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Skiern auf. Es war der erste Schnee seit
langer Zeit, es war eine große Neujahrs-
freude für alle Welt, Professor Kühnlein
sah milde lächelnd auf das Treiben und
drehte den Hahn etwas weiter auf. — War-
tet nur, balde... dachte er. Bald wird
dieser tänzerische Reigen sich über Wald
und Felder erstrecken bis in unsre gelieb-
ten Berge hinein, euch allen zur unge-
trübten Lust, die jungen Leiber unabhän-
gig vom launischen Wettergott im Winter-
sport zu stählen, und mir zur Freud.—-Vor
seinem geistigen Auge tauchten bereits
die gewaltigen Kühnlein-Werke auf, die er
ins Leben zu rufen beabsichtigte, mit eige-
nem Gleisanschluß, mit eigener Kautschuk-
gewinnung; jeder Winterkurort würde sein
Kunde und damit sein eigener Schnee-
macher werden, Wintersport jederzeit,
überall — gigantisch auszudenken, sogar
in den Tropen!

Kühnlein drehte die Spritze noch etwas
weiter auf, ein mächtiger Schwall drang
daraus hervor und streifte ihn und un-
glücklicherweise auch die Zigarre, die er
im Mund hielt. Es gab einen Knall oder
genauer eine Milliarde Knällchen, die sich
wie ratterndes Miniatur-Maschinengewehr-

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teuer mit abertausend blauen Flämmchen
und Fünkchen überstürzten, den weißen
Strom entlangrasten in unbegreiflicher Ge-
schwindigkeit und unzählbaren winzigen
Explosionen, über die benachbarten Dä-
cher, die Vorgärten, die Lindenallee und
den Schulhof hin, dann hatte der Spuk ein
Ende. Der Schnee war fort, alles war fort,
nichts war geblieben außer ein bißchen
Gestank von verbranntem Gummi.

Die Menge stand staunend auf der
Straße. Es war nichts passiert, aber sie
fühlte sich dumpf beunruhigt und einge-
schlossen wie in einen Kreis der blauen
Wunder. Manche gingen rasch mit geduck-
tem Kopf davon. Professor Kühnlein hatte
*die Katastrophe sofort durchschaut. Ihm
war der Bart etwas versengt, das war
alles. — Das Leuchtgas! erkannte er
schmerzhaft. Aber er war nicht der Mann,
sich entmutigen zu lassen. — Das Leucht-
gas war ein Fehler, erkannte er, und sich
der Dachluke zuwendend, den Garten-
schlauch in der Hand, hatte er bereits
neue Hoffnung: Helium selbstverständlich,
Helium mußte es sein, das an die Stelle
des Leuchtgases trat, Helium brennt nicht!
Und er beschloß, sofort darum zu kabeln.

JAHRESWENDE

Von Last gebückt wie Mummen ziehn
zwölf alte Monde, lang verwacht —

Da harrscht der Wald, die Rehe fliehn —
Sie tragen, was sie eingebracht
an Herzeleid und frostig Not,
steht niemand, der noch Abschied hot,
Vom Turm nur schlägt die Mitternacht.

Vergessen ist die Mummenschar
mit dem, was sie geladen,
wir folgen lachend, wunderbar
aufleuchtenden Tiraden.

* Als hätten Greis und Knabe sich
begegnet, und so meine ich,
zur Nachfolg eingeladen.

Da wird wie hell der blanke Schnee,
als tanzten Sterne durch die Länder
des Erdenrunds und wo ich steh
hüllt mich die Buntheit der Gewänder.
Ein neues Jahr, hochangetan
von zwölf Vasallen, schaut mich an,
es leuchten Schuh und Bänder.

Was schaut ihr euch noch ängstlich um,
und sucht nach den Verbannten?

Die Zukunft ist das Heiligtum
zwölf Monde die Trabanten.

Da schreit ich mutig durch das Tor
die Freude gibt ihr Lied ins Ohr
mir, ihrem Abgesandten.

Herbert B ö li m e

Lebensfreude (Wandbild)

EL G e i s e 1 e r

937
Register
Heinrich Brüne: Zeichnung ohne Titel
Hermann Geiseler: Lebensfreude
Herbert Böhme: Jahreswende
 
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