Ein Maler bayerischer Heimat:
Maximilian Grüllenbeck
ür einen Maler muße es im höchsten
Maße beglückend fein, wenn er in seinem
Schaffen das Wesen seines heimatbodens
und des auf ihm pulsenden Lebens so
wiederzugeben vermag, daß der Beschauer
beim Anblick der Bilder den unwidersteh-
lichen Wunsch in sich wach werden fühlt,
einmal für kürzere oder längere Zeit selbst
in diesen Landstrichen zu leben. Und gerade
in unserer Zeit, da in allen deutschen Men-
schen das Trachten nach Wacherhaltung
und Vertiefung des wiedererweckten Hei-
mat- und Erdgebundenheits-Gefühls lebt,
muß und wird so geartetes künstlerisches
Streben überall Anklang und dankbare
Anerkennung finden.
Daß dem so ist, zeigt das lebhaft zustim-
mende Echo, das der junge Münchener
Maler Maximilian Grüllenbeck in letzter
Zeit anläßlich verschiedener Einzel- und
Rollektiv-Ausstellungen (Münchener Rünst-
lergenossenschaft, Neue Pinakothek, Runst-
verein u. a.) gefunden hat. Als echter
Sohn Altbayerns, aufgewachsen Ln dem
landschaftlich so reizvollen Gebiet zwischen
Isar und Lech, hat er sein ernstes Schaf-
fen in erster Linie darauf abgestellt, die
ungezählten Schönheiten dieses „huosigau"
genannten Landes in einer stattlichen
Reihe von Ölbildern und Aquarellen
wiederzugeben.
Grüllenbeck gibt seinen Bildern eine
ganz besondere, eigenwillige Note dadurch,
daß er auf stark farbige Effekte verzichtet
und ihnen eine mehr linear-graphische
Wirksamkeit verleiht. Auf diese weise
tritt er — nicht zu seinem Nachteil — aus
dem Rahmen der schon als „typisch
münchenerisch" traditionell gewordenen
Tonmalerei heraus, ohne jedoch die von
jeder bestandsfähigen Tradition auferleg-
ten Verpflichtungen außer acht zu lasten.
Um dieser Eigenwilligkeit willen braucht
er es auch nicht als Bezichtigung eines ge-
wollten Epigonentums zu empfinden, wenn
ihm in einer Besprechung seiner Werke
nachgesagt worden ist, daß er die Poesie
und Romantik der Landschaft in einer 2trt
darstelle, wie sie ähnlich Rarl Haider ge-
pflegt habe.
Aus allen Werken Grüllenbecks, sei es eine
„Viehweide in den Voralpen", ein „Abend
am Halblech", ein „herbstlicher Abend im
huosigau", oder seien es die von der Stadt
München und den verschiedenen Staats-
Ministerien erworbenen Bilder, spricht
aber nicht zuletzt auch das Bewußtsein der
tiefen Verantwortung, die ihr Schöpfer
als deutscher Maler gegenüber seinem
heimatgau als deutscher Landschaft fühlt.
Man gerät beim Beschauen unwillkürlich
so in ihren Bann, daß man die Gewißheit
in sich wach werden fühlt: „hier bist auch
du irgendwie beheimatet; das ist Erde,
gleich der Erde, die auch dich geboren hat!"
— Und dergestalt wissendes Fühlen, von
einem Kunstwerk vermittelt, ist tief be-
seligend!
Dr. Edwin R a r r e r
804
Maximilian Grüllenbeck
ür einen Maler muße es im höchsten
Maße beglückend fein, wenn er in seinem
Schaffen das Wesen seines heimatbodens
und des auf ihm pulsenden Lebens so
wiederzugeben vermag, daß der Beschauer
beim Anblick der Bilder den unwidersteh-
lichen Wunsch in sich wach werden fühlt,
einmal für kürzere oder längere Zeit selbst
in diesen Landstrichen zu leben. Und gerade
in unserer Zeit, da in allen deutschen Men-
schen das Trachten nach Wacherhaltung
und Vertiefung des wiedererweckten Hei-
mat- und Erdgebundenheits-Gefühls lebt,
muß und wird so geartetes künstlerisches
Streben überall Anklang und dankbare
Anerkennung finden.
Daß dem so ist, zeigt das lebhaft zustim-
mende Echo, das der junge Münchener
Maler Maximilian Grüllenbeck in letzter
Zeit anläßlich verschiedener Einzel- und
Rollektiv-Ausstellungen (Münchener Rünst-
lergenossenschaft, Neue Pinakothek, Runst-
verein u. a.) gefunden hat. Als echter
Sohn Altbayerns, aufgewachsen Ln dem
landschaftlich so reizvollen Gebiet zwischen
Isar und Lech, hat er sein ernstes Schaf-
fen in erster Linie darauf abgestellt, die
ungezählten Schönheiten dieses „huosigau"
genannten Landes in einer stattlichen
Reihe von Ölbildern und Aquarellen
wiederzugeben.
Grüllenbeck gibt seinen Bildern eine
ganz besondere, eigenwillige Note dadurch,
daß er auf stark farbige Effekte verzichtet
und ihnen eine mehr linear-graphische
Wirksamkeit verleiht. Auf diese weise
tritt er — nicht zu seinem Nachteil — aus
dem Rahmen der schon als „typisch
münchenerisch" traditionell gewordenen
Tonmalerei heraus, ohne jedoch die von
jeder bestandsfähigen Tradition auferleg-
ten Verpflichtungen außer acht zu lasten.
Um dieser Eigenwilligkeit willen braucht
er es auch nicht als Bezichtigung eines ge-
wollten Epigonentums zu empfinden, wenn
ihm in einer Besprechung seiner Werke
nachgesagt worden ist, daß er die Poesie
und Romantik der Landschaft in einer 2trt
darstelle, wie sie ähnlich Rarl Haider ge-
pflegt habe.
Aus allen Werken Grüllenbecks, sei es eine
„Viehweide in den Voralpen", ein „Abend
am Halblech", ein „herbstlicher Abend im
huosigau", oder seien es die von der Stadt
München und den verschiedenen Staats-
Ministerien erworbenen Bilder, spricht
aber nicht zuletzt auch das Bewußtsein der
tiefen Verantwortung, die ihr Schöpfer
als deutscher Maler gegenüber seinem
heimatgau als deutscher Landschaft fühlt.
Man gerät beim Beschauen unwillkürlich
so in ihren Bann, daß man die Gewißheit
in sich wach werden fühlt: „hier bist auch
du irgendwie beheimatet; das ist Erde,
gleich der Erde, die auch dich geboren hat!"
— Und dergestalt wissendes Fühlen, von
einem Kunstwerk vermittelt, ist tief be-
seligend!
Dr. Edwin R a r r e r
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