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SKIZZENBUCH DER JUGEND

Aber, Jessica!

wenn man mit einer Schauspielerin im
Rünstlerhaus sitzt, kommt man auch aufs
Theater und allerlei Bühnenerlebnisse zu
sprechen. „Ich will Ihnen eine kleine Ge-
schichte erzählen, die mir da passiert ist,
sagt die Künstlerin: Es war bei einer
Neuinszenierung des .Rausmann von Ve-
nedig'. Im Staatstheater. Manchmal hat
man so die Gewohnheit, Worte umzu-
drehen, damit zu spielen. Eine Gefahr,
von der man sich oft kaum losreißen kann.
Ich spielte damals die Iessiea, die Tochter
des Shylock, die spater mit einem jungen
Venezianer durchgeht. Die Rolle hatte ich
schon oft gespielt; sie saß fest im Ropf und
im Temperament. Es kam der premieren-
abend. Ich stand auf dem Balkon und sah
dem Shylock nach, wie er mit den Schlüs-
seln klappernd fortging, während mein
Entführer in den Rulissen wartete. Da
hatte ich zu sagen: .Und spielt das Glück
nach meinem Sinn, ist mir ein Vater,
Euch ein Rind dahin!' — Gut! Ich beugte
mich vor und sagte, ganz unbewußt, meine
verdrehte Fassung, die ich gut verbannt zu
haben glaubte: ,Und spielt das Glück nach
meinem Sinn, ist Euch ein Vater, mir ein
Rind dahin!' Das Glück spielte — dem
Himmel sei Dank — nach meinem Sinn.
Das Publikum überhörte den verdrehten
Satz, nur Shylock krümmte sich vor
Lachen und mein Ravalier stotterte bloß
noch, weil ihn das Lachen fast erwürgte.

Lange Zeit hat man mich damit gehän-
selt; wehe, wenn Sie meinen Namen
nennen, dann ginge es nämlich wieder los!
Und ich sags womöglich vor lauter Auf-
regung ein anderes Mal wieder."

Henke

5a, wer regt sich da?

Dieses ist lange her. Sagt man. Einer
unserer Staatsschauspieler stellte einmal
den Franz Moor dar. Er spielte den
Schurken mit aller Ausdruckskraft. Im
Publikum hatte man eine Nadel fallen
hören können. Bis zum Beginn des fünf-
ten Aufzuges war die Aufführung ein Er-
folg. Geisterhaft, von den Furien gehetzt
stürmte Franz Moor über die Bühne und
keuchte sein „Verraten! Verraten! Geister,
ausgespien aus Gräbern, losgerüttelt das
Totenreich aus ewigem Schlaf brüllt wi-
der mich: Mörder! Mörder!"

.1. R e i ß I

Er machte ein paar Schritte gegen die
Rulisse zu und keuchte: „Ha, wer regt sich
da?" Im selben Augenblick antwortete zag-
haft eine halblaute Stimme: „T'schuldi-
gens, bitt schön! Ich bins bloß! Ich machs
Türl fester, daß net rausfallt!"

Zuerst kämpfte Franz Moor einen klei-
nen Schlaganfall nieder. Dann wand er
sich weiter in Todesängsten-

Kail Valentin in Berlin

Das soll mal wirklich mit Rarl Valentin
passiert sein, erzählte einer. Nun, mit die-
sen „Valentinaden" ists so eine eigene
Sache, wir wollen sie deshalb mit allen
Rückversicherungen wiedergeben. Also wie
gesagt, „es soll". Und Valentin sollte mit
seinem Ensemble in einem großen Ber-
liner Rabarett auftreten. Alles war klar
geworden, die erste Probe ist auf einen
Mittwoch festgesetzt. Am Mittwoch pünkt-
lich um zehn ist auch alles auf der Bühne
versammelt und wartet auf Rarl Valentin,
der einfach nicht kommt. Es wird halb
elf—elf, halb zwölf. Um zwölf Uhr kommt
Rarl Valentin seelenruhig anspaziert. Der
Direktor macht ein Gesicht, als ob er Essig
getrunken hatte. Mustert den friedfertigen
Valentin mit wütenden Blicken:

„wissen Sie, Herr Valentin! Das ist
schon allerhand fürn Sechser! Um zehn ist
die Probe angesetzt und um zwölf — gleich
zwei Stunden spater — trudeln Sie mal
jemütlich an! Herrje, an Ihrer Stelle wäre
ich gleich gar nicht gekommen!"

Der lange Rarl Valentin guckt den Auf-
geregten gemütlich von oben her an und
sagt:

„Ia, Sie, da kenner'ö mich fei schlecht!
I Hab a Gewissen!" ...

wie gesagt, es soll...

Porträts. . .

wenn drei „Landschafter" zusammen-
sitzen, erzählen sie Anekdoten von portra-
tisten. So wars auch jüngst im Rünstler-
haus. Einer erzählte:

Herr Plempitsch kam zu £., um sich ma-
len zu lassen. Herr Plempitsch hatte es
geschafft. Herr Plempitsch konnte es sich
leisten. Sie wissen doch — Herr plem-
pitsch, der Mann mit den Fleischkonser-
ven? —

£. lehnte ab. Plempitsch redete. £. nannte
einen märchenhaften Preis. Plempitsch ak-
zeptierte.

„Aber sagen Sie, Herr Professor, wie-
viel Sitzungen werden wohl nötig sein,
um so ... das ... das Lharakteristische
meiner Züge zu treffen?"

£. betrachtete Herrn Plempitsch und
sagte: „Es genügt, wenn Sie mir morgen
auf 'ne Kalbe Stunde Ihren Frack
schicken!"

Herr Plempitsch ließ sich photogra-
phieren ...

A. hatte das Bildnis einer Dame zu
malen, die wegen ihres kleinen Mundes
berühmt war. Er malte den Mund noch
kleiner, als er in Wirklichkeit war, und
als er dem Gatten der Dame das Gemälde
zeigte, fragte er ihn: „wie gefällt Ihnen
das Bild?"

Oberberger

„Gut, sagte der, „aber der Mund ist zu
groß!"

„Ich habe den Mund schon kleiner ge-
malt, als er ist!" sagte $., „aber ich kann
ihn ja auch ganz weglassen!"...

*

Z. malt das Porträt eines Herrn, der
während der Sitzungen allerlei an dem
Bilde auszusetzen findet. Z. läßt die kriti-
schen Worte zunächst geduldig über sich
ergehen, schließlich aber, als ihm der Be-
mängelungen zu viele werden, sagt er:

„Ietzt aber genug, mein Lieber, — sonst
male ich Sie so, wie Sie sind!" ...

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Register
[nicht signierter Beitrag]: Skizzenbuch der Jugend
J. Reißl: Zeichnung ohne Titel
Josef Oberberger: Zeichnung ohne Titel
Eugen Henke: Zeichnung ohne Titel
 
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