V. B.-A. Burglengenfeld.
I5S
120, 128.) Weitere Untersuchung verdient das Steinrelief aus dem Anfang des
17. Jahrhunderts in der Kapelle Ziegelhütte bei Pirkensee, eine gute Arbeit, die aus
einem Frauenkloster stammen muß.
Heraldisch beachtenswert ist der Grabstein des letzten Hausner von Winbuch,
J 1697, in Winbuch; hier ist das Hausnersche Wappen zum Zeichen, daß der letzte
männliche Sprosse des Geschlechtes zu Grabe getragen, gestürzt angebracht.
Von besseren Werken der wie allenthalben zahlreich vertretenen Barock- und
Rokokoplastik wären zu nennen die Rosenkranzmadonnen in Kronstetten und
Wackersdorf, Holzfiguren in der Kreuzbergkirche in Burglengenfeld, in der Pfarr-
kirche von Großsaltendorf, in der Friedhofkirche in Schwandorf. Eine Seltenheit
ist die steinerne Dreifaltigkeitssäule im Walde bei Pirkensee.
Uber den Burgiengenfelder Bildhauer Johann Gebhard Gschwender vgl. unten
»Kirchliche Einrichtungsgegenstände«.
IV. MALEREI.
Mittelalterliche Tafelmalereien sind in zwei Altarflügeln in der Schloßkapelle
in Teublitz erhalten, etwas derbe spätgotische Arbeiten vom Ende des ig. Jahrhunderts.
Einen Kranach bewahrt angeblich die Schloßkapelle Münchshofen.
Ein reizvolles Denkmal der deutschen Renaissance finden wir im Oberen
Schloß in Schmidmühlen. Dieses Schloß, ein im Äußern einfacher Bau von ca.
1600, bietet in seiner Innendekoration ein kulturgeschichtlich belangreiches Beispiel
der Ausstattung oberpfälzischer Schlösser aus den Jahrzehnten vor dem Dreißig-
jährigen Krieg. Wir wissen, daß damals die Oberpfalz eines verhältnismäßigen
Wohlstandes sich erfreute. Noch tragen zahlreiche ehemalige Edelsitze und Hammer-
werke das Gepräge jener Zeit. Viele mögen ähnlich reich ausgestattet gewesen
sein wie das Obere Schloß in Schmidmühlen, das wir wohl in dieser Hinsicht als
typisch für das Land annehmen dürfen — typisch allerdings auch insofern, als es
jetzt seit langem in traurigem Zustande des Verfalles und der Verödung sich be-
findet. Die Wandmalereien im Schmidmühlener Schloß zeigen schon in der Wahl
der Sujets (Jahreszeiten, Tugenden, Trabant) die Freude der Renaissanceperiode an
allegorischen und symbolischen Darstellungen. Sie sind erst zum Teil von der
Tünche bloßgelegt. Es wäre erwünscht, daß sie weiter untersucht würden.
1619 treffen wir bei der Restauration der Schloßkapelle von Burglengenfeld
die Maler Georg Khopp von Straubing und Paul Schwender von Regensburg.
Mehr oder weniger unbedeutende Deckenmalereien aus dem 18. Jahrhundert
begegnen in den Kirchen in Burglengenfeld, Ettmannsdorf, Gögglbach, Hochdorf,
Kallmünz, Kirchenbuch, Münchshofen, Neukirchen, Pottenstetten, Vilshofen. Signiert
sind nur die Deckenbilder in Leonberg (von F. Kein 1787), in Unterkappel (von
J. C. Kollmiller 1782) und in Bergheim (M. H. 1788 u. I. B. B. 1793). Ein Teil
dieser Gemälde ist von einheimischen Malern ausgeführt. Kallmünz war der Sitz
von Malern. Matthias Zintl, Bürger und Maler in Kallmünz, war bei der Ausstattung
der 1758 geweihten Pfarrkirche in Kallmünz tätig. Nach der 1829 verfaßten Pfarr-
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120, 128.) Weitere Untersuchung verdient das Steinrelief aus dem Anfang des
17. Jahrhunderts in der Kapelle Ziegelhütte bei Pirkensee, eine gute Arbeit, die aus
einem Frauenkloster stammen muß.
Heraldisch beachtenswert ist der Grabstein des letzten Hausner von Winbuch,
J 1697, in Winbuch; hier ist das Hausnersche Wappen zum Zeichen, daß der letzte
männliche Sprosse des Geschlechtes zu Grabe getragen, gestürzt angebracht.
Von besseren Werken der wie allenthalben zahlreich vertretenen Barock- und
Rokokoplastik wären zu nennen die Rosenkranzmadonnen in Kronstetten und
Wackersdorf, Holzfiguren in der Kreuzbergkirche in Burglengenfeld, in der Pfarr-
kirche von Großsaltendorf, in der Friedhofkirche in Schwandorf. Eine Seltenheit
ist die steinerne Dreifaltigkeitssäule im Walde bei Pirkensee.
Uber den Burgiengenfelder Bildhauer Johann Gebhard Gschwender vgl. unten
»Kirchliche Einrichtungsgegenstände«.
IV. MALEREI.
Mittelalterliche Tafelmalereien sind in zwei Altarflügeln in der Schloßkapelle
in Teublitz erhalten, etwas derbe spätgotische Arbeiten vom Ende des ig. Jahrhunderts.
Einen Kranach bewahrt angeblich die Schloßkapelle Münchshofen.
Ein reizvolles Denkmal der deutschen Renaissance finden wir im Oberen
Schloß in Schmidmühlen. Dieses Schloß, ein im Äußern einfacher Bau von ca.
1600, bietet in seiner Innendekoration ein kulturgeschichtlich belangreiches Beispiel
der Ausstattung oberpfälzischer Schlösser aus den Jahrzehnten vor dem Dreißig-
jährigen Krieg. Wir wissen, daß damals die Oberpfalz eines verhältnismäßigen
Wohlstandes sich erfreute. Noch tragen zahlreiche ehemalige Edelsitze und Hammer-
werke das Gepräge jener Zeit. Viele mögen ähnlich reich ausgestattet gewesen
sein wie das Obere Schloß in Schmidmühlen, das wir wohl in dieser Hinsicht als
typisch für das Land annehmen dürfen — typisch allerdings auch insofern, als es
jetzt seit langem in traurigem Zustande des Verfalles und der Verödung sich be-
findet. Die Wandmalereien im Schmidmühlener Schloß zeigen schon in der Wahl
der Sujets (Jahreszeiten, Tugenden, Trabant) die Freude der Renaissanceperiode an
allegorischen und symbolischen Darstellungen. Sie sind erst zum Teil von der
Tünche bloßgelegt. Es wäre erwünscht, daß sie weiter untersucht würden.
1619 treffen wir bei der Restauration der Schloßkapelle von Burglengenfeld
die Maler Georg Khopp von Straubing und Paul Schwender von Regensburg.
Mehr oder weniger unbedeutende Deckenmalereien aus dem 18. Jahrhundert
begegnen in den Kirchen in Burglengenfeld, Ettmannsdorf, Gögglbach, Hochdorf,
Kallmünz, Kirchenbuch, Münchshofen, Neukirchen, Pottenstetten, Vilshofen. Signiert
sind nur die Deckenbilder in Leonberg (von F. Kein 1787), in Unterkappel (von
J. C. Kollmiller 1782) und in Bergheim (M. H. 1788 u. I. B. B. 1793). Ein Teil
dieser Gemälde ist von einheimischen Malern ausgeführt. Kallmünz war der Sitz
von Malern. Matthias Zintl, Bürger und Maler in Kallmünz, war bei der Ausstattung
der 1758 geweihten Pfarrkirche in Kallmünz tätig. Nach der 1829 verfaßten Pfarr-