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Kauz, Constantin Franz Florian Anton von
Beobachtung über das Wort Oesterreich: Entgegengesetzet einer Beobachtung (Titl.) H. Prof. Gottscheds — Wien, 1760 [VD18 14057506]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26018#0008
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4 G (°) O
Stellen hören. Jene lautet also: „ Oesterreich von
„ Itter, der Donaustrom, und Ittria dem alten Na-
„ men der Landschaft. Andre meynen, es heiße das
„ östliche Reich, dagegen Frankreich das westliche Reich
„ geheißen.^ Allein ohne Grund; Denn nur Fran-
,, kenland ist in Orientalem und Occiclentalem ge«
„ theilet worden, womit aber Oesterreich nichts zu
„ Lhun hat, welches vormals zu Bayern gehöret hat.»
In letzterem Buche findet man diese Worte: „ Oe-
„ sterreich sollte nach dem Lateine ^nttria zu rechnen
„ vom Süden den Namen bekommen haben; und al-
so Südenland heißen; indem es auch wirklich dem
„ meisten Deutschlande südlich genug liegt. Allein
„ es ist doch wahrscheinlicher, daß der lateinische Na-
„ men aus dem deutschen Oesterreich entstanden, und
„ zwar in Ansehung Bayerns und Schwabens, auch
„ wohl des Fränkischen, denen es gegen Osten gele-
„ gen ist: wie es bey den Römern Noricum, das
„ Nordreich, geheißen. Wie aber, wenn es vom
„ Donaustrom, Itter, der mitten durchfließt, den
„ Namen lttria, Jsterreich, bekommen hätte? Ich
entscheide nichts. Ein jeder denke, wie ihm beliebt...
Du siehst, lieber Leser, daß du hieraus nicht klüger
wirst, ja, daß du in unnöthigen Zweifel geräthst,
0b UNser Land von Ittria, V0N U^uttria, von Butter-
oder von Osten benennet werde? Gleichwohl darf es
einem Oesterreicher nicht so gleichgültig seyn, die
Ursache der Benennung seines Vaterlandes nicht zu
wissen. Wir wollen also gegenwärtig obenhin zeigen,
Hr. Professor Gottsched wäre, ungeachtet seiner Aus-
flucht nichts entscheiden zu wollen, mit seinen Gedan-
ken sicherer zu Hause geblieben; hernach aber auch die
gemeine Meynung näher erklären.
Hr. Profl Gottsched leitet in seiner Grammatik
geradlweges Oesterreich von Itter und Ittria. Wahr-
haftig! wenn ich betrachte, daß jene Mynung, die
keinen
 
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