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F. Siegel
Aber davon steht noch nichts in dein
feinen Mädchengesicht vor uns. Als sie
gemalt wurde, war die schone Urgroß-
mutter erst knappe achtzehn Jahre und
als Gast bei der alten „weintrauben"-
Tant in Wien, Hier hat sie auch ihren
späteren Mann kennengelernt. Dabei
spielt das glatte, goldene Armband eine
merkwürdige Rolle und jetzt beginnt die
eigentliche Geschichte. Die vierte Galerie
des alten Burgtheaters tobte. Es war
ein herrlicher, unvergleichlicher Abend
gewesen. Erfüllt vom Pathos Schiller-
scher Verse, getragen von der jubelnden
Begeisterung des Publikums. —
Nur langsam leerte sich das Haus. Das
junge Mädchen, das still und versonnen
mitten im großen Schwarm die Treppe
hinuntergegangen war, blieb vor dem
Ausgang stehen. Ein kühler wind strich
vom Wienerwald herunter. Er zerrte an
den Enden ihres Spitzentuches und
bauschte die Falten des pfaublauen Samt-
umhanges. Unruhig blickte Elisabeth
nach allen Seiten, wo blieb nur die alte
wett? Die Tante hatte ihr streng einge-
schärft auf die alte, handfeste Magd zu
warten und nicht allein in die Alservor-
stadt hi nauszuwan de rn.
Von der Michaelerkirche schlug es elf
Uhr. Jetzt stand sie schon allein auf dem
kleinen Platz. Vielleicht war der Tante
etwas geschehen? Sie mußte nach Hause.
Entschlossen faßte Elisabeth den Ridikül
fester und wandte sich zum Gehen. Gleich-
mäßig klang ihr Schritt in der menschen-
leeren Gasse. „Eilende Wolken — Segler
der Lüfte", halblaut sprach sie die Verse
vor sich hin. Es mußte schon ein herr-
liches Gefühl sein, auf der Bühne zu
stehen, mit seiner Stimme tausend Men-
schen in Bann zu schlagen, sie zum Lachen
lind zum weinen bringen. Aber der Herr
Vater, der vielbeschäftigte Gemeindearzt
in Stockerau, hatte nur gutmütigen Spott
für diese Träume seiner einzigen Tochter
und auch die Mutter schüttelte darüber den
Kopf... Jäh fuhr Elisabeth zusammen.
Auf katzenleisen Sohlen ging plötzlich ein
Mann an ihrer Seite. Er mußte rein
aus irgendeinem Haustor getreten sein.
„Die Demoiselle braucht sich nicht zu
erschrecken" — sagte er mit heiserem Auf-
lachen, „ich geh nur ein Stückerl mit,
wenn es der Demoiselle nichts ausmacht."
Elisabeth ging rascher ohne zu antwor-
ten. Sie kannte als Landkind kaum das
Gefühl der Furcht, wie oft war sie stun-
denlang allein durch Felder und Wälder
bis ins nächste Dorf gewandert. Aber von
diesem Mann ging so etwas Unheimliches,
Bedrückendes aus, etwas, das ihr das
Herz zu rasendem Klopfen zwang. Feine
Schweißperlen sammelten sich aus ihrer
Stirn, hastig griff sie nach ihrem Ridi-
kül und zog ihr feines Leinentüchlein her-
aus. Dabei verschob sich der Ärmel ihres
Kleides. Breit glänzte das glatte, goldene
Armband, des Vaters Geschenk zum
letzten Geburtstag.
11 o h e n 1) e r g b a y e r. Ost m a r k
„Da hat sie aber einen schonen
Schmuck!" Eine klauenartige Hand griff
herüber.
„Aber deswegen braucht sich die Demoi-
selle noch immer nichts einzubilden. Da,
schau Sie her!"
Das unsichere Licht einer Gaslaterne
warf sich über das holprige Pflaster.
Zwei knochige Arme streckten sich vor
Elisabeth aus. Jedes der beiden derben
Gelenke umspannte eine breite, eiserne
Handschelle.
„Gefallen der Demoiselle meine Arm-
bänder?"
Entsetzt starrte Elisabeth in das bart-
stoppelige Gesicht des entsprungenen Sträf-
lings, über das langsam ein häßliches
Grinsen kroch.
„will Sie nicht mit mir tauschen?"
Damit griff er zu. Mit Hellem Aufschrei
suchte sich Elisabeth aus der widerlichen
Umklammerung zu befreien. Da klangen
plötzlich eilige Schritte hinter ihr und im
nächsten Augenblick taumelte ihr Angreifer
zu Boden. Sie hörte noch das Schrillen
einer Signalpfeife — Rufe und Schreie,
sah wie in verschwimmendem Nebel ein
junges, kühnes Gesicht unter einer bunten
Studentenmütze sich über sie beugte, ja,
und dann fiel meine Urgroßmutter in
Ohnmacht, wie das damals eben üblich
war..."
„Und in die Arme Ihres Urgroßva-
ters —" ergänzte ich. „Hierauf Verlobung,
Segen, Hochzeit, mit einem Wort: happy
end!"
„Freilich, Sie kluger Mann", lachte
Frau Inge — „das war schrecklich schwer
zu erraten nach meiner Einleitung."
„Und wo ist das Familienarmband?
wollte ich wissen.
Gedankenvoll sah Frau Inge auf ihren
schlanken, schmucklosen Arm. Dann glitt
ein leises Lächeln über ihr Gesicht.
„Ich kann es Ihnen zeigen, warten
Sie!"
Sie sprang auf und verließ das Zimmer.
Im nächsten Augenblick kam sie wieder
zurück, aber nicht allein.
„Onkel Doktor, hast du was mitge-
bracht?"
Lachend hob ich die Kleine mit den
großen, dunklen Augen und den hellblon-
den Locken in die Höhe.
„Grüß Gott — Elisabeth."
„Sie heißt so, wie die Urgroßmutter",
sagte Frau Inge versonnen, und als sie
auf die Welt kam, ging es uns nicht rosig.
Da mußte das Familienarmband daran
glauben. Aber ich glaube, sie wird es uns
nicht übelnehmen, meine schöne Urgroß-
mutter!"
Der bezahlt.!
n Rot-Spanien sitzt heutzutage das
Messer locker, auch mit dem Schießeisen
ist man gleich zur Hand. Natürlich haben
sich auch sonst die Sitten dementsprechend
gelockert. Und so schrieb ein Rechtsan-
walt an seinen säumigen Schuldner:
„wenn Sie nicht binnen drei Tagen die
Forderung meines Klienten samt Zinsen
und Kosten begleichen, werde ich Sie zu
Lande und Wasser verfolgen und dem
Erdboden gleichmachen."
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