Blick auf den Müritzsee (Brandenburg) Robert Gollum
D eutsche Maler:
ROBERT GOLLUM
s ist immer ein Erlebnis, eine Stunde
int Atelier eines Rünstlers zu verbringen.
Und so alltäglick) auch die Begrüßung sein
mag und so „nüchtern" das Frage- und
Antwortspiel, man fühlt doch, daß irgend-
etwas da ist und im Hintergründe lauert,
das nicht Hervorkommen will, weil es ein
tiefes Geheimnis birgt. Gerade bei Robert
Gollum hat man dieses besonders starke
Gefühl. Die Atmosphäre ist hier alles.
Sie verbietet es einem, aufdringlich zu
sein. Man muß erraten, was nicht zu
sagen ist und es sprid)t für den Menschen
und Rünstler, daß man ihn nur voll ver-
stehen und würdigen kann, wenn man ihm
in jenem Raum begegnet, der sein Schas-
fen umschließt und seine eigentliche Welt
bedeutet.
Diese Welt ist seine Runst. Man steht
erstaunt vor der Fülle der Arbeiten, Skiz-
zen, Radierungen, Aquarellen und Öl-
gemälden, die den 36jährigen zu einem
„fertigen" Rünstler stempeln könnten,
wenn — er mit diesem Prädikat zufrieden
wäre. „t^ein, fertig bin ich nie", sagt er,
ein Wort, das nur der rastlos Tätige
und wirklich Schaffende aussprechen kann.
Und daß Robert Gollum sich mit dem ein-
mal Erreichten nie absinden wird, beweist
seine echt künstlerische Einstellung zum
Leben, das ja auch nie stille stehen kann
und immer neue Offenbarungen der suchen-
den und empsänglick)en Seele schenkt. Das
ganze Leben also in seinem verborge-
nen Wesen und rätselhaften Gründen aus-
zuschopfen, ist der Berus des Rünstlers,
wie ihn Gollum versteht. Und darum sind
auch seine Bilder von jener unergründ-
Ud)en Tiefe und weite des Horizonts, die
nur in der Natur selbst wiederzufinden ist.
In vielen Studienreisen, kreuz und
quer durch die deutsche Heimat, durch
Italien, Südfrankreich und Nordafrika,
hat Gollum die Welt kennen gelernt und
den Zauber heimischer und fremdländi-
sd)er Landsd)aft in unerhört plastischer
Gestalt in seiner Malerei eingefangen.
Jedoch nicht nur die Landsck)aft ist es, die
den Rünstler festelt, sein Streben auf der
nächsten Stufe geht nach figürlichen
Rompositionen großen Stils. Die Ent-
würfe, die bereits vorliegen, tragen das
Signum künftiger Meisterschaft und lasten
eine reife Leistung des Rünstlers auch auf
diesem Gebiet erhoffen, Heute schon ist
Robert Gollum kein Unbekannter mehr,
in zahlreichen Ausstellungen in- und außer-
halb Münchens war er in den letzten
Jahren mit großem Erfolg vertreten und
namhafte Institute und Persönlichkeiten
haben bereits Bilder von ihm erworben.
So ist es keine Übertreibung, wenn wir
behaupten, daß wir in Robert Gollum
einen Rünstler haben, auf den wir stolz
sein können und von dem wir noch viel
erwarten dürfen. 2t.
825
D eutsche Maler:
ROBERT GOLLUM
s ist immer ein Erlebnis, eine Stunde
int Atelier eines Rünstlers zu verbringen.
Und so alltäglick) auch die Begrüßung sein
mag und so „nüchtern" das Frage- und
Antwortspiel, man fühlt doch, daß irgend-
etwas da ist und im Hintergründe lauert,
das nicht Hervorkommen will, weil es ein
tiefes Geheimnis birgt. Gerade bei Robert
Gollum hat man dieses besonders starke
Gefühl. Die Atmosphäre ist hier alles.
Sie verbietet es einem, aufdringlich zu
sein. Man muß erraten, was nicht zu
sagen ist und es sprid)t für den Menschen
und Rünstler, daß man ihn nur voll ver-
stehen und würdigen kann, wenn man ihm
in jenem Raum begegnet, der sein Schas-
fen umschließt und seine eigentliche Welt
bedeutet.
Diese Welt ist seine Runst. Man steht
erstaunt vor der Fülle der Arbeiten, Skiz-
zen, Radierungen, Aquarellen und Öl-
gemälden, die den 36jährigen zu einem
„fertigen" Rünstler stempeln könnten,
wenn — er mit diesem Prädikat zufrieden
wäre. „t^ein, fertig bin ich nie", sagt er,
ein Wort, das nur der rastlos Tätige
und wirklich Schaffende aussprechen kann.
Und daß Robert Gollum sich mit dem ein-
mal Erreichten nie absinden wird, beweist
seine echt künstlerische Einstellung zum
Leben, das ja auch nie stille stehen kann
und immer neue Offenbarungen der suchen-
den und empsänglick)en Seele schenkt. Das
ganze Leben also in seinem verborge-
nen Wesen und rätselhaften Gründen aus-
zuschopfen, ist der Berus des Rünstlers,
wie ihn Gollum versteht. Und darum sind
auch seine Bilder von jener unergründ-
Ud)en Tiefe und weite des Horizonts, die
nur in der Natur selbst wiederzufinden ist.
In vielen Studienreisen, kreuz und
quer durch die deutsche Heimat, durch
Italien, Südfrankreich und Nordafrika,
hat Gollum die Welt kennen gelernt und
den Zauber heimischer und fremdländi-
sd)er Landsd)aft in unerhört plastischer
Gestalt in seiner Malerei eingefangen.
Jedoch nicht nur die Landsck)aft ist es, die
den Rünstler festelt, sein Streben auf der
nächsten Stufe geht nach figürlichen
Rompositionen großen Stils. Die Ent-
würfe, die bereits vorliegen, tragen das
Signum künftiger Meisterschaft und lasten
eine reife Leistung des Rünstlers auch auf
diesem Gebiet erhoffen, Heute schon ist
Robert Gollum kein Unbekannter mehr,
in zahlreichen Ausstellungen in- und außer-
halb Münchens war er in den letzten
Jahren mit großem Erfolg vertreten und
namhafte Institute und Persönlichkeiten
haben bereits Bilder von ihm erworben.
So ist es keine Übertreibung, wenn wir
behaupten, daß wir in Robert Gollum
einen Rünstler haben, auf den wir stolz
sein können und von dem wir noch viel
erwarten dürfen. 2t.
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