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lernen leicht gemacht

ie wir soeben erfahren, ist es möglich
geworden, selbst die Verkehrsregeln heute
spielend zu lernen. Auf Anregung der
Grdnungspolizei hat der Berliner Lehr-
mittelverlag R. T. Schmidt ein Verkehrs-
spiel herausgebracht: „Mensch, paß auf!"
Es ist eine Vorschule des Verkehrs für
Rinder und Erwachsene, wo uns die Ver-
kehrsregeln in unterhaltender Form bei-
gebracht werden. Das Spiel zeigt einen
Stadtplan mit Fußgängern und Fahr-
zeugen aller Art als Figuren. *£ier scheint
ein Ideal moderner Pädagogik erreicht:
Uns das g e r n e tun zu lassen, was wir
tun soll e n !

Das größte Übel

inc Lehrerin aus unserer Bekanntschaft
beklagte sich bei dem Vater eines ihrer
Mädel, daß die Rest nur Augen fiir die
Männer habe und ihre Schularbeiten ver-
nachlästige. Beruhigend sagte darauf der
Vater: „Aber Fräulein, was macht nacha
dos7 Lassns die nur ruhig pustiern, sonst
bleibts ano sitzn wie Sie!" —

In einer andern Rlaste fehlt die kleine
Traudl. An: nächsten Tage ist sie wieder
da. „Huit, Traudl", fragt die Lehrerin,
„warum warst du gestern nicht in der
Schule-" Stolz erwidert die Rleine: „Bei
uns ist ein Brüderchen angekommen."
„So", meinte das Fräulein, „ich dachte
dein Vater wäre schon seit zwei Jahren
in Amerikas" — „Ja", sagte Traudl ein-
fach, „aber er schreibt manchmal!"

Hoffnung

in junger Freund besuchte uns, der von
der Dame seines Herzens einen Rorb be-
kommen hatte, wir nahmen an, daß er
recht bekümmert sein würde, lind wollten
unser Bestes tun, ihn aufzuheitern. Ent-
gegen allen Erwartungen aber war er
recht vergnügt. Hun, wie steht denn die
Sache, fragten wir teilnahmsvoll. Ha,
meinte er, so aussichtslos ist sie gar nicht.
Im Gegenteil. Beim Abschied hat sie mir
wieder Hoffnung gemacht. — So- was

hat sie denn gesagte — was soll sie schon
gesagt haben-, meinte er. Hachdem sie
mich abgewiesen und herausgeworfen
hatte, stellte sie sich in der Haustür vor
mich hin und sagte: „wenn Sie nächstens
um mich anhalten, vergessen Sie wenig-
stens nicht, draußen die Schuhe zu
reinigen!"

L 0

Noralifch geohrfeigt

rau Studienrat Dr. Eulalia Frisch, in
Schülerinnenkreisen wegen ihres tiefen
Wissens „die Eule" genannt, ist eine
Daine von vorbildlicher Sittenstrenge.
Aber gerade solchen Leuten passieren
immer wieder solche Geschichten!

Die Frau Doktor beabsichtigte, mit
einer befreundeten Rollegin einige Ferien-
wochen in einer ihr empfohlenen Pension
im Gebirge zuzubringen. Um indes sicher
Guartier zu erhalten, schrieb sie als um-
sichtiger Mensch zuvor eine Postkarte:
„hierdurch bestelle ich ab nächsten
Sonnabend fiir meine Freundin und mich
auf «r Tage ein sonniges Zimmer mit zwei
Betten.

Dr. Frisch, Studienrat."
Und prompt kam die Antwort:

„Mit Rücksicht auf die Grundsätze lind

den Ruf unseres Dauses als angesehene
Familienpension bedauern wir, unverhei-
ratete Herren mit Damenbegleitung nicht
aufnehmen zu können." R. v. M.

Ein Kenner

N

ach erfolgter Trauung reicht der
Pfarrer dem Bräutigam begluckwnn-
schend die Hand, worauf dieser sagt:
„Haben Sie auch schönen Dank, Herr-
Pfarrer, für die trostreichen Worte!"

Sprachgenie

M

an hat mir jetzt eine Stelle in Eng-
land angeboten."

„Rannst du denn Englisch?"

„Gui!"

„Aber das ist doch Französisch!"

„was, Französisch kann ich auch?"

Im

trafen

wenn

sagte

Ein seltsamer Vogel

„Deutschen Raiser" zu München
sich jungst zwei Geschäftsreisende.
Sie mal nach Leipzig kommen,
der eine, gehen Sie doch in die
Grimmaischestraße 9 und suchen Sie
meinen Freund Vogel auf. — Der andere
kommt nach vier Wochen in Leipzig an
und findet in der Grimmaischenstraße das
Haus Hr. 9. Er sucht das Haus von oben
bis unten ab, aber ein Mann namens
Vogel ist dort nicht zu finden. Endlich
fragt er eine Frau, die die Treppe herun-
ter kommt: wohnt hier ein gewisser
Vogel? — Hu freilich, sagt sie, zwee Trep-
pen lings, da wohnd 'r, Fink heest er.

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Redaktioneller Beitrag: Aus unserem Skizzenbuch
Julius Macon: Zeichnung ohne Titel
 
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