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Kast, Alfred [Hrsg.]; Rumpel, Theodor [Hrsg.]; Fraenkel, Eugen [Hrsg.]
Pathologisch-anatomische Tafeln nach frischen Präparaten: mit erläuterndem anatomisch-klinischem Text ; aus den Hamburger Staatskrankenhäusern — Wandsbeck-Hamburg, [ca.1909]

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https://doi.org/10.11588/diglit.8169#0091
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HEFT 9.

Pathologisch-anatomische Tafeln.

Rubriken-Eintheilung:

C. Circulationsapparat. — K. Knochensystem, Muskeln und Sehnen. — N. Nervensystem. — H. Haut. —
F. Tractus intestinalis und Peritoneum. — D. Leber, Pancreas, Milz- und Lymph-Drüsen. — R. Respirationsapparat. —

U. Harnapparat. — G. Geschlechtsapparat. — S. Sinnesorgane. —

U III.

a- Struma suprarenalis.

Knotige Rindengeschwulst der Nebenniere.
Gelegentlicher Befund bei einem 50jährigen an Pneumonie verstorbenen Manne.

In der linken Nebenniere befindet sich ein klein kastaniengrosser Tumor, welcher auf dem Durchschnitt ein gleichmassiges fett-
eelbes Aussehen bietet. Am Rande des Tumors sind noch Reste von Nebennierensubstanz deutlich zu erkennen; in der Mitte des

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Tumors sieht man eine grössere und mehrere kleinere frische Blutungen.

Mikroskopisch besteht die Geschwulst aus länglichen unverzweigten Zellsträngen, welche durch zarte bindegewebige Septen von
einander getrennt sind. Die die; Zellstränge zusammensetzenden Zellen sind mit Ausnahme einiger, nahe der Mitte verlaufender
Zellbalken, durchgehends stark verfettet. In der Umgebung der fettfreien Zellstränge ist das Bindegewebe herdweise etwas verdickt.

b- Tubercolose der Nebenniere.

Linke Nebenniere stark vergrössert und verdickt. Auf dem Durchschnitt zeigt sich, dass dieselbe gleichmässig verkäst ist mit
Ausnahme einer kleinen Stelle am oberen Pol, die noch normales Gewebe erkennen lässt. In der rechten Nebenniere befindet sich ein
bohnengrosser verkäster derber Herd. —

34jähriger Mann, Tod an miliarer Tuberculose, ausgehend von einer verkästen in den Ductus thoracicus durchgebrochenen
Bronchialdrüse. — .Anamnese fehlt.

Klinische Erscheinungen von ,,morbus Addisonii" fehlten.

U IV.

Adenoma capsulatum renis.

Abgekapseltes Adenom der Niere.
Gelegentlicher Sektionsbefund bei einem an Tuberculose verstorbenen 39jährigen Manne.

In der Mitte der rechten Niere befindet sich eine, die Oberfläche etwas überragende, kuglige kartoffelgrosse Geschwulst. Auf
dem Durchschnitt zeigt dieselbe ein mit Hohlräumen durchsetztes gleichmässig lettgelbes Gewebe. Die bis an das Nierenbecken
hineinreichende Geschwulst ist von der anscheinend unveränderten Nierensubstanz durch eine deutliche Kapsel abgetrennt. —

Die links befindliche mikroskopische Zeichnung stellt einen Schnitt durch den Rand des Tumors dar. Eine starke bindegewebige
Kapsel trennt die Geschwulst von dem, einzelne verödete glomeruli enthaltenden, sonst normalen Nierengewebe. Die erstere zeigt, wie
namentlich die zweite rechtsstehende, bei stärkerer Vergrösserung aufgenommene Zeichnung erkennen lässt, durch Kapillaren führende,
bindegewebige Septen von einander getrennte verschieden grosse Hohlräume, welche mit rundlichen, ein stark verfettetes Protoplasma
und einen sich deutlich färbenden Kern besitzenden, Zellen erfüllt sind. Eine gewisse Aehnlichkeit solcher Schnitte mit den ans
strumösem Nebennierengewebe (u lila.) erhaltenen lässt sich nicht leugnen.

Derartige Tumoren von wechselnder Grösse finden sich in den Nieren als zufällige Sektionsbefunde recht häufig; intra vitam
brauchen dieselben, sofern sie sich innerhalb der beschriebenen Dimensionen entwickeln, keine Erscheinungen zu machen.

Man war seit den bekannten Mitteilungen von Grawitz geneigt, Tumoren von dem Bau der beschriebenen genetisch mit in das
Nierengewebe abgesprengten Nebennierenstücken in Verbindung zu bringen, eine Anschauung, die nach den jüngsten Publikationen von
Sudeck (Virch. Arch. Bd. CXXXIII.) mehr als fraglich geworden ist. Den letzteren zufolge hat man es bei der Mehrzahl derartiger
Geschwülste, als deren Repräsentant der in der Abbildung reproducierte angesehen werden muss, mit ächten Adenomen zu thun.

U V. und VI.

Sarcomatodes Adenom der Niere.

(Adenoma sarcomatosum pseudopapillare renis.)

50jähriger, früher gesunder, Quartiersmann erkrankte im April 1892 mit Schmerzen in der linken Lumbaigegend, die nicht be-
sonders heftig, aber doch dauernd vorhanden gewesen sein sollen. Im Oktober Verschlimmerung: stärkere Schmerzen, zunehmende
allgemeine Mattigkeit, Unsicherheit und Schwäche in den unteren Extremitäten. Die letztere führt in den nächsten Monaten zu einer
kompleten Lähmung der unteren Extremitäten ad motum et ad sensum. .Seit Januar 1893 auch Blasen- und Mastdannlähmung. Der

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