Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
wischen dem Romantischen und dem
Monumentalen liegt die deutsche Kunst
der Gegenwart.

Romantisch — das ist die Einfüh-
lung in die lebendige Natur, die liebe-
volle Erfassung der Einzelheiten, die das
Eindringen in die Seele der Menschen und
Dinge ermöglicht, Hier spricht jeder *£alm
und jedes Blatt zu unserem Kerzen und
wird uns vertraut.

Die monumentale Kunst dagegen
ist eine Kunst der edlen Haltung. Sie
steht in Beziehung zum Raume und zur
Baukunst. Der Aufbau, das Dekorative,

die Form haben in starkem Masse mitzu-
reden. Die Themen sind einfach, gross,
heroisch. Es ist der Gestaltungswille des
Menschen, der sich hier ein Denkmal setzt.
Unsere Zeit, mit ihren gewaltigen Bau-
werken, sucht sich in der Malerei eine
Ausdruckshaltung, die dieser Grösse auch
innerlich entspricht. Deshalb ist das
Monumentale nicht einfach eine Ange-
legenheit des Formats. In der BeKerr-
schung der Form und der Bewegung, in
der einfachen und eindringlichen Raum-
aufteilung, in der Haltung von Menschen
und edlen Tieren gibt sich das Wesen die-
ser Kunst. Es ist eine Kunst der Kompo-

sition wie die Musik, eine Kunst des Auf-
baues ähnlich der Baukunst, eine Kunst
der Bewegung und edlen Haltung, ähnlich
dem Tanz und der Plastik.

*

Zu den wenigen großen Meistern der
monumentalen Malerei im heutigen
Deutschland gehört Tarl Schwalbach —
ein gebürtiger Pfälzer, den die Kunststadt
München in ihren Bann gezogen hat. Seit
er seine ersten figürlichen Kompositionen
schuf, hat Schwalbach seine Kunst folge-
richtig weiterentwickelt. Ungleich dem
frühverstorbenen Mitarbeiter Paul Lud-
wig Troosts, Lothar Bechstein, in dessen

370
Register
Carl Schwalbach: Württembergische Landschaft
E. R.: Carl Schwalbach
 
Annotationen