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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0134
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AMT VILLINGEN. — YILLINGKN. 127

4) Das Vesper- oder V ig il gl ö ek chen , 3 Ctr. schwer:
Inschrift in Fracturminuskeln an der Haube:

n fi. c.b.<* f g 111 n-0 p $ t $ p b fa 3

Im Helm (Laterne) desselben Thunnes oberhalb des Hochwüchterstübchens:

5) Das Slurmglöekehen:
Inschrift in Frakturminuskeln:

+ jW H" öl'i cum aitmiüu? -f naui? 1511 iar

6) Das Schlagglöekchen, ohne Inschrift, schlügt die Viertel-(die Frauen-
glocke die ganzen) Stunden.

Der Glockenstuh! aus Eichenholz im südlichen Thürm trägt die Jahrzahl 1558.

PfarrJiof. Ein Pfarrhof in der Stadt fehlte der Villinger Geistlichkeit bis Pfcurhof
1299. In diesem Jahr überliess der Pfarrrektor Graf Konrad von Fürstenberg seinem
Kaplan Bcrthold dein Haimbürgcn sein Haus beim Kirchhof (jetzt Münsterplatz) am
Brunnen, anstossend an Falkensteins des Brotbecken Haus, damit der jedesmalige die
Kirche besingende Leutpriester mit seinen 'Gesellen' (Kaplänen) und seinem Gesinde
darin Wohnung habe. FU. I 340 und 341. Nach einer Bemerkung Kefer's
war dieses das Eckhaus gegenüber dem Gasthaus zur Krone, was auch
durch folgenden Eintrag im Pfarrbuch bestätigt wird: 'in Udalrici Pfisteri casula
a latere domus scholarum tcutonicarutn est pieta fenestra cum scuto et talibus
verbis: Michael von Reischach, kilchherr vnd techet zu Filiingen 1520.' Die schön
gearbeitete Hausthüre dieser Wohnung ist jetzt in der Alterthumssaninilung. Nach-
dem 1583 das Falkensteinische Haus auf dem Kirchhof gekauft und daselbst der
jetzige Pfarrhof erbaut worden war, richtete man das alte Gebäude zur deutschen
Schule ein. Oben am Giebel des Pfarrhauses kleiner Crucifixus, gute Stein-
sculptur mit dem Datum 1573.

KIRCHLICHE UND KLÖSTERLICHE STIFTUNGEN w«*..»«*.«.

(vgl. FU. V Index, und bes. V p. 145—151).
Spital zum heiligen Geis/. Das Spital /um hl. Geist ist unter ha ü™t-sPi..
der fürstenbergischen Herrschaft gegründet worden. Ein behufs Vollendung des
Baues (ad eonsummationem hospitalis s. Spiritus) gegebener päpstl. Ablassbrief
von 1280 April 15 ist die Illteste vorhandene Urkunde hierüber; aber eine andere
von 128S [anuar 20 des Bischofs von Konstanz deutet darauf, dass schon vorher

ein Spital bestand (ad dictum hospitale reslaurandum, iino de novo edilieauduni.....

quod quasi destrueluni ineipit honorifice restaurari, vgl. KU. I No. 600, dazu die
Antn. S. 296 und No. Ü15. 627. 629. 652. 635, dazu IV No. 405». 485». 493". 312».
V No. 218. Der Bischof gestattet, dass in der Kapelle des Spitals die Messe einstweilen
auf einem tragbaren Altar (in altari inobili) gefeiert werde. (FU. V S. 190—198.)
1288 schenkte (hr&f Egon von Fürstenberg auf die Bitte seiner Mutter Agnes dem Spital
das Grundstück, auf welchem das Gebäude stand. Eingeweiht wurde die Kapelle
durch den Generalvikar von Konstanz am 22. Juni 1291 (FU. I No. 615).
Mit ihr war eine Pfründe verbunden, die ein Kaplan innehalte. Die ihm ob-
liegende Pastoration der Spitalleute und sein Verhaltniss zur Pfarrgeistlichkeit
unterlag besonderen Bestimmungen i er durfte u. a. erst nach der Wandlung der
 
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