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J U G E N

43. JAHRGANG

1 938 / NR.45

X u nt 9. UuvLtnlter

c

ls am 9. November, vor 15 Jahren,
die alten Kämpfer Adolf Hitlers, mit
ihrem Führer an der Spitze, vom Bür-
gerbraukeller zur Feldherrnballe mar-
schierten, da trugen sie in sich die Sehn-
sucht nach einem freien und größeren
Deutschland. Ihr denkwürdiger Marsch
war ein leidenschaftlicher Protest gegen
Ohnmacht und Willkür, Schwache und
Zerrissenheit des eigenen Volkes, das je-
doch in seiner Gesamtheit für die Auf-
nahme der nationalsozialistischen Idee
noch nicht reif geworden war. Und so kam
es, daß dieser erste heroische Versuch zur
Rettung des Vaterlandes scheitern mußte
am widerstand einer unverständigen und
noch unversöhnlichen Welt. Das Scheitern
aber war nur äußerlich. Denn die Stunde,
in der die verhängnisvollen Schüsse an
der Feldherrnhalle fielen und in der das
Ende der jungen und zukunftsfrohen Be-
wegung gekommen schien, war in Wahr-
heit die Geburtsstunde aller spateren Siege
und der endgültigen deutschen Erhebung.

Die Entwicklung hat es bewiesen: die
sechzehn Männer, die ersten Blutzeugen
der Bewegung, waren nicht umsonst ge-
fallen; auch nicht einer von denen, die in
den kommenden Jahren des Kampfes ihr
Leben für den Führer und sein hohes
Ziel hingegeben haben. Mit ihrem Blut
haben sie die Saat in die deutsche Erde
gesenkt, aus der die herrliche Ernte
unserer Tage hervorgehen sollte. Und so
ist es keine Redewendung, sondern lebendige
Wirklichkeit: die Toten des 9. November
1923, die Toten der nationalsozialistischen
Bewegung sind auferstanden. Das ist der
Sinn des traditionellen Marsches vom
Bürgerbraukeller zur Feldherrnhalle, das
ist der Sinn der alljährlichen historischen
Kundgebung auf dem königlichen Platz
in München. Seit dort die steinernen
Zeugen eines neuen Deutschland zum
Fimmel ragen und seit dort Ln den wuch-
tigen Ehrentempeln die sechzehn Sarko-
phage der ersten Gefallenen an das un-
sterbliche Heldenopfer erinnern, seitdem ist

die Vergangenheit in das Gesetz der
Gegenwart eingegangen und es ist
millionenfältige Wirklichkeit geworden,
was vor 15 Jahren das heiße Verlangen
nur Einzelner war. Das fühlen alle, die
auch an diesem 9. November ihr Geden-
ken den gefallenen Melden weihen und an
den vielhundert Flammenpylonen, die den
Marschweg säumen, nicht vorübergehen
können, ohne in dankbarer Ehrfurcht die
Namen der unsterblichen Toten zu lesen.
Da ist es wohl, als würde mit magischer
Gewalt ihr Geist beschworen lind als
ließe eine geheimnisvolle Kraft einen
jeden ahnen, daß die Toten mitten unter
den Lebendigen sind. Auf dein königlichen
Platz werden sie zum Letzten Appell ge-

Der Führer

Erst schreitet Einer-Wege steinig

und leer,

Dann werden es drei — und vier — und
mehr-

Und — Schritte von ferne — ein kleines
Heer

Folgt schon dem Einen.

Nun schreiten viele — zum Ersten gesellt —
Und immer noch Schritte — nun sind sie
die Welt!

Idee und Sendung — zwei Fackeln hält
In Händen der Eine.

Sie lodern als göttlicher Feuerbrand
Von den Höhen zu Tal — über Meere und
Land —

Und Herd und Esse mit spendender Hand
Facht an der Eine.

Ein riesiges Heer zieht seinen Pfad,

Streut Korn um Korn, sät gesegnete Saat —
Marschiert und weiß: wir sind die Tat
Nur durch den Einen!

Ilka V. Peteny i

rufen, wo die Sechzehn von der Feldherrn-
halle unter freiem Fimmel die Ewige
wache bezogen haben. Alljährlich ehrt
dort Adolf Eitler mit sechzehn Kränzen
seine ältesten Kampfgefährten und die er-
greifende Handlung ist längst symbolhaft
geworden für die Auferstehung der Melden
und ihr Fortleben in den Kerzen der Mil-
lionen, die ihr Vermächtnis übernommen
haben. „Ewige wache, heraus!" Es ist
der letzte Appell, gerichtet an die Leben-
digen und die Toten, da ihre Einheit die
Einheit der Nation und damit die
Grundlage der deutschen Zukunft verbürgt.

VXit darf das ungeheure Opfer ver-
gessen sein. Immer und immer müssen
wir daran denken, was an Einsatz, Helden-
tum und Idealismus nötig war, um alle
Gefahren zu überwinden und die goldene
Brücke von der Vergangenheit in die
Zukunft zu schlagen. Darum muß der
Leerzug der Toten, die je und je ihr Leben
für die Ewigkeit ihres Volkes in die
Schanze schlugen, uns jederzeit gegen-
wärtig bleiben und die Erinnerung an sie
als unauslöschliches Mahnmal in unseren
Seelen brennen. Aus der Erkenntnis, daß
ein Opfer um eines Größeren willen nie-
mals umsonst gebracht ist, aus Treue und
Kameradschaft über den Tod hinaus ist
die große Gemeinschaft des deutschen
Volkes geschmiedet worden. Diese Ge-
meinschaft wird leben, solange wir bereit
sind, uns selbst gering zu achten und den
toten Melden nachzueifern, wo es um die
Zukunft des Vaterlandes geht.

Gerade die nationalsozialistische Jugend
wird sich immer mehr der großen Ver-
pflichtung bewußt werden und wenn all-
jährlich am 9. November am Königlichen
Platz in München angesichts der gewal-
tigen Heerschau der toten Melden Hun-
derte von Hitlerjungen und Hitlermädeln
in die Partei aufgenommen werden, dann
ist das ein Akt von höchster Symbolkraft,
zugleich Sinnbild der unerschöpflichen
Lebenskraft der deutschen Nation.

A. H.
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A. H.: Zum 9. November
Ilka v. Petenyi: Der Führer
 
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