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Kandinsky, Wassily
Über das Geistige in der Kunst: insbesondere in der Malerei ; mit acht Tafeln und zehn Originalholzschnitten — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.27758#0058
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IV.


DIE
PYRAMIDE

So stellen sich allmählich verschiedene Künste auf den Weg-, das
zu sagen, was sie am besten sagen können, und durch die Mittel,
die jede von ihnen ausschließlich besitzt.
Und trotz oder dank dieser Absonderung, nie standen in den
letzten Zeiten die Künste, als solche, einander näher als in dieser
letzten Stunde der geistigen Wendung.
In allem Erwähnten sind die Keime des Strebens zum Nicht-
naturellen, Abstrakten und zu innerer Natur. Bewußt oder un-
bewußt gehorchen sie dem Worte Sokrates: ,,Erkenne dich selbst!“
Bewußt oder unbewußt wenden sich allmählich die Künstler haupt-
sächlich zu ihrem Material, prüfen dasselbe, legen auf die geistige
Wage den inneren Wert der Elemente, aus welchen zu schaffen ihre
Kunst geeignet ist.
 
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