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Die Puerta del Sol in Toledo

Von Rom nach Toledo

Tnser Pilger von der »Königin der Inseln« konnte sich bis jetzt über
das Glück nicht beklagen. Beim Hinaustreten ins Leben hatte er
Gönner gefunden, wie man sie sich nur im Traume wünschen möchte. Er
war in der Luft des tizianischen Hauses zum Künstler gereift. Seine Bilder
hatten den Beifall der Großen gefunden. Nun wohnte er am Tiber unter
dem Dache des prächtigsten Palastes in Rom, hatte zum Spazierengehen
am westlichen Ufer die Villa weiland Agostino Chigi's, und etwas weiter
im Süden den Palatin, den Vignola zur Villa Farnese umschuf. Wir Alten
haben die ewige Stadt noch als Stadt der Toten gesehen, damals schien
sie eine sehr lebendige, eine neu auflebende Stadt. Es war die Aera der
gro(3en Strafknaxen und Prachtbrunnen, wo Rom die Monumentalphysio-
gnomie erhielt, deren von der modernen Barbarei mit solchem Erfolg in
Scene gesetzter Zerstörung und Verunstaltung uns ebenfalls nun noch zu-
zusehen beschieden war. Bauen galt (nach dem Ausspruch Papst Gregors
XIV) für eine carita pubblica, mit der man dem Einzelnen wie dem Ganzen
diene. Wir sehen es aus den beschriebenen Gemälden, wie damals reiche
mit Sachkenntnis gemalte Architectur als vornehmster Schmuck von Historien
 
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