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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0315
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l'Hckelhausen.

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PROFANIERTE KIRCHE ST. LA ALBERTUS. Realschematis-
mus W., S. 462.
Angeblich schon iogo erwähnt. (Realschematismus.) Den erhaltenen Formen
nach wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Ursprünglich vermut-
lich Pfarrkirche. Im 19. Jahrhundert profaniert und verändert, jetzt Stallung.
Die Kirche besaß einen eingezogenen, quadratischen Chor, der den Rund-
säulen in den beiden Ostecken zufolge wohl ursprünglich mit einem Kreuzgewölbe
eingewölbt war. (Grundriß und Details Fig. 190.) Die Säulen haben attische Basen
mit steiler Kehle. An der Ostseite Fenster, verändert. An der südlichen Chorwand



innen Mauernische mit rechtwinkligem Sturz und tympanonartigem Aufsatz, in dem
eine kleeblattbogige Nische eingearbeitet ist. (Vgl. Fig. 190.) Die untere Nische ist
0,63 m hoch, 0,70 m breit, 0,60 m tief. Die obere hat eine Höhe von 0,30 m und
eine Tiefe von 0,43 m. Der Zweck der Anlage ist nicht vollkommen klar. Viel-
leicht handelt es sich um eine Sakramentsnische. Dafür spricht die Verschließbarkeit
der unteren Nische, deren Gewände einen Falz hat. Wozu die kleine obere Nische
diente, ist noch weniger geklärt. Vielleicht wurde das ewige Licht darin niedergestellt.
Bei der Seltenheit von Sakramentsnischen in so früher Zeit würde die Tückel-
hauser Anlage das größte Interesse beanspruchen. (Zur Frage vgl. FR. X. KRAUS,
Geschichte der christlichen Kunst, Freiburg i. Br. II, 1, 466 ft. — F. RAiBLE, Der
Tabernakel einst und jetzt, Freiburg 1908, S. 178.) Vgl. Nachtrag S. 299.

Prof.
 
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