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Gradmann, Eugen [Hrsg.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg (Jagstkreis ; Halbbd. 1): Oberämter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall — Stuttgart, Esslingen, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.19989#0303

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282

Jagstkreis. Oberamt Gerabronn.

Evan g. Stadtkirche, vormals Wallfahrtskapelle zum hl. Blut. Die Kapelle
war zu Ende des 15. Jahrhuuderts erbaut. 1502 wurde eiue Fruhmesse gestiftet.
1503 wird urkuudlich (bei Wibel III, 252) als Leiter des Baus ein Meister Schram-

haus genanut. 1556 wurde
die evaug. Pfarrei errichtet
und die Gemeinde von der

Kirche zu Bachlingen gelöst.
1610 uud 1680 ist das Ge-
bäude vergrößert wordeu,
uud zwar, wie es scheiut,
1610 verlängert gegen We-
steu, wo der Glockenturm
erbaut ward, und 1680 er-
weitert gegen Norden.

Der spätgotische Chor
hat eiu schönes Netzgewölbe,
Streben nnd geteikte Fenster
mitFischblasenmaßwerk. Das
Gewölbe sitzt anf Wand-
kousolen. Die vieleu Schnitt-
puukte der Rippen sind be-
setzt mit Wappeuschilden.
Die Wappen sind im Jahre
1680 neu ausgemalt worden
(lant Verordnung des Gra-
fen Heinrich Friedrich im
sürstl. Archiv zu Langenburg).
Ilnter dem Fußboden des
Chors ist eine Grnft. Das
Schiff hat eiue kielförmige
Bretterdecke vou 1680, be-
malt und mit dem großeu
Allianzwappen des Grafen
Heinrich Friedrich (Hohen-
lohe und Castell), bezeichuet.

Die Chorfeuster ent-
halten wertvolle Glas-

gemülde aus alter uud ueuer Zeit (1872 ff.). Die alten stelleu vor: 1) Eineu
Ritter vou Crailsheim kuieend; hiuter ihm steht St. Georg. 2) Christus am Kreuz,
Maria und Johaunes. 3) Auna v. Cr., geb. v. Gundelsheim (Wappen) mit St. Christo-
phorus. 4) St. Andreas. 5) Maria im Strahlenkranz nnt dem Christkind. Sie
wird vou zwei Engelchen gekrönt. Das Kind spielt mit eiuer goldenen Taube, die
es an einem Apfel picken läßt. 6) Markgras Friedrich v. Vrandenburg, knieend in
ritterlicher Rüstnng. Oben sind in Majuskeln angeschrieben sein Name und seine Titel

Langenburg, Stadtkirche. Glasgemülde.
Markgraf Friedrich v. Brandenburg.
 
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