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wie ausgestorben. wie dringlich auch die
zwei an Tür und Fenster klopften, nie-
mand meldete sich drin. Endlich kroch ein
albernes Rnechtlein aus der Scheuer
heraus und sagte, die Bauersleute seien
aus einer Wallfahrt begriffen, der junge
Gregor aber sei schon frühmorgens in die
Heide hinausgelaufen.

„Ich will ihn fragen, warum er mich
so beleidigt", sagte Anakleta.

Sie begab sich mit ihrem Begleiter in
die steinige, staudenbewachsene Heide.
Dort war es sehr einsam. In der Ferne
war die düstere Blaue der Wälder. Ein
krummes Schnablein sang in der Birke
traurig und geheimnisvoll. Über den
Fimmel ruderte ein Rabe.

Und beide bemerkten zu gleichen Zeit,
daß ihre Rleider die selbe Farbe trugen,
und er sagte: „Es ist, als hatten wir uns
auf Dunkelblau verabredet."

Als sie nun über einen Felsblock stieg,
entblößte sich ihre schlanke, kraftvolle
Wade. Sie wurde es inne, errötete und
sagte: „Jetzt hast du doch zu viel gesehen!"

Tief in der Heide drin richtete sich der
Freibauer hoch und schrie den Namen des
Bräutigams, er schrie ihn mit der Starke
eines Stierhornes. Aber die Heide blieb
lautlos.

Am Fimmel aufgebaut waren die weißen
Säulen der Wolken, wie zwei schöne,
gerade Tannen standen die beiden Men-
schen einander gegenüber.

Ein Falter umschmeichelte die Braut.
„Geh weg, Vöglein! Du machst mir das
Rleid staubig", sagte sie. Und langsam
fügte sie hinzu: „Vielleicht duckt sich der
Gregor dort hinterm Ginster. Es ist kein
Verlaß auf ihn. Ich weiß nicht, was ich
jetzt tun soll. Ist es nicht besser, ich bleibe
allein, statt daß ich einmal mein Bett mit
Zähren netze-"

Da bat der Mann innig: „Anakleta,
schau mich an!"

Es war eine holde weile, und ein
Tropfen Tau schien aus dem Fimmel auf
ein dürstendes Herz zu fallen.

Anakleta seufzte hastig auf. „Such du
weiter!" bat sie. „Ich muß zu den Hoch-
zeitsleuten zurück."

Der Freibauer fand den Gregor. Dieser
lungerte auf einem Stein und schlenkerte
mit den Beinen. Seine Lippen waren
pfiffig gespitzt, seine Augen mißtrauisch
und zugleich die unsteten Zeugen eines
scheuen Gewissens.

„Vetter, sticht dich der £Tam" fuhr der
Freibauer ihn an. „weißt du denn nicht,
wohin du zu dieser Stunde gehörst;"

„Es ist wahr, ich habe mich mit der
Anakleta in Verspruch gegeben", murrte
Gregor. „Aber ihr Wesen ist seltsam,
weiß ich, ob ich mir mit ihr nicht eine
harte Vlot auflege;"

„Das hättest du früher bedenken müs-
sen, Vetter. Jetzt geh zu ihr und führ sie
heim! Mit allen vieren solltest du nach ihr
greifen!"

Der Bräutigam nagte an den Nägeln.
„Der Vater und die Mutter haben allerlei

gegen sie einzuwenden. Ich muß mir alles
noch gut überlegen."

Erbittert über das nichtswürdige Wort,
schlug der Freibauer dem Gregor das
Hütlein aus dem fahlen Haar. „Du ver-
dienst den Mühlstein, daß er dich zer-
quetsche!" rief er.

Er kehrte langsam in das Hochzeitshaus
zurück.

Vom Türgerüst aus betrachtete er
Anakleta, wie sie den Gästen dienstbar
war, heiter trotz der Schmach, die ihr an-
getan worden, unverdrossen in ihrem Un-
glück, sicher in sich selbst. Sie beschwich-
tigte den Vetter Pius, der ein grobes
polterwetter über den wortbrüchigen
Bräutigam anhub. Sie ertrug gelassen
den Spott der jungen Muhmen, der wie

O l a f G u 1 b r a n s s o n der Jüngere

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Register
Olaf Andreas Gulbransson: Bildreproduktion ohne Bezeichnung
 
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