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KREIS BÜDINGEN
ist, an der Hofseite aber seine ursprünglich wirksame Erscheinung behalten hat.
An dem einen Hintergebäude, No. 20, ist über der Stallthüre die Jahreszahl 1538,
an dem andern, No. 21, dem Pfarrhaus der ehemaligen lutherischen Kirche, 1,560
zu lesen. Von den Häusern der gegenüberliegenden Seite der Schlossgasse sind
hervorzuheben: No. 12 das Knabenschulhaus mit einer Wendeltreppe,
zierlich gegliederten Thür von 1569 und einem Fenster, woran das Zeichen:
eingemeisselt ist, und der Turnsaal von 1593; ferner das stattliche v. Gehren'sche
Haus, No. 18, von 17 18, in dessen Gartenmauer von einem jetzt abgerissenen,
hinter demselben gelegenen Haus*)
Reste von zwei schönen gotischen
Doppelfenstern mit Fall-Laden-
verschluss (Fig. 48) eingesetzt sind;
sodann No. 30, mit einer von jo-
nischen Pilastern und Sturz-
verdachung umrahmten T h ü r e von
1609. Sehr malerisch wirkt das erste
Pfarrhaus, No. 43, gegenüber der
südwestlichen Ecke der Stadtkirche
(Fig. 20 S. 45 und Plan S. 40 bei
12), durch den Schmuck zweier hohen
Holzerker, gekehlter Doppel-
fenster und eines prächtigen Stich-
bogenth ü r ch ens mit der Jahres-
zahl 1562, das dem in Fig. 42 S. 81
abgebildeten ähnlich und mit dem-
selben Steinmetzzeichen versehen ist.
Gleicher Art, vielleicht noch feiner
ist auch das S t i ch b o g e n t h ü r -
iggpSS: ch e n der Stadtdienerwohnung hinter
dem Rathaus (Plan S. 40 bei 13), in
dessen Sturz man zwischen den Buch-
staben H : W und H : H
Fig. 47- Büdingen. Erker des Hektoratshauses. die Zahl \o 97 geteilt durch _|
dieses Steinmetzzeichen:
bemerkt.**) Das Haus, das seine alte Einrichtung so ziemlich erhalten
zu haben scheint, trägt an einem Eckquader das in Stein gehauene Wappen
der Stadt Büdingen. Erwähnenswert sind ferner die altertümlichen mit W appen
geschmückten Gebäudeteile eines einst adeligen Hofes nächst der hohen Schule
an der Südseite der Stadtkirche; sodann ein hübsches, von Stabwerk umrahmtes
Thürchen von 1609 an dem Haus No. 146, gegenüber der Nordseite der
Stadtkirche; vom zweiten Pfarrhaus (Plan S. 40 bei 14) die nur teilweise er-
*) Haupt, Abriss einer Baugesch. d. Stadt Büdingen S. 15.
**) Die Baukosten des Stadtknechts Hauses beim Rathaus sind 1597 mit 147 Gulden, 19 Schilling 3I/a Heller
gebucht. Das Stein- und Mauerwerk war an Jost ScherpfTen verdingt.
KREIS BÜDINGEN
ist, an der Hofseite aber seine ursprünglich wirksame Erscheinung behalten hat.
An dem einen Hintergebäude, No. 20, ist über der Stallthüre die Jahreszahl 1538,
an dem andern, No. 21, dem Pfarrhaus der ehemaligen lutherischen Kirche, 1,560
zu lesen. Von den Häusern der gegenüberliegenden Seite der Schlossgasse sind
hervorzuheben: No. 12 das Knabenschulhaus mit einer Wendeltreppe,
zierlich gegliederten Thür von 1569 und einem Fenster, woran das Zeichen:
eingemeisselt ist, und der Turnsaal von 1593; ferner das stattliche v. Gehren'sche
Haus, No. 18, von 17 18, in dessen Gartenmauer von einem jetzt abgerissenen,
hinter demselben gelegenen Haus*)
Reste von zwei schönen gotischen
Doppelfenstern mit Fall-Laden-
verschluss (Fig. 48) eingesetzt sind;
sodann No. 30, mit einer von jo-
nischen Pilastern und Sturz-
verdachung umrahmten T h ü r e von
1609. Sehr malerisch wirkt das erste
Pfarrhaus, No. 43, gegenüber der
südwestlichen Ecke der Stadtkirche
(Fig. 20 S. 45 und Plan S. 40 bei
12), durch den Schmuck zweier hohen
Holzerker, gekehlter Doppel-
fenster und eines prächtigen Stich-
bogenth ü r ch ens mit der Jahres-
zahl 1562, das dem in Fig. 42 S. 81
abgebildeten ähnlich und mit dem-
selben Steinmetzzeichen versehen ist.
Gleicher Art, vielleicht noch feiner
ist auch das S t i ch b o g e n t h ü r -
iggpSS: ch e n der Stadtdienerwohnung hinter
dem Rathaus (Plan S. 40 bei 13), in
dessen Sturz man zwischen den Buch-
staben H : W und H : H
Fig. 47- Büdingen. Erker des Hektoratshauses. die Zahl \o 97 geteilt durch _|
dieses Steinmetzzeichen:
bemerkt.**) Das Haus, das seine alte Einrichtung so ziemlich erhalten
zu haben scheint, trägt an einem Eckquader das in Stein gehauene Wappen
der Stadt Büdingen. Erwähnenswert sind ferner die altertümlichen mit W appen
geschmückten Gebäudeteile eines einst adeligen Hofes nächst der hohen Schule
an der Südseite der Stadtkirche; sodann ein hübsches, von Stabwerk umrahmtes
Thürchen von 1609 an dem Haus No. 146, gegenüber der Nordseite der
Stadtkirche; vom zweiten Pfarrhaus (Plan S. 40 bei 14) die nur teilweise er-
*) Haupt, Abriss einer Baugesch. d. Stadt Büdingen S. 15.
**) Die Baukosten des Stadtknechts Hauses beim Rathaus sind 1597 mit 147 Gulden, 19 Schilling 3I/a Heller
gebucht. Das Stein- und Mauerwerk war an Jost ScherpfTen verdingt.