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Wagner, Heinrich
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Büdingen — Darmstadt: Bergstraesser, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.18791#0227

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NIDDA

2 T I

Gesicht und Nacken. An den zum Gebet gefalteten Händen hängt der Rosenkranz. Zu Füssen
der Figuren bemerkt man Spuren des Löwen und des Hundes, die in üblicher, sinnbildlicher
Weise unter ihnen hingestreckt lagen.

Der Leichenstein nebenan hat die Umschrift 2Imto • Dorm • 154-0 • pf • PTtfer •
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Zu Hüupten der im langen Klosterkleid abgebildeten Dahingeschiedenen sind das väterliche
und mütterliche Wappen, Erbach und Wertheim - Breuberg, zu Füssen die grossmütterliclien
Wappen, Hag und Eberstein, ausgemeisselt.

Ausserdem befinden sich hier die Grabsteine des Grafen Karl August zu
Ysenburg - Büdingen - Marienborn, geb. 1667, gest. 1725, seiner Gemahlin, Anna
Belgica Florentina, geb. zu Solms 1663, gest. 1707, ihres Sohnes Ernst Karl,
geb. 1691, gest. 1717, sowie von Elisabetha Wilhelmina, Gräfin zu Solms, Frau
zu Münzenberg-Wildenfels und Sonnenwald, geb. 1657, gest. 1715.

Das Grabdenkmal des Grafen Johann III. von Ysenburg, der hier 1533
beerdigt wurde, ist nicht erhalten.

Das Schloss besteht aus dem Hauptgebäude, in welchem sich die neue Kirche Schioss
befindet und einem Flügel. An Stelle des anderen Flügels, wovon nur die Grund-
mauern gelegt sind, ist ein Garten angelegt. Ein mit Wappen geschmücktes Portal
kennzeichnet den Eingang (s. S. 208, Anm. *).

Auf dem Schlosstürmchen hängt ein Glöckchen, das die Inschrift hat GOTT- Glocke
ALLEIN • DIE ■ EHR • 1670.*)

NIDDA

JTADT an der Nidder, nordwestlich von Büdingen. Der Name Nitehe Aligemeines
2£> um 1120, Nidehe 1226, der in diesen und ähnlichen Schreibweisen
vorkommt, ist von dem Fluss Nidda entlehnt, welcher schon in Inschriften
römischer Denkmäler**) vom Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr.
verzeichnet ist.

GESCHICHTLICHES. Die Niddaer Mark wird in einer Urkunde aus der
Mitte des 10. Jahrhunderts erwähnt und als zur Wetterau gehörig bezeichnet.***)
Der Name Nidda als Ortsangabe findet sich in den Verzeichnissen der Schenkungen
an das Kloster Fulda, die zum Teil bis ins 8. und 9. Jahrhundert zurückgehen.

Als älteste Besitzer dieses Gebietes lernt man die Grafen von Nidda kennen, Grafschaft
welche seit Anfang des 12. Jahrhunderts hier vorkommen und gegen Ende desselben

*) Dieffenbach im Arcli. f. Hess. Gesch. VII, S. 165,
**) Ann. d. Ver. f. Nass. Altert, u. Gesch. VII, S. 23. — Becker, Rüm. Inschr. u. Steinsc. d. St. Mainz S. 111.
Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba S. 212. — Dronke, Trad. & Antiq. Fuld., S. 108 f.

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