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VI. B. A. Cham.
Stadt- hunderts (1818—1819), daß die erste d. i. die innerste Ringmauer sehr hoch und
und°s'ch"tuf dick, die zweite niedriger und mit 24 Streittürmen (halbrunden Mauertürmen) um-
geben ist, »ohne denen bey den 4 Thoren angebrachten hohen Thürmen, dann
dem sogenannten Birkenstein, und dem ehemaligen Strafthurm der Bürger, welche
gegenwärtig über alles erhaben sind«. Die ganze Ost- und Nordseite entlang zogen
außerdem noch eine dritte Mauer und ein breiter und tiefer Graben, der unter
Wasser gesetzt werden konnte.
Noch heute läßt sich der Zug der doppelten Stadtmauer und des Grabens gut
verfolgen. (Auf dem Plan Fig. 18, soweit erhalten, durch dicke Linien kenntlich
gemacht.) Reste der innersten Stadtmauer haben sich vor allem im Osten und
Norden erhalten, wo die Mauer (bei der Spitalkirche) sogar noch eine Höhe von
ca. 10 m zeigt. Reste von halbrunden Mauertürmen in der zweiten Ringmauer sind
im Süden am Regen, im Norden hinter der ehemaligen Burg und an der nordöstlichen
Ecke der Stadt zu sehen. In der nördlichen Stadtmauer vier, ca. 2,5 m voneinander
entfernte Schießscharten. (Vgl. Fig. 17 mit alter Abb. der Nordwestecke der Mauer.)
Toro und TORE UND TURME. Im Südosten als Wehrturm des innersten Mauer-
iurme. ^ggg ragt noch heute der sogenannte Straubinger Turm (Fig. 19) empor, der
ehemalige Strafturm der Bür-
ger, ein viereckiger, aus Bruch-
steinen und Eckquadern auf-
geführter Bau mit Satteldach,
in dessen Ostwand ein goti-
sches, gepaartes Spitzbogen-
fenster sichtbar ist. Spät-
mittelalterlich. Der ehemalige
Hahnenturm (vgl. Fig. 9)
im Süden der Stadt wurde
1873 beim Brande stark be-
schädigt und dann abge-
brochen.
In die Stadt führten
ehedem vier T ore. Es waren,
da die Stadtmauer auf allen
Seiten eine doppelte war,
Doppeltore, ja im Norden
beim Sandtor und im Osten
beim Spitaltor gegen
Brunnendorf befanden sich
sogar drei Tore. Zum Sand-
tor (Verhandlungen des Hist.
Ver. i. d. Unterdonaukreise,
Passau, Heft 1 [1834], 72)
führte eine Zugbrücke über
den breiten Stadtgraben.
Im Süden am Regen das
Fleischtor (erwähnt in
einer Schönthaler Urkunde
von 1424, MB. XXVI, 379;
VI. B. A. Cham.
Stadt- hunderts (1818—1819), daß die erste d. i. die innerste Ringmauer sehr hoch und
und°s'ch"tuf dick, die zweite niedriger und mit 24 Streittürmen (halbrunden Mauertürmen) um-
geben ist, »ohne denen bey den 4 Thoren angebrachten hohen Thürmen, dann
dem sogenannten Birkenstein, und dem ehemaligen Strafthurm der Bürger, welche
gegenwärtig über alles erhaben sind«. Die ganze Ost- und Nordseite entlang zogen
außerdem noch eine dritte Mauer und ein breiter und tiefer Graben, der unter
Wasser gesetzt werden konnte.
Noch heute läßt sich der Zug der doppelten Stadtmauer und des Grabens gut
verfolgen. (Auf dem Plan Fig. 18, soweit erhalten, durch dicke Linien kenntlich
gemacht.) Reste der innersten Stadtmauer haben sich vor allem im Osten und
Norden erhalten, wo die Mauer (bei der Spitalkirche) sogar noch eine Höhe von
ca. 10 m zeigt. Reste von halbrunden Mauertürmen in der zweiten Ringmauer sind
im Süden am Regen, im Norden hinter der ehemaligen Burg und an der nordöstlichen
Ecke der Stadt zu sehen. In der nördlichen Stadtmauer vier, ca. 2,5 m voneinander
entfernte Schießscharten. (Vgl. Fig. 17 mit alter Abb. der Nordwestecke der Mauer.)
Toro und TORE UND TURME. Im Südosten als Wehrturm des innersten Mauer-
iurme. ^ggg ragt noch heute der sogenannte Straubinger Turm (Fig. 19) empor, der
ehemalige Strafturm der Bür-
ger, ein viereckiger, aus Bruch-
steinen und Eckquadern auf-
geführter Bau mit Satteldach,
in dessen Ostwand ein goti-
sches, gepaartes Spitzbogen-
fenster sichtbar ist. Spät-
mittelalterlich. Der ehemalige
Hahnenturm (vgl. Fig. 9)
im Süden der Stadt wurde
1873 beim Brande stark be-
schädigt und dann abge-
brochen.
In die Stadt führten
ehedem vier T ore. Es waren,
da die Stadtmauer auf allen
Seiten eine doppelte war,
Doppeltore, ja im Norden
beim Sandtor und im Osten
beim Spitaltor gegen
Brunnendorf befanden sich
sogar drei Tore. Zum Sand-
tor (Verhandlungen des Hist.
Ver. i. d. Unterdonaukreise,
Passau, Heft 1 [1834], 72)
führte eine Zugbrücke über
den breiten Stadtgraben.
Im Süden am Regen das
Fleischtor (erwähnt in
einer Schönthaler Urkunde
von 1424, MB. XXVI, 379;