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München

die Stadt der Deutschen Kunst

bietet einen ungewöhnlichen Reichtum
an ständigen Ausstellungen alter und neuer Meister

Schurz scheint unter der Last der Ernte zu
brechen. „Loscht an guten Samen ghabt",
meint der petermann, tragt den vollen
Sack bin zum wagen, ladet ihn auch
gleich auf, nimmt einen leeren, um seine
Arbeit weiter zu machen, steht die Gug-
gerin ganz schief dasttzen, um dann wieder
zurück beim Gugger diesen zu fragen:
„Glaubst it, es war bester, man führ s i e
heim, ich weist it, ganz gelb isch im
Gsicht!" „Ich Hab ja schon aufghört, etzt
klaubn wir die noch zusammen, dann fahrn
wir mitnander ..."

„Geb nunt!" Der Gugger drückt den
Ocbs an die Deichsel. Der petermann
macht hinten den Pflug fest. Auf die
Fuhre klettert der Rastl, reitet hoch dro-
ben, auf dem allergrößten, allerdicksten
Sack. Der Gugger hilft seinem Weib
vom Boden auf. Der petermann nimmt
die Moni aus den Arm. Am Wagenrad
bebt sich die Guggerin fest, fast nimmer
stehen kann sie.

„Sind glei so weit", meint der Gugger,
legt die Ziech vom Boden zusammen und
deckt sie auf den wagen in eine Mulde
zwischen zwei Sacke. Die Guggerin bebt
einen Fuß auf das wagenscheit, der Gug-
ger hilft ihr den andern Koch tun. „Heb
dich gut ein", und er schiebt sie und er-
bebt sie und lupft sie nochmal, bis sie gut
sitzt. „Geht's etzery" Der petermann legt
ihr die Moni auf den Schoß, schwingt sich
selber auf den wagen... der Gugger
nimmt den Ochsen am Halfter, bü, Hot...
hü..., schwer drehen sich die Räder,
schneiden tiefe Leisten in die Erde, stramm
legt sich der Ochs in den Rummet, bis
endlich auf der Straße festerer Boden
ist...

Die Sonne bat sich wieder unter die
Wolken geduckt, der wind fahrt zwischen
den Rädern des Wagens umher, als ob er
nichts Besseres zu tun batte, bis — „Gott
sei Dank!" entfahrt's der Guggerin — das
Fuder daheim in die Tenne holpert...

Der Gugger hat sein Weib gleich in die
Rammer ins Bett gebracht, der peter-
mann hat's der Gratzin zu wissen gemacht,
die, so geschwind es ging, kam, aber sie
ist der Anschauung, daß es doch nicht so
pressiert hatte. „A gute Stund", meint
sie, „haben wir schon noch Zeit!"

Liebe fugend!

Meine kleine, 9jährige Nichte legte mir
folgenden Schulaufsatz zur Begutachtung
vor:

„Die Ruh. Die Ruh ist ein Hausgerät.
Sie bat vorne zwei Beine, hinten zwei
Beine, zwei bat sie rechts und zwei links.
Also zusammen acht Stück. Sie hat vorne
einen Ropf und hinten einen Schwanz.
Auf dem Ropfe hat sie Körner und unten
hangt die Milch dran. Sie frißt Gras und
Heu und macht Milch daraus, wie sie
das macht, haben wir noch nicht gelernt.
Eine Ruh, die unten keine Milch dran hat,
beißt Ochse. Die Ruh, die kein Ochse ist,
bekommt jedes Jahr ein Rleines. Das
Rleine von der Ruh beißt Ralb. wie die
Ruh das macht, haben wir auch noch nicht
gelernt. Sonst weiß ich nichts mehr."

Eifersucht

„Ach, Leonore, teueres Weib, ich bin
ja so glücklich! Die ganze Welt könnt
ich umarmen!"

„Das möchte ich mir aber ganz energisch
verbeten haben!"

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[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
[nicht signierter Beitrag]: Eifersucht
 
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