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nen Herrn, fühlt Randare und Sporen,
springt über die Felder, nimmt einen Gra-
ben und landet im Hofe des fast verbrann-
ten und zerschossenen Schlosses!

Die Stalle sind leer; verkohlt liegen die
Heuschober im Hofe. Aus einem Mauer-
loch Zwangt sich ein Ropf, fahrt zurück,
als er den vornehmen Reiter entdeckt.
Aber der Herr schreit ihn raus.

„wo sind die andern 7" „Herr, alle sind
weg, ich kann nimmer gehn und blieb da!"
Der Hauptmann kennt ihn den alten
Marti, er ist genau so wie damals ge-
blieben. „Reib mir den Gaul ab und halt
ihn bis ich komm!" Der Gaul kennt seinen
alten Betreuer, reibt die Fotze an seinem
Ärmel und schnüffelt nach dem Sack, wo
früher immer das Brot auf ihn wartete.
„Ja, wodl, Brot haben wir keins mehr,
aber dies herrische Zeug nimm ich dir ab",
der Alte nestelt am Ropfzeug, nimmt ihm
Randare und Trense aus dem Maul,
schnallt ihm den Sattelgurt locker, putzt
ihm den Schaum aus dem Maule, reibt
ihn und bürstelt ihn trocken und sauber.
//Ja, ja, der Rrieg hat dich auch erwischt,
warum Hab ich dich da behalten;

Der Hauptmann kommt wieder. „Und
der alte Hausknecht, der Hans, wo ist er;"
//Herr, der liegt oben am Freithof, er
wollte, wie die Fremden zum ersten Male
da waren, die Gäule nicht hergeben." Der
Hauptmann schiebt dem Marti einen Taler
in die Hand. Der Alte hat den Gaul schon
wieder gezäumt und gesattelt. Der Haupt-
mann springt in den Sattel. Der Martl
schaut ihm nach, beißt auf den Taler ob
er echt ist ...

*

Die Landsknechte mußten noch lange im
Dorfe bleiben ehe der weg zum weiter-
Ziehen frei gemacht werden konnte. Statt
zu rauben und zu plündern halfen sie den
Bauern sogar das Stroh von den weni-
gen ganzen Dächern nehmen. Sahen zu,
wie die es nochmals droschen, um ein paar
Rörner zum Säen zu haben.

Ja, die Raßlin hat sich den ihren sogar
geangelt. Der warf Säbel und Eisen ins
Rorn und zog zu ihr. wenn nicht doch der
Raßl wieder kommt!

Und der Herr Hauptmann; Er war fast
nie zu sehen. Als aber dann die Zeit kam,
wo sie fort konnten, fort mußten, hielt er
lange noch vor dem Dorfe an und schaute
sich um...

Man hat nie mehr etwas gehört, wie
sich er und seine Rnechte anderswo auf-
führten. Ob sie da den Bauern nicht doch
lieber die Dächer angezündet hatten, statt
ihnen aus deren Stroh das letzte Rörnlein
holen zu helfen:;...

Die Trummei hat ein großes Maul,

Sie bellt und röhrt durchs Winterfeld.

Der Bauer birgt den letzten Gaul,

Der Schrei der Dirn im Bettstroh gellt.

Die Maus verhungert, wo wir gehn,

Der Rab wird wie ein Dompfaff feist.
Das Mühlrad bleibt dem Müller stehn.
Ums tote Dorf die Krähe kreist.

Die Trummei bellt, die Trummei röhrt.

Im Land summt's wie ein Immenschwarm;
Wer weiß, wem's Morgen schon gehört.
Wir Kämpfen Gott und Kaiser arm!

Wir kämpfen, weil die Fahne loht
Und weil die Klinge saufen will.

Wir raufen um den guten Tod
Und lärmen um die letzte Still1...

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Robert Rabolt: Fresko-Entwurf
 
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