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Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0106

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KREIS WORMS

Erdgeschoss, welche die Jahrzahl 1619 trägt und deren ziemlich reiche Ornamen-
tierung (mit gekreuztem Stabwerk an den Ecken und mit Rosetten abwechselnden
Rauten) auf diese Zeit hinweist. An der Seitenwand nach der Strasse zu ein in
Stein gehauenes Horn.

Privatbauten Am Haus Nr. 25 ist ein Fenster des oberfen Stocks mit alten Holzschnitzereien

umrahmt. An dem Balken unter der Fensterbank ist eine Inschrift in Kapitäl-
buchstaben eingeritzt, von welcher nur die ersten Worte: MATHIAS RIGEL
lesbar sind.

Am Thorbogen der grossen Hofraithe Nr. 77 steht die Jahrzahl 1600. An
einer Stallthüre finden wir um ein Ornament im Rokokostil die Jahrzahl 1727 in
breiter Ausführung. In der Hauswand ist ein Steinrelief (Stück eines Pilasters?)
eingemauert, einen Kinderkopf mit einer Zusammenstellung von Musikinstrumenten
darunter darstellend. Das Relief entstammt dem vorigen Jahrhundert. Am Thor-
bogen Nr. 207 ist ein Wappenschild mit der Jahrzahl 1602 und einer Verschlingung
von Buchstaben und Linien, die sich als Hausmarke darstellen dürften.
Funde Prähistorische Wohnstätten sind schon konstatiert wurden*). Funde befinden

sich im Paulusmuseum zu Worms. An der tiefsten Stelle des Thaies in der Nähe
der Neumühle wurden römische Reihengräber gefunden, von denen verschiedene
Gefässe etc. in das Paulusmuseum in Worms kamen. Römische Münzen, Ziegel,
Gefässe fanden sich auch sonst im Ort**).

METTENHEIM

Allgemeines ^jj^^^j FARRDORF nördlich von Worms, früher Mettenheim (765), Mettinheim

(1 141), Medersheim (1239), Metemenheim (ca. 1280), Mettinheim
(1314), Meddersheim (1749). Mettenheim war bereits Stätte einer
römischen Niederlassung, wie die zahlreichen römischen Funde beweisen.
Dieselben wurden besonders an der Sandwoogbrücke, in einer Gegend östlich des
heutigen Dorfs gemacht. Der Namen des Orts erscheint zuerst im Lorscher Kodex
(i. J. 765). Mettenheim ist ein alter Besitz der Grafen von Leiningen. Sie hatten
daselbst eine Burg, mit welcher sie nach einer Urkunde von 1403 damals die
Kämmerer von Worms, die auch das Dorf zu Lehen tiugen, belehnt hatten. Das
Dorf blieb beim Leiningen'sehen Hause, bis es um die Wende des 17. und 18. Jahrh.
Graf Emich Christian an den Banquier Jakob Compoing in Frankfurt verkaufte,

*) Westd. Zeitschrift, Jahrg. IV (1885) Heft 2, S. 208.
**) Weckerling, die röm. Abt. des Paulusmuseums S. 37.
 
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