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Salz b u r g Gco r g ß u c li 11 e r

(In diesem Häuschen, das ursprünglich in Wien stand,
komponierte Mozart die „Zauberflöte“)

IM KÜNSTLER HAU SAM LENBACHPLATZ

KAMERADSCHAFT DER KÖNSTLER MÖNCHEN EV

Unsere Rosl Schmid

Als wir von der Verleihung des Deut-
schen Nationalpreises für Musik an Rosl
Schmid erfuhren, war das erste Gefühl
ihrer Münchener Freunde und Verehrer das
einer großen und herzlichen Freude, daß
diese junge, geniale Künstlerin eine Aus-
zeichnung erhielt, die sie verdient. Wir
konnten ihren Aufstieg seit Jahren ver-
folgen, seitdem sie zum ersten Male als
kleines braunzopfiges Mädel mit großen
ernsten Augen im Konzertsaal erschien,
sechs Jahre alt. Aus dem Wunderkind, das
mit 13 Jahren Beethoven und Chopin
meisterhaft im Konzertsaal vortrug, trotz-
dem die Kinderhände noch kaum eine
Oktave spannen konnten, wurde die Mei-
sterschülerin an der Akademie, die als
Siebzehnjährige Beethovens Es-Dur-Konzert
vortrug und drei Jahre später den Felix-
Mottl-Preis erhielt, eine Auszeichnung, die
seit langer Zeit nicht mehr verteilt wor-
den war. 1932 errang sie mit dem Pfitzner-
Klavierkonzert Triumphe in ganz Deutsch-
land, 1937 erhielt sie den Musikpreis der
Stadt Berlin, 1938 war sie unter den Preis-
trägern des Issays-Preises in Brüssel, als
einzige Deutsche, und 1939 krönte das al-
les der Nationale Musikpreis.

Zwischen den großen Erfolgen dieser
Jugendjahre aber liegt die tägliche ernste
Arbeit, das zähe Ringen mit dem Leben,
das alle Kräfte von ihr verlangte, mit sei-
nen einfachsten und bittersten Forderun-
gen. Getragen von einem begnadeten
Künstlertum folgte sie ruhig und sicher
ihrem Wege: Musik im Innersten zu er-
leben und aus der Kraft dieses Eigen-Er-
lebnisses zu erfüllen mit einer starken
musischen Kraft und einer musikantischen
Freude. Wenn sie vorträgt, versinkt alle
Mühe des Technisch-Instrumentalen, zu-
rückbleibt die unmittelbare, die „reine"
Musik, die immer wieder neu belebt, was

die großen Komponisten vergangener
Jahre niederschrieben.

Auf diesem Wege wird auch die Ent-
wicklung dieser jungen, lebensvollen Frau
weiterführen, die neben ihrem Beruf als
Künstlerin auch als glückliche Frau und
Mutter Erfüllung ihres reichen Lebens fin-
det. Für uns in München aber bleibt sie,
auch als große Künstlerin, „unsere Rosl",
der lebensfrohe und trotz aller Erfolge be-
scheidene Mensch, als den wir sie von An-
fang an kennen und lieben. Unsere ganze
Verehrung gehört ihr und ihrer Kunst.

Dr. Mimi R u p p r e c h t

Rosl Schmid Hannes Schuster

Kameradschaft der Künstler, München e. V.

Mittwoch, den 13. Dezember 1939

Mufikalifcher Nachmittag

im Festsaal des Kiinstlerliauses.

A cranstaltet in Gemeinschaft mit der
GEDOK.

Beginn 4 Uhr. Eintritt frei. Gedeck
RM. 1.50.

Victoria Wolfram- Sc hröpfl (Klavier) spielt
Haydn und Liszt, Armella Luders singt altitalienische
Lieder und Zigeunerlieder von Dvrorak, das Schuster-
W o 1 d a u - Quartett spielt Haydn und Schubert.

Kameradschafts- und Gedokmitglieder!
Sorgt für guten Besuch und bringt
Freunde und Bekannte mit.



Freitag, den 15. Dezember 1939

Erftcr KammcrmufihabcnO
öer Junghamcraöfchaft

im Eestsaal des Künstlerhauses.

Beginn 8 Uhr. Eintritt frei.

P r o g r a in m: Abegg-Variationen von Sehn in a n n ;
sechs Lieder von Michael Kuntz
(Uraufführung);

fünf Lieder nach Gedichten von Morgenstern von
Felix Hoerb urger (Uraufführung);

Trio in E-Dur von M o z a r t.
Ausführende : Mitglieder der Jungkameradschäft.

Neben allen Jungkameraden werden mög-
lichst viel Kameradschaftsmitglieder zu
diesem vielversprechenden Abend erwartet.-

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Register
Georg Buchner: Salzburger Mozart-Gedenkstätte
Hannes Schuster: Rosl Schmid
Mimi Rupprecht: Unsere Rosl Schmid
Redaktioneller Beitrag: Redaktionelle Notiz
 
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