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Ein Tag in den Bergen

Von Gustav Troberg

Morgen

Da begann er, nachdem er geboren, mit
einem einzigen, alle weiten durchdringen-
den Ton seines reinen, jungen Fimmels,
der sich erlöst und erlösend spannte über
das Land, das in seinen tiefen Talern
noch die Wolken festhielt. Es war e i n
Ton, in dem der leuchtende Ost, der gesam-
melte schattige Nord, der weit sich öff-
nende, fröhliche West und der nahe, Helle
Süd sich zusammenschloffen, e i n Ton, der
aus dieser Glocke hinklang über Gebirge,
Land und Meer, — in dem jeder Gras-
halm schwang, jeder Daum .stand, jeder
Atem wogte, jedes Auge erstrahlte, —
und dieser Ton ließ die Seele in Ehr-
furcht jung sein.

Mittag

Diese Stunde gehört der Erde.

Die Himmelsweiten haben ihre Gaben
im Steigen der Sonne auf sie herab-
getragen und knieen nun rings um ihren
Aand, sie auf den fanden tragend, Hohl

geworden ist die Himmelshöhe, versenkt
hat sie ihre Herrlichkeit in das Antlitz
der Erde.

Bergföhren

Sie ragen reglos vor kristallner Wand
Des Winterhimmels, hell besonnt und kalt.
Doch jede reckt die frosterstarrte Hand —
Und drohend steht im Licht der ganze
Wald.

Und die Gebärde schreckt das Reh im Hag,
Sie greift empor zum Grat der Felsen-
kämme —

Es glüht ein Wünschen tief im Kiefernschlag:
Verbluten wollen seine roten Stämme.

Es rührt kein Hauch die Nadelfäuste an,
Die sich erheben ohne Sinn und Maß.

Es klirrt ein Klang von Macht im Winter-
wahn —

Doch spröde springen Äste ab wie Glas.

Hans Pflug-Franken

Diese ruht gelaffen, endlos sich unter
dem Himmels-All breitend, die feste Statte,
darin sich die ewige Sehnsucht seiner
Fernen gegründet hat — ihre Heimat.

Abend

Der Himmel nimmt die Erde in sich zu-
rück. Sie entwird.

Reglos steht Flur und Wald im Traum-
licht der untergegangenen Sonne und
wartet angstvoll — alles Licht, alle Farbe
schießt von überall her in gewaltigen
Strömen ihr nach.

So wird jedes Gebild seines Lebens-
gewandes entkleidet.

Vergangen ist die Erde schon in Gst.
Ein Aschenleib verweht sie — die Felsen
knochenbleich — ins Nichts.

Noch halt die Nahe letzten Farbglanz
und steht verlassen. Aber vor der zur
Tiefe stürzenden Lichtflut, gen Westen
zeigt alles Irdische sein letztes entworfe-
nes Wesen: Finsternis.

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Register
Gustav Troberg: Ein Tag in den Bergen
Hans Pflug: Bergföhren
Hugo Hodiener: Bildreproduktion ohne Bezeichnung
 
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