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Von Erich Runter

Die Rontoristin im Büro eines Hotels
ließ sich vom Geschäftsführer beurlauben;
sie könne nicht arbeiten, weil ihr ein
lästiges Furunkel so viel Beschwerden ver-
ursache. Der Geschäftsführer machte sich
eine dementsprechende Notiz. „Furunkel
also", sagte er, „wo;"

Das Mädchen wurde rot und verlegen.
„Nun", half ihr der Mann, „wenn Sie
nicht arbeiten können, dann doch wohl am
Arm;"

„Ja", entgegnete die Jungfer zögernd
und dankbar, denn sie dachte, der gute
Mann habe aus Diskretion die schmerz-
hafte Geschwulst an eine andere Rörper-
stelle verlegt oder aber das unaussprech-
liche Wort taktvoll abgeändert.

Die Sache war bösartig und langwierig.
Der Hausarzt behandelte die Rranke. Er
kam eines Tages mit dem Geschäftsführer
zusammen, der einen Bericht über die er-
krankte Angestellte der Direktion vorzu-
legen hatte. Der Arzt las den Bericht, den
er seinem Befund beifügen sollte, durch
und bemerkte trocken: „In diesem Fall ist
„Arm" falsch geschrieben, lieber Freund.
Es handelt sich hier um vier Buchstaben,
nicht um drei."

*

Die 14 Jahre alte Schülerin Gisela
bittet in der Schulstunde, nach Hause gehen
zu dürfen; sie habe so Zahnschmerzen. Der
Lehrer befreit sie vom Unterricht. In
Wirklichkeit aber hat Gisela keine Zahn-
schmerzen, sondern Faulenzia und will nur
die „Schule schwänzen".

Der Tag ist schön und heiß; Gisela lust-
wandelt zum Fluß und nimmt ein Bad.

Da widerfährt ihr ein Mißgeschick. Sie
setzt sich in ihrer temperamentvollen Art
unsanft auf die Spitze eines Reißnagels,
der aus ihrer Mappe mit Zeichenmaterial
herausgefallen war.

So erhält sie einen empfindlichen Denk-
zettel für ihr Vergehen gegen den Schul-
zwang. Zu Hause beichtet sie reumütig und

Jäger

„Der Herr vom letzten Jahr läßt Ihnen
viel Glück wünschen!“

— — „Er mich auch!“ — — —

klagt ihr Leid der Mutter, die dann in der
abendlichen plauderstunde dem Vater
davon berichtet. Der trifft am andern
Morgen auf dem weg zum Geschäft den
ihm befreundeten Lehrer Giselas und kann
sich nicht enthalten, ihm im schmunzelnden
Vertrauen von des Töchterchens verbote-
ner Badereise samt üblen Folgen zu er-
zählen.

Zu Beginn der Stunde wendet sich der
Lehrer, Mitleid heuchelnd, an Gisela:
„Haben deine Zahnschmerzen aufgehört;"

Das böse Gewissen der Schülerin bringt
ein kaum hörbares „Ja" hervor.

„Hast du den Zahn nicht herausziehen
lassen;" — „Nein."

„Tja, das dürfte auch nicht so einfach
sein", schloß der Lehrer die peinliche Unter-
haltung. „Der Zahn muß ja eine unglaub-
lich lange Wurzel haben, nach dem Bericht
deines Vaters zu schließen, dem ich vorhin
begegnete. Er sagte mir, du habest die
Schmerzen bis ins Gesäß verspürt, du
Ärmste!"

*

Beneidenswert und bewunderungswürdig
der Mensch, der in den mißlichsten Lebens-
lagen seinen Humor nicht verliert!

Ein schwäbischer Major wurde im Welt-
krieg durch einen Beckenschuß schwer ver-
wundet. Er ließ das seiner Gemahlin
schonend und humorvoll mitteilen, und
zwar in einem Telegramm mit folgendem
Wortlaut: „Liege im Reservelazarett -k.
Schuß durch beide Backen. Gesicht unver-
letzt."

Ls pfeift ein Star . . . !

Der große Filmstar Dalia Dalyson hat
zum ... zigsten Male geheiratet, heiraten
ist eine Art Hollywooder Brauchtum.

Der neue Gemahl setzt sie in seinen
wagen und fährt sie in sein Heim. Eine
märchenhafte Wohnung. Dalia Dalyson
schaut sich um, prüfend. „Very nice,
Lharlie! Und das — ist bestimmt deine
Wohnung!"

„Natürlich, Liebling! Zweifelst du
etwa daran;"

„Zweifeln; Im Gegenteil, es kommt mir
alles so vertraut vor. Charlie, sollten wir
nicht schon mal zusammen verheiratet
gewesen sein;..."

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Einzelpreis 40 Pfennig

Verantwortlich für die Schriftleitung: Dr. A. Hösel, München; für Anzeigen: Karl Schilling, München / Verlag: Karl Schilling- Verlag,
München, Herrnstr. IC, Tel. 27682 / Druck: Graph. Kunstanstalt W. Schütz, München 22, Herrnstraße 8—10, Tel. 20763 / Alle Rechte Vorbehalten / Nachdruck
strengstens verboten / Copyright by Karl Schilling- Verlag, München / DA. 2. Vj. 38: 4100. Prl. Nr. 3 / Manuskripte sind nur an die Schriftleitung der
.JUGEND", Karl Schilling- Verlag, München, Herrnstraße 10, zu richten / Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen

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Erich Kunter: Rund um Götz
 
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