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Justi, Carl
Michelangelo: neue Beiträge zur Erklärung seiner Werke — Berlin, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.14274#0013
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Vorwort

DER Plan der hier den Freunden Michelangelos vorgelegten
Arbeit geht bis in den Anfang der neunziger Jahre zurück.
Die Idee des Verfassers war eine freie Discussion der einzelnen
Werke, ungenirt durch die übliche Einschaltung in die Erzählung
seiner Lebensgeschichte. Zweifel ob sich je Zeit und Muße zur
Ausführung finden würden, bestimmten ihn im letzten Jahr des
vergangenen Sä'culums zur ausführlichen Bearbeitung der beiden
Abhandlungen über die sistinische Capelle und das Juliusdenkmal.
Die jetzt gebotenen Artikel wurden dann in der Zeit von 1901—7
auf Zureden von Freunden skizzirt — ich berichte dies alles, um
zu constatiren, daß die Entstehung der Schrift zurückreicht vor den
Eintritt der Sturmflut von Michelangelo -Publicationen — sämtlich
vortrefflich und dankenswert — später hätte ich wohl kaum den
Mut gehabt noch Eulen nach Athen zu tragen. Denn sogar die
Selbstüberschätzung eines Autors — auch wenn er wähnte, mehr
neues und besseres vorbringen zu können, als der Natur der Sache
nach wahrscheinlich sein mag — konnte wohl darüber täuschen,
daß der Kreis der Leserwelt, auf den man hier zu rechnen pflegt,
jetzt nicht ohne Schrecken das Erscheinen noch einer Michelangelo-
monographie begrüßen würde. Und wirklich, als der Verfasser an
dem Punkt stand, der Zurichtung seiner Skizzen für die Presse
näher zu treten, stellte sich ein wachsendes Widerstreben ein, also
daß die damals (1907) eintreffende Offerte einer Sammlung meiner
spanischen Miscellaneen von Seite des Herrn Verlegers zwar als
Störung, aber eigentlich willkommene Störung wirkte.

Als aber nach deren Erscheinen die alten Manuscripte neuer-
dings anfingen mich zu beunruhigen, entschloß ich mich wenigstens
 
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