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Wor-wor-L.

Mieser Versuch wurde niedergeschrieben vor drei Jahren, auf die Einladung der
Redaktion einer illustrirten Zeitschrift, die ein Murilloheft in der bei ihr üblichen
mustergültigen Ausstattung bringen wollte. Der Verfasser nahm um so weniger
Anstand, der Versuchnng nachzugcben, da er auf Reisen früherer Jahre mannigfaltige
Gelegenheit gefunden, und auch gesucht hatte, des Meisters Werke kennen zm, lernen,
jetzt aber wohl kaum noch hoffen durfte, sein Jnventar von Erinnerungen und Auf-
zeichnungeu wesentlich vermehren zu können. Jndes, wenn seine Autopsie auf diejenige
Vollständigkeit, welche man von einer Monographie verlangt, keinen vollen Anspruch er-
heben konnte, sie schien auszureichen für den Zweck jenes Artikels, die Aufstellung eines
Künstlerbildes. Als aber das Manuskript in der verabredeten Frist fertig worlag'Zzeigte
sich, daß die dlusführung der geplantcn Ausstattung Hindernissen begegnet war. Nun
würde der Verfasser ohnc den Anstoß jenes Briefes wohl kaum je daranf gekommen
sein, etwas über den spauischen Maler zu schreiben; ja in dieser Voraussicht hatte er
bereits in einer vor vier Jahren erschienenen Schrift die Gelegeuheit benutzt, ihm eine
Episode zu widmen.

Wenn aber Arbeiten, denen die letzte Hand zu geben nicht vergönnt war, für so
gut wie verloren gelten können, so pflegt ein uä nnAnsrn ausgcführtes Opus s. z. s.
Beine zu bekommen und auch ohne besondere Bemühungen seinen Weg zu finden. Und
so nahm sich der verehrte Herausgeber der „Zeitschrift für bildende Kunst" des obdach-
losen Bastards an und ihr Verleger ftattete ihn freigebig aus.

Dies zur Erklärung der eigentümlichen, zum Teil durch dcn Zufall bedingten
Gestalt der vorliegenden Skizze. Wenn der Leser manche ihm bekannte Bilder vergebens
suchen sollte, oder schon öfter mitgeteilte Nachrichten aus des Malers Leben vermissen,
so darf er in vielen Fällen annehmen, daß solche Bildcr nnd Nachrichten dem Ver-
fasser nicht unbekannt waren. Aber in der ursprünglich gebotenen Knappheit des Um-
 
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