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Wagner, Heinrich
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Büdingen — Darmstadt: Bergstraesser, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.18791#0203

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LEUSTADT

l87

LEUSTADT

OF, unweit der Nidder, 12 km nordwestlich von Büdingen, heisst, Allgemeines
Leistat 878, Loupstete, Lauffstad 1401, Laubstat 1441.

In der Leustädter Gemarkung war das Kloster Fulda, den
Summarien des fuldischen Mönchs Eberhard zufolge, um 878 begütert.
Der Ort gehörte ins Ortenberger Landgericht.*) Aus einer Urkunde von 1401 **)
geht hervor, dass Leustadt sich zu dieser Zeit im Besitz des Ritters Johann von
Wolfskehlen zu Fetzberg befand. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wird ausser dem
Schloss oder der »bürg zu lawstadt«
auch das Dorf daselbst mehrmals
erwähnt. ***) Landgraf Wilhelm von
Hessen hatte 1491 »Laugstat das
huss« mit samt anderen Häusern
und Gütern in einer Fehde erobert,
gab es aber bei der durch Pfalzgraf
Philipp erfolgten Schlichtung des
Streites wieder heraus.

Im Weistum des Landgerichts
Ortenberg von 1446 t) heisst es
»wann die Junkern zu Laustatt ihre
Schlossbrucke aufziehen, so haben
sie all ihre Herrschaft beschlossen«.
Wann das Dorf zur Wüstung wurde
ist unbekannt, tf)

Nach dem Aussterben der
Llerren von Wolfskehlen zu Fetzberg
findet man in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhundertsft+) den Obristen

(nachherigen General) Johann Georg von Stauff und dessen Sohn Johann Ludwig,
hierauf den hanauischen Rat Fabricius von Westerfeld im Besitze des Hofes. Des
letzteren Witwe verkaufte ihn zu Anfang des vorigen Jahrhunderts an den Grafen

*) Landau. Beschr. des Gaues Wettereiba, S. 122.
**) Baur, Hess. Urk. IV, No. 2, S. 3.
***) Ortenb. Buch I, fol. 133, sowie Repert. d. Grossh. Haus- u. Staats-Arch. zu Darmstadt,
t) Nach den Strecker'schen Ausz. im Grossh. Haus- u. Staats-Arch. zu Darmstadt,
ff) Der »Wetterauische Geographus« verzeichnet noch 1747 (wohl nach älteren Quellen) »Leystatt, Laustatt,
ein Flecken und Schloss«, letzteres zu Ysenburg-Büdingen, crsteren zur Burg Friedberg (?) gehörig.

ttt) Grossh. Haus- u. Staats-Arch. zu Darmstadt. — Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B. I, S. 136.

I : 1000

Fig- 93- Letcstadt. Grundriss des Schlosses.
 
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