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und erwartete das Gefressenwerden. Doch
der Löwe war dermaßen in Fahrt, daß er
mein Wegbleihen vom Rundlauf nicht ge-
merkt hatte. Er jagte blindlings weiter, bis
er erschöpft zu Boden sank und in meinen
Armen verschied. — So war es!! . . .

*

Es ist nicht angenehm, eine aufregende
Geschichte immer wieder erzählen zu müs-
sen, sobald einer fragt: „Na, Woferl, wie
war das damals mit dem Löwen in der
Wüste?“ Direkt lästig ist das. Ja, und zu-
letzt behaupten die Leute, die doch garnicht
dabei waren, lachend, sie sei erlogen. Das
Beste ist, man schreibt so eine Geschichte
und drückt sich, wenn sie gelesen wird . . .

Also! Vor ein paar Jahren lernte ich auf
dem Oktoberfest einen Tuaregscheich ken-
nen, der mich einlucl, meinen Sommer -
Urlaub in der Wüste zu verbringen. So
reiste ich denn eines Tages in die Sahara.
Die Gegend, in der der Tuaregscheich
wohnte, war nicht besonders anziehend.
Von Baden keine Rede. Zum Waschen
gab es eine Mokkatasse voll Wasser, aber
es fehlten auch die Autos. Zu Essen gab
es gedünsteten Hammel, gerösteten Ham-
mel, mouton ä la tartare, Hammelrippchen
und nachher schwarzen Kaffee. An den
Kaffee gewöhnte ich mich . . .

Eines Tages machte ich einen Ausflug
in die Wüste. Steckte mir eine Thermos-
flasche und meinen guten Colt-Revolver
ein und wunderte los. Durch den Sand.
Links, rechts, hinten, vorne, unten, oben
Sand. Nein, oben nicht. Da war die Sonne,
die durch ein Brennglas auf mich herab-
schien. Dampfend entwich das Wasser aus
meinem Tropenhelm. Ich mußte es aus der
Thermosflasche ergänzen. Das hatte ich
eben wieder getan. Doch als ich ciufsah, er-
blickte ich einen Löwen, der mit auf geris-
senem Rachen auf mich zuhetyte. Was tun?
Im nächsten Augenblick warf ich ihm gei-
stesgegenwärtig die Flasche in das Maul.
Er verschlang sie wie ein Sandkorn. Nun
riß ich meinen Colt heraus. Feuerte fünf-
mal in die Luft, um ihn nicht zu reizen,
sondern abzuschrecken. Nichts half. Ich
mußte fliehen . . . Weit drüben stand eine
Palme, die ich zu erreichen hoffte. Ich lief
um mein Leben. Der Löwe auch! — —
Ein Tempo legte ich vor, daß der Luftzug
meine Nase zur Seite bog und mir sogar
das Haar vom Scheitel riß. Auch der Löwe
hatte das Maid zugemacht, weil er es noch
nicht brauchte und ihm der Wind durch
den Magen pfiff. Ich erreichte glücklich
die Palme, aber — o Unglück — ihr
Stamm war nicht dicker als ein Männer-
arm. Keuchend suchte ich mich dahinter
zu verbergen, aber der Löwe lachte bloß

höhnisch. „Hasch!“ schnappte er nach mei-
nen Waden und hätte sie erwischt, wenn
ich nicht ein Stück um den Stamm gelaufen
wäre.

Die gelbe Katye blieb mir auf den Fer-
sen. Wie die wilde Jagdt tobten wir um
den Baum und ich mußte höllisch auf pas-
sen, daß ich ihm nicht auf den Schwanz
trat. Eine Stunde rannten wir und noch
eine Stunde. Immer im Kreis herum. Kei-
ner wollte nachgeben. Ich am wenigsten.
Plötzlich stolperte ich, hatte aber noch
Kraft genug, mich zur Seite zu werfen,
um dem Löwen nicht im Lauf zu bleiben.
„Es ist ja alles aus!“ dachte ich. „Leb
wohl, Künstler haus!“ Sagte meiner eigenen
Jugend und der Münchner „Jugend“ ade

Liebe Zugend!

Vor einer Logentür im Münchener
Staatstheater steht ein junger Mann, der
sichtlich wartet. Abwechselnd schaut er auf
die Uhr und dann den Gang entlang, ob
„sie" immer noch nicht kommt. Endlich
ertönt das dritte und letzte Rlingelzeichen.
Der junge Mann wartet, wartet unent-
wegt. Da tritt ein alter Logenschließer
auf ihn zu. „Sie, Herr, gehn's nei! Mir
fange an!" Die Mahnung fruchtet nichts.

Die Araber, die mich beim Abhäuten
des Löwen fanden, sagten erstaunt: „Ma-
schallah! und dann verschiedenes in ihrer
Sprache, was ich nicht verstand, als ich das
Erlebnis auf englisch erzählt hatte. Mein
Freund, der Scheich, bestellte zum Hammel
und Kaffee einen großen Kognak und
meinte, ich hätte den Löwen lieber erschie-
ßen sollen. Erst, als zwei Flieger im Dorf
ankamen, die berichteten, sie seien durch
fünf wohlgezielte Schüsse in die Maschine
zur Notlandung gezwungen worden, war
er überzeugt.

Das Löwenfell habe ich mit heim ge-
bracht und zu einer wundervollen Kurz-
ledernen verarbeiten lassen, damit es nicht
gar so gefährlich aussieht!

Was man doch wohl verstehen kann!
Oder etwa nicht?

W e 1 d e n

„Ja, ich muß noch auf meine Braut war-
ten!" — „Soso!" murmelt der Logen-
schließer. „Aber des sag i Eahner! Wia
mer's ziagt, so hat mers nachert!" —

*

Apotheker: „wenn das nicht hilft, kom-
men Sie wieder vorbei und ich gebe
Ihnen etwas anderes, das bestimmt hilft."

Runde: „Rönnen Sie mir das nicht
gleich gebend"

1959 / JUGEND Nr. 2 / 10. Januar 1939 Einzelpreis 40 Pfennig

Verantwortlich für die Schriftleitung: i. V.: Wolf Eder, München; für Anzeigen: Karl Schilling, München / Verlag: Karl Schilling- Verlag,
München, Herrnstr. IC, Tel 27682 / Druck: Graph. Kunstanstalt W. Schütz, München 22, Herrnstraße 8—10, Tel. 20763 / Alle Rechte Vorbehalten / Nachdruck
strengstens verboten / Copyright by Karl Schilling- Verlag, München / DA. 4. Vj. 38: 6700. Prl. Nr. 3 / Manuskripte sind nur an die Schriftleitung der
,,JUGEND", Karl Schilling- Verlag, München, Herrnstraße 10, zu richten / Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen

werden / Rücksendung erfolgt nur bei beigefügtem Porto / Postort München
Register
Leo v. Welden: Löwe
Woferl: Zweikampf mit dem Löwen
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
 
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