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Sprenzinger

„Das zeig ich dir drinnen, Trude."

Da steckte aber auch schon die Frau den
Ropf durch die Türe: „Freut euch, Rinder,
freut euch, der Papa hat etwas mit-
gebracht!"

£?im trat der Vater ein und zog mit
derselben würde, mit dem ein Ravalier
den Degen zückt, den langen Strohhalm
aus dem Rnopfloch.

„Rann man das essen;" fragte Trude.

„Nur Ochsen und Esel essen das", er-
klärte der Vater und warnte die hüstelnde
Mutter durch einen strengen Blick vor
überflüssigen Bemerkungen. Vinn kam
auch der kleine Berti herangewackelt und
wollte sehen, was der Vater mitgebracht
hat.

„Deine Rinder", sagte der Mann zur
Frau, „sind genau so habgierig wie du."

„Und ihre wie meine Gier fütterst du
mit Stroh", erwiderte die Frau leise.

„wozu brauchst du denn das Stroh;"
fragte die kleine Trude.

Der Vater erklärte es ihnen auf seine
etwas umständliche weise, brachte einen
Topf mit Seifenwasser und blies so stark
hinein, daß ihm die Frau den Halm aus
der v^attfc riß: „Auf diese weise werden
wir alle erblinden!"

Deinmt

Derborg'oe (Duellen läuten,
grün glüht und mild dus Dlloosr
ich möchte ewig ruhen,

Merrnrrt, in deinem Achost.

Es tropft uns rillen Mipfeln
der Mälder Miderhrrll
und rums droht starr und steinern
der Derge dnnlrler Mall.

Die bunten Miefen atmen,
in <Ahren gilbt das Drot.

Der (Ahn ist schwer geschritten
durch Dornen und durch Dot.

O Dand, das meine Däter
rnit Mut und Mflug bestellt,
aus dir gnillt alle Diebe,

Deimat, du Derz der Melt.

Sepp Skalitzky

„wie die Trude wartet!" sagte das
kleine Mädchen, als die Mutter den
Strohhalm in die Hand nahm, „wie sie
wartet!"

„wie Berti wartet!" echote der kleine
Mann, der noch kaum über die Tisch-
platte sehen konnte.

„Mutter kann", jubelte die kleine
Trude, als die ersten Blasen sich zögernd
vom Halme lösten, „Mutter kann es viel
besser als du!"

Ja, und nun bauchte die Frau mit
spitzem Füchseleinlächeln Blase um Blase,
schillernde Rugel um schillernde Rugel aus
dem Halm. Huh! machte sie — und schon
schwebte ein solcher Ballon des Glückes
durch das Zimmer.

Die Rinder rannten den schillernden
Rugeln nach, versuchten sie zu Haschen,
waren unglücklich, wenn sie zergingen und
wurden so müde, daß sie bald nachher
willig zu Bett gebracht werden konnten.

Die Uhren tickten, die Rinder schliefen
und die Frau schickte noch immer Blase
um Blase durch das Zimmer. Dann aber
legte sie dem Mann den Arm um den
Hals: „Erzähl' mir was!"

Und der Mann erzählte, wie er den
Strohhalm gesucht hatte.

Da saß die Frau still und machte die
gleichen Augen, wie sie die Rinder gehabt
hatten.

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Index
Sprenzinger: Zeichnung ohne Titel
Sepp Skalitzky: Heimat
 
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