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Kunst und Künstler.

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ist 300 Palmen lang und ganz kürzlich von Seiner Heiligkeit wiederher-
gestellt worden. Da die Nachmittagskühle bereits eingetreten war, so
schlug D. Roque vor, auf das Dach des gewölbten Corridors zu steigen
und auf diesem nach dem Ritiro hinaufzugehn, wo wir die wunder-
vollste Aussicht (wahrlich ein Belvedere) auf die heilige Stadt und die
Campagna gemessen würden. Nachdem wir etwa die Hälfte des Wegs
gemacht hatten, öffnete sich auch zur Linken unten der Blick in den
geheimen päbstlichen Garten der Pinie. Am Ende angelangt, stiegen
wir wieder herab und kamen heraus bei der Statue der sterbenden
Cleopatra, die am Ende des Corridors über einem Brunnen aufgestellt
ist. Von da traten wir in einen von hohen Mauern umschlossenen
viereckigen Garten, mit reizenden Blumenbeeten, zwischen denen die
Flussgötter Nil und Tiber, sowie eine kauernde Venus aufgestellt waren.
Auch in acht Nischen der Mauern sind griechische Marmore, darunter
der Laokoon. Dann besahen wir das Zimmer, in dem ich durch die
Gnade des Cardinais beherbergt werden sollte. Die Umgebung kann sich
mein Herz nicht herrlicher wünschen, aber der Ort i«t rWh o^rrm^ah-
gelegen und einsam. Das Zimmer ist ein Theil dc-
Tor de' venti, den Raphaels Freund Bramante Lazzcri E

weilten und ruhten lange in einem grossen aber E ^7lv$^

(er hat nur drei Fenster) und betrachteten die mit b: = w

malten sechszehn Historien des Federigo Zuccari, w E

von Moses und Pharao darstellen. Sie gaben mE",-

cinen bessern Begriff, als die schwachen Arbeiten -

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einem Gesims, das von jonischen Pilastern, zwischen =r l_
gehängt sind, getragen wird, erheben sich zwanzig E—
[Karyatiden] von weissem Stuck auf Piedestalen =-
zwischen diesen Figuren sind die sechzehn Gemäl EJ?
mälde, die Erwürgung der Erstgeburt, ist von 1 -
endet. Diese Gemälde hat der Cardinal Emulio fü-jjj
lassen1). Da mir der Saal gefiel und auch der (I
Seiner Majestät unternommenen neuen Einrichtung E
lag, so liess mir D. Roque die Schlüssel zu diesiS
nung zurück. In der Nähe ist eine alte Kapelle, d E
Jahre 1490 Johannes dem Täufer weihte; über des

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l) Dieser Saal ist jetzt ein Theil des etruskischen \ E_ (Jj
riano) und enthalt die Bronzen und Goldsachen. Er liegt Zjj ^

Nische, welche das alte Theater des Belvedere abschloss. = OQ

die jetzige Sala delle rause des Museums. Der Aufgang i; ST ^

Statuen. =-S D

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