lag, den Roiben des Gewehres allein in
der Hand, drinnen im überschwappcnden
waschtrog, oben in der Decke sah man
durch den abziehenden Rauch das Rohr der
Flinte eingcspießt. wo aber kam das viele
Licht aus einmal her;
Es gab nämlich weder Fensterladen noch
Tür mehr im Waschhaus! Die Laden
waren herausgerifscn, die Scheiben ein-
gedrückt, der Türstock samt der Tür
herausgesetzt und das Waschhaus voll
Wasser. Rarl lag unter dem umgestürzten
waschtrog und ich war so gegen die wand
gcslogen, daß ich glaubte, mit jedem puls-
schlag werde mein Rops größer.
Rarl zog Fritz aus dem steinernen Trog,
beide waren naß wie gebadete Mause. Da
schrie Rarl plötzlich: „Rurt! tim Himmels
willen, dein Pater!" Ich rasste mich aus
und sah durch die ausgesprengte Tür quer
über den Hos meinen Vater kcranlaufcn.
In der einen Hand kielt er ein Scrvier-
brett mit Rasfee, in der andern einen Tel-
ler mit Rüchen.
„was ist denn geschehen!" schrie mein
Pater, „was ist denn los?" Ich war noch
zu benommen, um zu antworten.
„Habt ihr denn nichts gehört?" schrie
mein Pater, der durch das Sonntags-
Von
ue i » ri e !i I) u r n j o
/ererlrcb tlorl oben,
Tttnbcrbnrxen, wei/l uncl Fcbrmmerncl
r» eien b/rMmelrrauM Zeboben.
Uon elem Aolc/nen 7rnnen§anme
wärbler in che Rie/e laurcbe»,
rbre blanbe-r §cbrlcle ölrnben
nnr/ ^önle/ /e» Fir/r bttttjebe».
Dnrcb clre Kre^e/rlore /«bre-r
öcbi/se ^cbroeixe/rrl r?r che werten,
Rebelliere, che nn/ RlnZe/n
chrre/r ein blaner Rener x/erlen.
wie rbr jebön Ferch wanele/bnre,
Rrrl nnrl Rlrrnnrel Z/erebZeboren,
rrrr^er rtkenFe/renFe/rre/rFal cleutenrl
rn/rsor an eneb FesbFl verloren.
geschast so in Anspruch genommen war,
daß er weder den ausgesprengten Türstock
noch die zerschlagene» Fenster sah. „Es
Kat doch so laut gekracht, daß ich geglaubt
kabe, die ganze Mühle sei in die Luft ge-
flogen!"
„Nichts ist los", antwortete ich, der
über diese Blindheit meines Vaters sehr
verwundert war, „ich habe nichts gehört.
Vielleicht ist es ein Gewitter?"
„Merkwürdig, sehr merkwürdig, höchst
sonderbar", antwortete mein Pater und
lies mit Rassce und Rüchen wieder zu
den Gästen vor das Haus.
Später kam ja doch alles aus. wir be-
zogen unser» Teil nach Gebühr. Aber nach
Jahren »och war mein Pater über meine
Antwort damals ebenso verblüfft wie über
seine eigene Blindkeit. „Nichts gekört",
sagte er oft noch, „nichts gehört, vielleicht
ein Gewitter! Und dabei ist das halbe
Waschhaus in die Luft geflogen: Und ich
selbst stehe vor dieser Bescherung und seke
nichts, aber rein gar nichts!" Mein Vater
konnte sich das niemals erklären, nur
manchmal fügte er kopfschüttelnd kinzu:
„Es war damals nach einer langen Regen-
zeit der erste schöne Tag und es müssen
wohl recht viele Gäste draußen gewesen
sei»,"
Urteil lies R a I 1 8
Ibeo Lebrirk
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der Hand, drinnen im überschwappcnden
waschtrog, oben in der Decke sah man
durch den abziehenden Rauch das Rohr der
Flinte eingcspießt. wo aber kam das viele
Licht aus einmal her;
Es gab nämlich weder Fensterladen noch
Tür mehr im Waschhaus! Die Laden
waren herausgerifscn, die Scheiben ein-
gedrückt, der Türstock samt der Tür
herausgesetzt und das Waschhaus voll
Wasser. Rarl lag unter dem umgestürzten
waschtrog und ich war so gegen die wand
gcslogen, daß ich glaubte, mit jedem puls-
schlag werde mein Rops größer.
Rarl zog Fritz aus dem steinernen Trog,
beide waren naß wie gebadete Mause. Da
schrie Rarl plötzlich: „Rurt! tim Himmels
willen, dein Pater!" Ich rasste mich aus
und sah durch die ausgesprengte Tür quer
über den Hos meinen Vater kcranlaufcn.
In der einen Hand kielt er ein Scrvier-
brett mit Rasfee, in der andern einen Tel-
ler mit Rüchen.
„was ist denn geschehen!" schrie mein
Pater, „was ist denn los?" Ich war noch
zu benommen, um zu antworten.
„Habt ihr denn nichts gehört?" schrie
mein Pater, der durch das Sonntags-
Von
ue i » ri e !i I) u r n j o
/ererlrcb tlorl oben,
Tttnbcrbnrxen, wei/l uncl Fcbrmmerncl
r» eien b/rMmelrrauM Zeboben.
Uon elem Aolc/nen 7rnnen§anme
wärbler in che Rie/e laurcbe»,
rbre blanbe-r §cbrlcle ölrnben
nnr/ ^önle/ /e» Fir/r bttttjebe».
Dnrcb clre Kre^e/rlore /«bre-r
öcbi/se ^cbroeixe/rrl r?r che werten,
Rebelliere, che nn/ RlnZe/n
chrre/r ein blaner Rener x/erlen.
wie rbr jebön Ferch wanele/bnre,
Rrrl nnrl Rlrrnnrel Z/erebZeboren,
rrrr^er rtkenFe/renFe/rre/rFal cleutenrl
rn/rsor an eneb FesbFl verloren.
geschast so in Anspruch genommen war,
daß er weder den ausgesprengten Türstock
noch die zerschlagene» Fenster sah. „Es
Kat doch so laut gekracht, daß ich geglaubt
kabe, die ganze Mühle sei in die Luft ge-
flogen!"
„Nichts ist los", antwortete ich, der
über diese Blindheit meines Vaters sehr
verwundert war, „ich habe nichts gehört.
Vielleicht ist es ein Gewitter?"
„Merkwürdig, sehr merkwürdig, höchst
sonderbar", antwortete mein Pater und
lies mit Rassce und Rüchen wieder zu
den Gästen vor das Haus.
Später kam ja doch alles aus. wir be-
zogen unser» Teil nach Gebühr. Aber nach
Jahren »och war mein Pater über meine
Antwort damals ebenso verblüfft wie über
seine eigene Blindkeit. „Nichts gekört",
sagte er oft noch, „nichts gehört, vielleicht
ein Gewitter! Und dabei ist das halbe
Waschhaus in die Luft geflogen: Und ich
selbst stehe vor dieser Bescherung und seke
nichts, aber rein gar nichts!" Mein Vater
konnte sich das niemals erklären, nur
manchmal fügte er kopfschüttelnd kinzu:
„Es war damals nach einer langen Regen-
zeit der erste schöne Tag und es müssen
wohl recht viele Gäste draußen gewesen
sei»,"
Urteil lies R a I 1 8
Ibeo Lebrirk
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