser erkennen.

Ein Runstjünger hört das Urteil über
den geliebten und bewunderten Meister
und sagt schließlich: „Ia, Raphael und die
übrigen Maler messen eben nicht mit der
Elle."

uch in der guten alten Zeit gab es
Leute, die mehr aus sich machen wollten.

Da sagte einmal Frau Patzig, als sie
gefragt wurde, wie die Aussteuer ihrer
Tochter beschaffen wäre: „Bei meiner

Tochter ist alles von Silber und Gold, bis
zum kupfernen Waschkessel."

R h e i u e n

Sie: „wenn du schon nicht heiraten willst, so sag's gleich —
dann geh ich ins Rloster!"

Er: „Bleib weg, Lilly, da komm ich ja gerade her!"

Man schneidet auf

Kurt Ziehank
vorm. E. Hütt«*
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Register
Gustav Rheinen: Zeichnung ohne Titel
Redaktioneller Beitrag: Die lustige Jugend
 
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