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89. Galant-satirische Karikcitur von Travies aus der Serie „Anticholerische Karikaturen".

eint es in künstlerischen Intentionen, aber init mehr Meisterschaft als Boucher und
als Carle Vernet. Das Gebiet ist unermeßlich, die Frauen mit all ihrer anmutigen
Kraft, ihrer ganzen weiblichen Macht drängen zur Initiative, nichtsdestoweniger
aber darf der Künstler sich über sie belustigen, denn jede Macht kann den Spott
herausfordern und an der Stelle des antiken Sklaven, der den Triumphator mit mög-
lichem Sturze bedroht, muß hier die Siegeriu ihren Ruhm der Karikatur zahlen, der
reformierenden, verurteilenden Karikatur. Das Theater wird die Beute des Zeichners,
und besonders die schönen Leldinnen des Trauerspiels und des Lustspiels. Es gibt
nur wenig Karikaturen der Rachel, aber unendlich viele der Sarah Bernhardt.
In neuester Zeit veranlaßt der materielle Fortschritt eine Ambildung der Karikatur;
der srüheren Lithographie solgt der sarbige Stich. Kat die Kunst dabei zu ge-
winuen? Das ist nicht sicher; sie verändert ihre Stellung, und diese Veränderung
ist jedenfalls merkwürdig und intereffant. So erklettert die Karikatur Wände und
Mauern und teilt ffch dem Anschlagzettel mit. Nachdem Chsret die Aufmerksamkeit
durch den Nimbus seiner musterhaften Freskomalerei auf sich gelenkt haff beeisern
sich seine Nachfolger Lautrec, Cappiello durch Entstellungen die Ausmerksamkeit
zu erregen und mit Barrere wird das zur gewaltsamen, derben Äbertreibung, die
 
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