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BUCHECKE DER JUGEND

NEUE ROMANE

Das Zaubernetz. — Der Liebesroman des jungen
Eichendorff von Hans Brandenburg. —
Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart - Berlin 1939.
232 S. Mit Federzeichnungen von Dora Bran-
denburg-Polster.

Unglückliche Liebe wirkt auf Dichter zuweilen
fördernd. Dies erleben wir in vorliegender Er-
zählung an dem jungen Joseph von Eichendorff,
der seine überschwängliche Neigung einer ver-
heirateten Frau schenkt. Im Aufruhr des Herzens,
zwischen Verzicht und Gewähren gestellt, reift er
vom Jüngling zum Manne, vom unbewußt Schwär-
menden zum gestaltenden Dichter.

Man fühlt sich der lockenden Frau Hahmann zu
Dank verpflichtet, daß sie die Quelle tiefempfun-
dener Lyrik, die in dem jungen Adeligen ver-
borgen lag, durch ihre verspielte Koketterie zum
Springen bringt. Auch ihr sind die schönen Verse
und Sonette zu danken, die die Erzählung durch-
ranken und die immer wieder die Herzen der
Menschen gefangen nehmen werden.

Um dieses Erlebnis herum weiß der Verfasser
mit starker Einfühlungsgabe und biographischer
Treue die fröhlichen Studentenjahre der* Brüder
Eichendorff, ihre Heimkehr auf das väterliche
Schloß, das Leben adeliger Kreise Oberschlesiens
und das Hereinbrechen düsterer Zeitläufte zu
schildern.

Die Handlung umrahmt der Zauber romantischer
Landschaft. Die Federzeichnungen von Dora Bran-
denburg-Polster spiegeln den Geist der Erzählung
lebendig und treffend wider.

Elisabeth A. Stolze

Der kleine Gott. Roman von Kurt Ziesel. Adolf
Luser Verlag, Wien. 461 S. Leinen RM 6.50.

Ein Dienstmädchen vom Lande, das in der Stadt
Stellung findet und dabei einem scheinbaren
Doppelgänger ihres verstorbenen Geliebten be-
gegnet, einem, der indessen ihre erneut auf-
flammende Liebe nicht verdient.

Ziesel, der wiederholt ein überraschend siche-
res Gefühl für den Aufbau einer Szene verrät,
trägt diese Geschichte in einer sehr gehobenen,
sehr anspruchsvollen Sprache vor; ihr verdankt
das Buch schöne, eindrucksvolle Partien, andrer-
seits aber deckt sich dieser Stil freilich häufig
nicht mit dem natürlichen Gedankenkreis derer,
welche im Mittelpunkt des Romans stehen.

K r i s t I

Mal

er

W


Dora Brande n b u r g - P o 1 s t e r

Kalenderreise im Vaterland

Zu drei verschiedenen Jahresreisen laden die
Kalender der Verlagsanstalt Carl Gerber, München
ein. Der weiß-blaue Postillon (Bayern-Ka-
len der) reitet den schönen Bildern voran, die
den künstlerischen Schmuck und die malerische
Pracht unserer Heimat, von bekannten Photo-
graphen aufgenommen, zeigen. Unter dem Porträt
des Tiroler Bauern (Ostmark-Kalender)
verbirgt sich eine Bilderauslese der herrlichen
Ostmark mit ihren Bergen, alten Städten und Seen.
Sie will uns Anregung und Erinnerung zu fröhli-
chen Urlaubstagen sein. Die dritte Kalenderreise
(Deutschland-Kalender) führt durch
die ganze, weite Landschaft Groß-Deutschlands,
im Lichtbild immer das Wesentliche der Gaue und
Städte erfassend, ein immer neues Schauen. Der
Verlag bietet den Freunden deutscher Kunst, den
Suchern und Wanderern in der Seele der Natur
ein schönes Geschenk. — Jeder Kalender kostet
RM 2.50. W. Eder

Lovis Corinth bekam eines Tages
Besuch von einem besessenen Kunstjünger.
Dieser erging sich in langweiligen ästhe-
tischen Betrachtungen und wollte auch von
dem künstlerischen Programm des Meisters
etwas erfahren. „Was wollen Sie mit Ihrer
Kunst?", fragte der Kunstjünger den ver-
blüfften Maler und erhielt die gleicher-
maßen verblüffende Antwort: „Wat ick will?
Vakoofen will ick!"

*

Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts
fand sich einmal eine größere Gesellschaft
zu einem Fest zusammen, das zu Ehren des
schwedischen Forschers Sven Hedin
abgehalten wurde. Auch der Maler La.rs-
son war zugegen. Als fröhlicher Zecher
bekannt, konnte er denn in seiner Tisch-
rede einen gewagten Vergleich nicht un-
terdrücken: „Alle Achtung, Sven Hedin ist
sieben Tage ohne einen Tropfen Wasser
gewesen, aber was sagen Sie dazu, ich
habe sieben Jahre keinen Tropfen Was-
ser getrunken!"

*

Es kam bei dem betagten Menzel
schon zuweilen vor, daß er hilflos auf dem
schon damals recht belebten Potsdamer
Platz stand, nicht wissend, wie er mit
heiler Haut durch die Skylla und Charyb-
dis des Verkehrs hindurchsteuern sollte.
Gar manchesmal erkannte ein aufmerksa-
mer Passant den berühmten Mann und er-
griff die Gelegenheit, um seine Hilfe an-
zubieten. Aber für solche Zumutungen
hatte Menzel nur eine Antwort: „Lassen
Sie man, wir sind ja in Berlin, und da
gilt das Spichwort: Jeder ist sich selbst
der Nächste!" a. Hösel


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Dora Brandenburg-Polster: Zeichnung ohne Titel
Wilhelm Lukas Kristl: Buchecke der Jugend
Elisabeth A. Stolze: Buchecke der Jugend
Adolf Hösel: Maler...
 
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