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Gradmann, Eugen [Hrsg.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg (Jagstkreis ; Halbbd. 1): Oberämter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall — Stuttgart, Esslingen, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.19989#0376

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356

Jagstkreis. Oberamt Gmünd.

Von Gmünd stammen die Maler: Hans Bal-
dnng, gen. Grün (1509—45 in Straßburg, dazwischen
1511—17 in Freibnrg i. Br.). Jörg Ratgeb (1514
in Frankfurt, später in Stuttgart, wo er 1519 den
Herrenberger Altar gemalt haben wird, 1526 hingerichtet
in Pforzheim). Jn Gmnnd lebten die Maler: Ulrich
Stnrm,(1596—1630); Balthasar Küchler (1571 bis
1641, vielleicht Schlesier von Gebnrt, Herausgeber
des Kupferstichwerks über die Hochzeit Herzog Friedrichs
von Württemberg); Joh. Gg. Heberlen (1670—1725).
Joh. Anwander ans Lauingen malt um 1757—62
Fresken in zwei Gmünder Kirchen. Josef Wannen-
macher aus Tomerdingen malt 1776 Fresken in
St. Leonhard, St. Katharinen, in der Franziskanerkirche
und in einem Bürgerhaus (Or. Köhlers Haus). Georg
Strobel aus Wallerstein: zwei Seitenaltarblatter in der
Franziskanerkirche und viele Bildnisse.

Auswartige Künstler und Knnsthandwerker,
die vorübergehend in Gmünd thätig waren, siehe Regesten
zur Baugeschichte der Heiligkreuzkirche.

Der Zimmermeister Peter Vrem aus Süßen hat
1523 das alte Rathaus erbant. Endris Stromeher,
Stadtwerkmeister von Ulm, war 1536 zn Gmünd am
Rathans und Spital thätig.*)

Besondere Ereignisse: 1546, Novbr. 26.,
Belagerung der Stadt und Beschießung aus der Ost-
seite, besvnders vom Ninderbacher Thorturm bis znm
Königsturm. 1589 brennt die Schmalzgrube ab.
1650 werden durch einen Brand acht Häuser am
Markt zerstört. 1793 sind aus einmal sast dreißig
Häuser abgebrannt.

Württembergisch ist Gmünd seik September 1802.
Die Stadt ist erbaut in der Niederung zwischen Rems nnd Waldstetterbach.
Die Kirchhöse von St. Johann nnd Heiligkreuz, die Klöster nnd Psleghöfe fremder
Klöster, der Marktplatz — sür den ein Burgfrieden galt — und die Höfe der Bürger
samt dem Judenhos bildeten die Altstadt, die, wie wir annehmen dürfen, schon zur

Aus einem Aufsatz vou Klaus i. d. Württ. Jahrbüchern 1902 sind nachzutrageu: Hieron.
Mayer, Werkmeister zu Ginünd, 1502 vergeblich empsohlen nach Freiburg i. Br.; Hans Traub,
Steinmeh zu Gmünd, bekommt 1534 vom Rat Erlaubnis zwei Jahre in Neresheim zu dienen;
ein Oberbaumeister Wertwein vou Gmünd will 1607 nach Regensburg abziehen.

Stadtbüchsenmeister wird 1545 Leonh. Reiser. Geborene Gmünder waren P. Hartenbeck,
Stempelschneider des Erzherzogs Ferdinand zu Hall in Tirol 1594 und der Bildschnitzer Christian
Felderer, geb. 1708, Ordensbruder im Dominikanerkloster zu Wimpfen. Johann Püchler aus Linz,
um 1650 in Gmünd, sein Sohn Joh. Philipp und sein Enkel Joh. Michael haben sich durch eine
Spielerei — kalligraphierte Bildnisse in Kupferstich einen Namen genmcht.

Gmünd. Heiligkreuzkirche.
Muttergottesbild am Westportal.
 
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