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Gradmann, Eugen [Hrsg.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg (Jagstkreis ; Halbbd. 1): Oberämter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall — Stuttgart, Esslingen, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.19989#0101

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Tiesenbach.

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bekrönt. Die Deckenmalereien sind von Edm. Widenmann aus Ellwangen 1765.
Dargestellt ist im Chor die Krönnng der Maria, im Schiss Christns als Erz-
martyrer, wie er dem heil. Georg die Krone reicht; ringsum die Georgslegende.
Medaillons im Chor und Schiff zeigen die Evangelisten und einzelne Heilige. An
den beiden Westemhoren sind mnsizierende Engel und biblische Geschichten abgebildet.
Der Hochaltar zeigt das Bild des heil. Georg, die Seitenaltäre die Himmelfahrt
Mariä nnd den heil. Joseph, alles aus der Rokokozeit. Schöne Kanzel in brannem
Hvlz mit Gold; ebenso Kelch im Zopfstil. Grabdenkmal des Rittmeisters Joh.
Christoph Holzapsel v. Wäldershub (f 1675).

Von den Glocken hat die kleine den englischen Gruß als Aufschrift in frnh-
gotischen Majuskeln. Die mittlere: Osanna heis ich. Hans Spangenberger gos
mich NOOOOillXII. muria. 8. murevs. 8. 1ueu8. 8. 1olluuu68. 8. mul68. Die große,
mit schönem gotischem Fries: osanna heis ich. in unser srawen er leut ich. bernhart
lachamann gos mich. 1500.

Eine Feldkapelle steht an der Straße nach Siglershofen.

Altertümer: Sndlich vom Ort in einem Privatwald die sog. Rappenbnrg
mit Wall und Graben, ohne Gemäuer, ein alter Ringwall von 3,5 llu Flüche. Auf der
Hochwart die Spur eines Wartturms mit runder llmwallung. Auf dem abgegangenen
Sulzbachhos jenseits der Jagst saßen vielleicht die Herren v. Sulzbach im 14. Jahr-
hundert. An der Straße nach Rechenberg ein verrusenes Hainenfeld. Drei Stein-
kreuze stauden an der Straße nach Siglershofen, eins, woran sich eine Mordgeschichte
knüpft, im Ort an einem Hans.

Hrefenbcrch.

Pfarrdorf auf der Hochebene westlich von der Jagst; die östliche Markungs-
grenze bildet der Fluß, desseu Bett hier, zwischen Felsen eingenagt, nur für einige
Mühlen Raum läßt; einsam und fast unwegsam. Das Dorf kam wie Crailsheim
von Flügelau an Hohenlohe und an Brandenburg. Kirchlich war es bis 1718
Filial von Crailsheim. Die Kapelle zu St. Veit bekam 1496 einen Ablaßbrief, 1511
eiuen neuen Altar.

Die ev. Pfarrkirche steht im alten Gottesacker inmitten des Dorfs. Der
Chor mit einfachem, niederem Gurtgewolbe und schlichten Fensterfüllungen zeigt den
Stil des 14. Jahrhunderts. Das niedere Schiff mit flacher Gipsdecke ist 1707
(Juschr.) erbreitert worden bis zur Quadratform; außerdem nördlich am Chor hin
verlängert und mit einer Empore verbant. An der Westseite stand wohl (15)12.
Die drei Glocken sind 1819 von Joh. Ludw. Reiner in Crailsheim gegossen. Von
den alten, welche 1815 in einem Wetterbrand zu Gruud gingen, war die größere
um 1591 von Christoph Glockengießer gen. Rosseuhart zu Nürnberg gegossen und
trug den Spruch: Gottes Wort bleibt ewig, glanb dem mit That, wirst selig. Die
kleinere, von Bernhart Lachaman 1501, trug die Namen der Evangelisten.

Altertümer: Die sog. Eulenburg auf schroffem Fels in einem Eichholz, zwischen
Helden- und Weidenhäuser Mühle, der Rest eines kleinen burglichen Hauses; Sage
von drei Fräulein v. Roten, die hier gehaust. Jm abgeg. Weiler Wischart, gegen
Wollmershausen hin, stand eine Kapelle zum heil. Kreuz. Jm Fuchsloch bei der

Paulus, Denkmäler aus Württemberg. Jagstkreis. 6
 
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