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SKIZZENBUCH DER

Der Preis-Regler

im Rünstlerhaus-Reller

Dicke Luft in der Regelbahn des Rünst-
lerhauses. Jeder qualmt wie ein Schlot.
Der blonde Maler aus der G.-straße ist
am Scheiben. „Die Zigarre nach links!
weil der linke Saunagel steht!" rufen die
Anderen. Sonst verzieht es die Rugel. Die
schwarze Brasil wippt ein paarmal auf
und ab, dann polterts die polierte Bahn
entlang. — Daneben!

„Schlechte Aussichten für den ersten
Preis:", erlaubt sich der geschneckelte Runst-
handler aus Wien zu bemerken.

Heute ist preiskegeln. Die Haust, die
zierliche Bedienung, hat die hochgetürm-
ten paketchen in Verwahrung. Manch lü-
sterner Blick streift die Rleiuodien. Ein
junger Ansager, der als Gast mit von der
Partie ist, meint, auf die schwarze Tafel
deutend: „Eigentlich ein umgekehrte Fie-
berkurve, je niedriger die Zahl, desto auf-
geregter der Patient!"

*

Die Regel fallen heute sonderbar zäh.
Als der erste Rranz entblättert, — na-
türlich durch einen Bildhauer —, scheint
die Runde entschieden: „Ja, mit Gewalt!"
murren die Anderen. Zwar ist der lange
Schriftsteller noch am Zug, — da — auf-
geregtes Volksgemurmel hinter ihm. was
ist los^

Die Rellnerin halt ein Tablett in der
Hand und verkündet: „Ein Brief wurde
soeben abgegeben, von einem der heute
verhindert ist, der Inhalt soll sofort aus-
geschoben und dem besten Regler über-
reicht werden!" Minutenlanger Lärm.
Dann hat man sich auf die Art des Spie-
les geeinigt. Es kann beginnen.

*

Der Bildhauer M. steckt seine Habichts-
nase über die Schulter des Schriftstellers
und meint listig: „Eine Mark, wette ich,
daß Sie gewinnen!" „Lächerlich! fünf da-
gegen!" gibt dieser zurück, „Vor mir ist
einer mit einem Rranz!" Auch der An-
sager schlängelt sich zu der Gruppe: „Ich
halte mit. Sie gewinnen den Preis des
Briefes!" „Gemacht!"

rs Augen starren der Rugel nach. Der
erste Schub des Schriftstellers bringt drei,
dann sechs, der letzte neun, „Hilft alles
nichts!" meint er zu dem Runsthändler.
„Aber wenigstens bleibt mir die Rleine
wette sicher!"

Karl Arnold

Aus Schwabylon 1936

Beneidenswert ist jedermann,

So er in München leben kann;

Für einen jungen Künstler gar
Ist dieser Boden wunderbar;

Aus Schwabing und Natur gemischt,

Vom Bergwind kräftig aufgefrischt,

Und Jahr für Jahr auf sechs, acht Wochen
Vom Fasching festlich unterbrochen.

Auf vielen Künstlerbällen tanz ich
Seit etwa neunzehnhundertzwanzig
Und nirgends war es schöner, freier
Als auf der Akademikerfeier,

Die, bester Münchner Art getreu,
Durchbraust voll Schwung das Schwabinger
Bräu.

Die schwabylonische Verwirrung
Gedeiht hier bis zur Ehe-Irrung.

Und doch in göttlich-heiterm Trubel
Löst alles sich in Lust und Jubel,

Im Becher bleibt kein trüber Rest
Bei diesem Münchner Künstlerfest.

Eugen Roth

JUGEND

Doch jetzt scheint es wie verhext zu
gehen. Jeder trifft beim Schub ins Volle
nur den Eckkegel. Der Eine jammert, daß
er eine falsche Rugel erwischt habe. Der
Andere, daß er ausgerutscht sei. Und zum
Schluß heißt es: „Gewinner der Schrift-
steller R."

Schön langsam und bedächtig öffnet
man den Brief. Lind jetzt tobt die ganze
Bahn: Ein Fünfzigmarkschein kommt zum
Vorschein.

Mit stolzer Genugtuung nimmt der
blonde Mann den Geldschein entgegen
blickt siegessicher in die Runde und be-
fiehlt: „F ü n f Flasche n M o s e l

bringe man sofort! Und die ganze Zeche
geht heut auf mich!"

Allgemeiner Beifall, jeder gratuliert.
Bis am Schluffe der verschmitzte Bild-
hauer M. an der Reihe ist; der meint:
„Das nächstemal würde ich Ihnen doch
raten die Geldscheine nicht mehr so
leichtsinnig aus der Hosentasche heraus-
schauen zu lassen: wie leicht kommt ein
Falscher daran!" Erschreckt faßt der selige
Gewinner und großzügige Spender nach
seiner Gesäßtasche, wo tatsächlich sein eige-
ner Fünfzigmarkschein fehlt... A-Rra—

Alexander Solling erzählt

vom galanten Larrozza-Rutscher

Der Vergnügungsreisende in Italien
fährt Tarrozza, ob er will oder nicht. Der
Rutscher des niedlichen Wagens lädt so-
lange ein, bis man gar nicht mehr anders
kann. Die Höflichkeit ist entwaffnend.

Gut, Alexander G o l l i n g verhandelt
mit dem Mann über den Preis, wie es
vorher üblich ist, und läßt dann seine
Gattin einsteigen. Der Rutscher haut auf
das magere Pferdchen ein. Dabei sitzt er
auf dem Bock und schaut unentwegt zu-
rück auf Frau Golling.

Das Pferdchen geht seinen Trott, plötzlich
kommt ein großes Auto und fegt mit ita-
lienischer Seelenruhe knapp und haar-
scharf an der Tarroza vorbei. Den Rut-
scher rührt das nicht. Er strahlt Frau
Golling an.

Endlich wird es Golling zu viel. „Mensch,
schau doch gerade aus, wo der weg hin-
geht!"

Der Rutscher hebt beschwörend die
Hände: „Aber, signore: wenn ich die
blonde signora ansehen darf, kostet Fahrt
billiger!"... woferl

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Register
Olaf Gulbransson: Zeichnung ohne Titel
Woferl: Alexander Golling erzählt
Karl Arnold: Zeichnung ohne Titel
A-Kra-: Skizzenbuch der Jugend
Eugen Roth: Aus Schwabylon 1936
 
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