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Gradmann, Eugen [Hrsg.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg (Jagstkreis ; Halbbd. 1): Oberämter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall — Stuttgart, Esslingen, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.19989#0330

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Obersteinach mit Altenberg.

309

Am Gasthaus zum Ochsen, dem früheren Herrenhaus. befindet sich das Wahr-
zeichen von Niederstetten, die steinerne Halbsigur eines Mannes, bekannt als der
halbe Mann. Es entspricht der Trägerfigur am Kirchenturm. Südlich vor der Stadt,
wo der Schloßberg hart an die Vorbach herantritt, ist aus dem Felsen das Erd-
geschoß einer Wohnung herausgebrochen samt einer gewundenen Treppe.

Jm Weiler Sich ertshausen (Sighartsh.) steht auf einer Anhöhe, die rück-

wärts durch einen Graben abgeschnitten
ist schon 1334 erwähnt (nach Wibel I,
S. 131). Sie ist einschiffig, den Chor
bildet der Unterstock des niederen vier-
eckigen Turms, der in der Flucht der
Schifswünde bleibt. Der Turmchor hat
ein Rippenkreuzgewölbe ohne Konsolen,
gegen das Schiff einen ungegliederten
Spitzbogen, gegen Süden und Osten je
ein Fenster mit Rundbogen, der aber
Maßwerksüllung hat, und mit eiserner
Gitterstange. Das Schiff hat nur gegen
Süden ein viereckiges Fenster und die
schmucklose Psorte. Die Thür hatte gar
tein eisernes Beschläg, man sieht noch
den Stein, worin die Wandsäule sich
drehte. Die Glockenstube deckt ein Sattel-
dach mit Ziegeln, vorn und hinten ein
wenig abgemalmt. Auf der größeren
Glocke steht in Minuskelschrist: eürmtol'
tz1oeÜ6iiZi6886r 2u iiurnl)6ro' ^08 mieli,
211 p:ott68 loü 6Ür imä äuiiü »'oüor ieü.
Aus der kleineren in Kapitalbuchstaben:
1726 Z'08 mieü iii Ootto8 üiuüiiieii
ckoüami ü,6oiiüurä Ü0686Ü voii inor8-

ist, eine tleine Kapelle unbekannten Titels; sie

Niederstetten. Rathaus.

St. Christoph, Cosmas

üaeli iiueü 8ieÜ6rt8Ü3ii86ii. Jn der
Kapelle sind noch drei Holzsiguren aus dem 16. Jahrhundert,
oder Damian, Georg; durch Anstrich verdorben.

Hbevsteirrcrch mit Attenberig.

Steinach ist ein altes Dorf, vielleicht vormals Centgerichtsstätte. Alte Psarrei
St. Peter und Paul. Den Kirchensatz schenkt 1290 Zürich v. Stetten mit Zustim-
mung Krafts v. Hohenlohe an den Deutschorden. Die Kirche ist ursprünglich gotisch,
mit Turmchor; 1634 verbrannt, 1650 erneuert und 1757 wiederhergestellt und der
Kirchturm neugebaut. Glocken: Zwei von Joh. Ernst Lösch in Crailsheim 1777.
Eine trägt dieselbe Jnschrist wie die dritte Langenburger Glocke. Die vierte von
1651 hat eine lateinische Jnschrist: Lviiaäiemmw u. s. w. Ilber die Bezahlung einer
Glocke ist eine Quittung von Konrad Glockengießer in Nürnberg aus dem Jahr 1456
 
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